Die Krankheiten und Schädlinge der Kornblume

Obwohl die Kornblume für ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit bekannt ist, bleibt sie nicht gänzlich von Krankheiten und Schädlingsbefall verschont. Ein wachsames Auge und vorbeugende Maßnahmen sind die besten Werkzeuge, um die Pflanzen gesund und vital zu halten. Die Kenntnis der häufigsten Probleme, ihrer Symptome und effektiver, möglichst naturnaher Bekämpfungsmethoden ermöglicht ein schnelles und gezieltes Eingreifen. Eine starke, gesunde Pflanze, die unter optimalen Bedingungen wächst, ist die beste Verteidigung gegen jegliche Art von Befall, weshalb die richtige Standortwahl und Pflege die Grundlage für den Pflanzenschutz bilden.
Die häufigste Krankheit, die Kornblumen befällt, ist der Echte Mehltau, eine Pilzinfektion, die sich besonders bei trocken-warmem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie es oft im Hochsommer der Fall ist, schnell ausbreitet. Er äußert sich durch einen charakteristischen, abwischbaren, mehlartigen Belag auf der Oberseite der Blätter, kann aber auch Stängel und Blüten befallen. Ein starker Befall schwächt die Pflanze, beeinträchtigt die Photosynthese und kann zu einem vorzeitigen Absterben der Blätter führen, was die Blühfreudigkeit erheblich reduziert.
Ein weiterer potenzieller Schaderreger ist die Wurzelfäule, die jedoch keine Krankheit im klassischen Sinne ist, sondern eine Folge von Pflegefehlern. Sie wird durch verschiedene Bodenpilze verursacht, die sich in staunassen, schlecht belüfteten Böden stark vermehren. Die Wurzeln der Kornblume werden angegriffen, färben sich braun, werden matschig und sterben ab. Da die Pflanze kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann, welkt sie trotz feuchter Erde und stirbt schließlich ab.
Auf der Seite der Schädlinge sind es vor allem Blattläuse, die sich im Frühling und Frühsommer gerne an den Kornblumen zu schaffen machen. Sie siedeln sich bevorzugt an den jungen, saftigen Triebspitzen und Blütenknospen an, wo sie den Pflanzensaft saugen. Dies führt zu Deformationen, verkrüppeltem Wachstum und kann bei massivem Befall die Pflanze erheblich schwächen. Zudem scheiden die Läuse klebrigen Honigtau aus, der wiederum einen idealen Nährboden für Rußtaupilze darstellt.
Pilzkrankheiten und ihre Bekämpfung
Der Echte Mehltau (Erysiphe cruciferarum) ist zweifellos die am weitesten verbreitete Pilzkrankheit bei Kornblumen. Die Prävention ist hier der entscheidende Faktor. Eine luftige Pflanzung mit ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren sorgt für eine gute Luftzirkulation, sodass die Blätter nach Regen schnell abtrocknen können. Des Weiteren sollte, wie bereits erwähnt, immer direkt der Wurzelbereich gegossen und das Benetzen des Laubes vermieden werden. Die Wahl widerstandsfähigerer Sorten, sofern verfügbar, kann das Risiko eines Befalls ebenfalls minimieren.
Weitere Artikel zu diesem Thema
Bei den ersten Anzeichen eines Mehltaubefalls sollten die betroffenen Blätter und Triebe sofort entfernt und im Hausmüll entsorgt werden, nicht auf dem Kompost, um eine weitere Verbreitung der Sporen zu verhindern. Ein bewährtes Hausmittel zur Bekämpfung ist eine Spritzbrühe aus Frischmilch oder Molke und Wasser im Verhältnis 1:9. Die in der Milch enthaltenen Mikroorganismen bekämpfen den Pilz auf natürliche Weise. Diese Behandlung sollte bei trockenem Wetter mehrmals im Abstand von einigen Tagen wiederholt werden.
In hartnäckigen Fällen oder bei starkem Befallsdruck können im Fachhandel erhältliche biologische oder chemische Fungizide eingesetzt werden. Präparate auf Basis von Schwefel, Rapsöl oder Kaliumbicarbonat haben sich als wirksam erwiesen. Es ist jedoch wichtig, diese Mittel nur gezielt und gemäß den Anweisungen des Herstellers anzuwenden, um Nützlinge zu schonen und die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. Die beste Strategie bleibt jedoch immer eine konsequente Vorbeugung.
Weniger häufig, aber dennoch möglich, sind andere Pilzkrankheiten wie Rostpilze, die sich durch orangefarbene bis braune Pusteln auf der Blattunterseite bemerkbar machen. Auch hier gelten ähnliche Präventions- und Bekämpfungsstrategien wie beim Mehltau: Befallene Teile entfernen, für gute Belüftung sorgen und bei Bedarf auf geeignete Fungizide zurückgreifen. Eine gesunde Pflanze an einem optimalen Standort ist jedoch generell weniger anfällig für solche Infektionen.
Tierische Schädlinge im Überblick
Blattläuse sind die häufigsten tierischen Schädlinge an Kornblumen und können in großer Zahl auftreten. Sie schädigen die Pflanze nicht nur durch ihre Saugtätigkeit, sondern können auch Viren übertragen. Die Förderung von Nützlingen im Garten ist die effektivste und nachhaltigste Methode zur Kontrolle von Blattläusen. Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegen, Schwebfliegen und Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Blattläuse und helfen, die Population in Schach zu halten. Ein naturnaher Garten mit Blühpflanzen, die diese Nützlinge anziehen, ist daher von großem Vorteil.
Weitere Artikel zu diesem Thema
Bei einem beginnenden Befall können die Läuse oft mit einem scharfen Wasserstrahl von den Pflanzen abgespült werden. Diese Methode ist einfach, umweltfreundlich und oft ausreichend, um eine Massenvermehrung zu verhindern. Wichtig ist, auch die Blattunterseiten zu behandeln, da sich die Schädlinge dort gerne verstecken. Der Vorgang sollte an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen wiederholt werden, um auch neu geschlüpfte Läuse zu erfassen.
Für eine gezielte Bekämpfung bei stärkerem Befall eignen sich Spritzmittel auf Basis von Kaliseife (Schmierseife) oder Niemöl. Eine Seifenlösung, hergestellt aus einem Esslöffel reiner Kaliseife auf einen Liter Wasser, erstickt die Läuse, ohne der Pflanze zu schaden. Niemöl wirkt als Fraß- und Entwicklungshemmer und hat eine längerfristige Wirkung. Beide Mittel sollten in den Abendstunden ausgebracht werden, um Bienen und andere nützliche Insekten nicht zu gefährden und um Verbrennungen an den Blättern durch Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Gelegentlich können auch andere Schädlinge wie Spinnmilben auftreten, besonders bei sehr heißer und trockