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Die pflanzung und vermehrung des portulakröschens

Die Pflanzung und Vermehrung des Portulakröschens ist ein unkomplizierter und lohnender Prozess, der es jedem Gärtner ermöglicht, diese farbenfrohen Sommerblumen in großer Zahl zu kultivieren. Ob durch die Aussaat von Samen oder die Bewurzelung von Stecklingen, die Methoden sind einfach und führen schnell zum Erfolg. Diese Flexibilität in der Vermehrung macht es leicht, Beete, Steingärten, Balkonkästen und Hängeampeln mit den leuchtenden Blüten zu füllen. Die beste Zeit für alle Pflanz- und Vermehrungsarbeiten ist das späte Frühjahr, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind und sich der Boden bereits ausreichend erwärmt hat.

Die gängigste und kostengünstigste Methode, um eine große Anzahl von Portulakröschen zu erhalten, ist die Aussaat von Samen. Du kannst die Samen entweder direkt ins Freiland säen oder sie im Haus vorziehen, um einen Blühvorsprung zu erzielen. Für die Vorkultur im Haus beginnst du am besten im März oder April. Fülle dazu Anzuchtschalen oder kleine Töpfe mit einer lockeren, nährstoffarmen Anzuchterde und drücke diese leicht an. Die Wahl des richtigen Substrats ist hierbei entscheidend für den Keimerfolg.

Die Samen des Portulakröschens sind extrem fein, was bei der Aussaat etwas Fingerspitzengefühl erfordert. Mische die Samen am besten mit etwas feinem Sand, um eine gleichmäßigere Verteilung auf der Erdoberfläche zu erreichen. Da es sich um Lichtkeimer handelt, dürfen die Samen auf keinen Fall mit Erde bedeckt werden; es genügt, sie leicht auf das Substrat anzudrücken. Befeuchte die Aussaat anschließend vorsichtig mit einer Sprühflasche, um die feinen Samen nicht wegzuschwemmen, und halte sie konstant feucht, aber nicht nass.

Stelle die Anzuchtgefäße an einen sehr hellen und warmen Ort, beispielsweise auf eine sonnige Fensterbank. Eine Keimtemperatur von etwa 20 bis 25 Grad Celsius ist ideal für eine schnelle und zuverlässige Keimung, die in der Regel nach ein bis zwei Wochen erfolgt. Sobald die Sämlinge die ersten richtigen Blätter entwickelt haben, kannst du sie vorsichtig in einzelne kleine Töpfe pikieren. Bevor du die Jungpflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie setzt, solltest du sie langsam an die Außenbedingungen gewöhnen, indem du sie über einen Zeitraum von einer Woche tagsüber stundenweise nach draußen stellst.

Die aussaat von samen

Die Aussaat von Portulakröschensamen direkt ins Freiland ist eine einfache Alternative zur Vorkultur im Haus, besonders wenn du größere Flächen bepflanzen möchtest. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist entscheidend und sollte erst nach den letzten Frösten, also ab Mitte Mai, gewählt werden. Der Boden muss bereits gut abgetrocknet und von der Frühlingssonne erwärmt sein, damit die Samen schnell und zuverlässig keimen können. Eine zu frühe Aussaat in kalten und nassen Boden führt unweigerlich zu Fäulnis und Misserfolg.

Bereite das Saatbeet sorgfältig vor, indem du den Boden auflockerst und von Unkraut und größeren Steinen befreist. Eine glatte und feinkrümelige Oberfläche erleichtert die Aussaat und den Kontakt der Samen mit dem Boden. Da Portulakröschen magere Böden bevorzugen, ist eine Anreicherung mit Kompost oder Dünger nicht notwendig und sogar unerwünscht. Die natürliche Bodenstruktur, idealerweise sandig und durchlässig, bietet die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum der Pflanzen.

Da die Samen sehr fein sind, ist es ratsam, sie vor der Aussaat mit der drei- bis vierfachen Menge an trockenem Sand zu mischen. Diese Mischung ermöglicht eine viel gleichmäßigere Verteilung und verhindert, dass die Pflanzen später zu dicht beieinander stehen. Streue das Sand-Samen-Gemisch breitwürfig auf die vorbereitete Fläche und drücke es anschließend mit einem Brett oder der Rückseite einer Schaufel leicht an. Dies stellt den notwendigen Bodenkontakt her, ohne die lichtkeimenden Samen mit Erde zu bedecken.

Nach der Aussaat ist eine vorsichtige Bewässerung erforderlich, um den Keimprozess in Gang zu setzen. Verwende eine Gießkanne mit einem feinen Brauseaufsatz oder einen Gartenschlauch mit einer Sprühdüse, um ein Verschwemmen der Samen zu vermeiden. Halte die Bodenoberfläche in den folgenden ein bis zwei Wochen konstant feucht, bis die Keimlinge sichtbar werden. Sobald die jungen Pflanzen eine Höhe von einigen Zentimetern erreicht haben, solltest du sie bei Bedarf auf einen Abstand von etwa 15 bis 20 Zentimetern vereinzeln, damit sie genügend Platz zur Entfaltung haben.

Pflanzung von vorgezogenen jungpflanzen

Die Verwendung von im Haus vorgezogenen oder im Gartencenter gekauften Jungpflanzen hat den großen Vorteil, dass du einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gewinnst. Diese Pflanzen sind bereits kräftig entwickelt und beginnen oft schon kurz nach dem Auspflanzen mit der Blüte. Der ideale Zeitpunkt für das Auspflanzen ins Freiland ist auch hier nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr drohen. Eine schrittweise Abhärtung der Pflanzen über mehrere Tage ist unerlässlich, um einen Pflanzschock durch die plötzliche Veränderung von Temperatur und Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Bereite die Pflanzlöcher im Beet oder im Balkonkasten vor und achte auf einen ausreichenden Pflanzabstand von etwa 15 bis 20 Zentimetern. Dieser Abstand gibt den Pflanzen genügend Raum, um sich auszubreiten und dichte, geschlossene Polster zu bilden, ohne sich gegenseitig zu bedrängen. Die Pflanzlöcher sollten nur so tief sein, dass der Wurzelballen der Jungpflanze eben mit der umgebenden Erdoberfläche abschließt. Ein zu tiefes Setzen der Pflanzen kann zu Fäulnis am Wurzelhals führen, besonders bei feuchter Witterung.

Nimm die jungen Portulakröschen vorsichtig aus ihren Anzuchttöpfen und achte darauf, den empfindlichen Wurzelballen nicht zu beschädigen. Setze die Pflanzen in die vorbereiteten Löcher, fülle die verbleibenden Hohlräume mit Erde auf und drücke diese rund um die Pflanze sanft an. Ein leichtes Andrücken sorgt für einen guten Bodenschluss und hilft der Pflanze, schnell neue Wurzeln in die umgebende Erde zu treiben. Vermeide es jedoch, die Erde zu stark zu verdichten, da dies die wichtige Luftzirkulation im Boden behindern würde.

Nach dem Pflanzen ist ein einmaliges, durchdringendes Angießen notwendig, um die Wurzeln gut einzuschlämmen und den Anwachsprozess zu fördern. Dieses erste Angießen ist die wichtigste Wassergabe, die die Pflanze in der Anfangsphase benötigt. In der Folgezeit solltest du nur noch sparsam gießen, wenn der Boden vollständig abgetrocknet ist. Die jungen Pflanzen werden sich bei warmem und sonnigem Wetter schnell etablieren und innerhalb weniger Wochen mit einer reichen Blüte beginnen, die den ganzen Sommer über anhält.

Vermehrung durch stecklinge

Eine weitere sehr einfache und effektive Methode zur Vermehrung von Portulakröschen ist die Verwendung von Stecklingen. Diese Methode eignet sich hervorragend, um besondere Sorten zu erhalten oder um Lücken im Beet schnell zu füllen. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung ist der Hochsommer, von Juni bis August, wenn die Mutterpflanzen kräftig wachsen und viele gesunde Triebe haben. Die Stecklinge bewurzeln bei warmem Wetter sehr schnell und zuverlässig, oft schon innerhalb einer Woche.

Schneide für die Stecklingsgewinnung etwa 5 bis 8 Zentimeter lange Triebspitzen von einer gesunden und kräftigen Mutterpflanze ab. Wähle Triebe, die noch keine Blütenknospen angesetzt haben, da diese ihre Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren und nicht auf die Blüte. Entferne die unteren Blätter des Stecklings auf einer Länge von etwa 2 bis 3 Zentimetern, um die Fläche zu reduzieren, die Fäulnis verursachen könnte, und um die Bildung von Wurzeln an den Blattknoten zu fördern.

Die so vorbereiteten Stecklinge können direkt in ein feuchtes, sandiges Substrat gesteckt werden. Du kannst sie entweder in Töpfe mit Anzuchterde setzen oder direkt an die gewünschte Stelle im Garten pflanzen, sofern der Boden locker und gut durchlässig ist. Stecke die Stecklinge etwa 2 bis 3 Zentimeter tief in die Erde und drücke das Substrat um sie herum leicht an. Halte die Erde in der ersten Woche konstant feucht, um die Bewurzelung zu unterstützen.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für die Bewurzelung von Vorteil. Wenn du die Stecklinge in Töpfen ziehst, kannst du eine transparente Plastiktüte über den Topf stülpen, um ein kleines Gewächshausklima zu schaffen. Lüfte die Abdeckung täglich für einige Minuten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Sobald du neues Wachstum an den Stecklingen bemerkst, ist dies ein sicheres Zeichen für eine erfolgreiche Bewurzelung. Die jungen Pflanzen können dann wie gewohnt weiterkultiviert werden und werden noch im selben Jahr blühen.

Der richtige zeitpunkt und abstand

Der richtige Zeitpunkt ist bei allen Pflanz- und Vermehrungsarbeiten des Portulakröschens der Schlüssel zum Erfolg, da die Pflanze extrem frostempfindlich ist. Jegliche Arbeiten im Freiland, sei es die Direktaussaat oder das Auspflanzen von Jungpflanzen, dürfen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Gefahr von Spätfrösten in den meisten Regionen Mitteleuropas gebannt und der Boden hat sich bereits ausreichend erwärmt. Ein zu früher Start kann den gesamten Aufwand zunichtemachen.

Die Vorkultur von Samen im Haus kann bereits deutlich früher, ab März, beginnen. Dies gibt den Pflanzen einen wertvollen Vorsprung von mehreren Wochen. So erhältst du kräftige Jungpflanzen, die zum Zeitpunkt des Auspflanzens bereits gut entwickelt sind und schneller mit der Blüte beginnen. Die konstante Wärme und Helligkeit auf einer Fensterbank oder in einem Gewächshaus bieten ideale Bedingungen für die Keimung und das anfängliche Wachstum, die im Freien zu dieser Jahreszeit noch nicht gegeben sind.

Der Pflanzabstand ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der oft unterschätzt wird. Portulakröschen haben einen flach ausgebreiteten, teppichbildenden Wuchs und benötigen genügend Platz, um sich entfalten zu können. Ein Abstand von 15 bis 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen hat sich in der Praxis bewährt. Dieser Abstand sorgt dafür, dass die Pflanzen genügend Licht und Luft bekommen, was für eine reiche Blüte und die Vorbeugung von Krankheiten wichtig ist.

Innerhalb weniger Wochen werden die Pflanzen diesen Abstand überbrücken und einen dichten, geschlossenen Blütenteppich bilden. Ein zu geringer Abstand führt zu Konkurrenzdruck, die Pflanzen wachsen eher in die Höhe statt in die Breite und die Blühfreudigkeit kann nachlassen. Ein zu großer Abstand hingegen hinterlässt unschöne Lücken im Beet, die nur langsam geschlossen werden. Die Einhaltung des empfohlenen Pflanzabstandes führt daher zum besten ästhetischen und gärtnerischen Ergebnis.

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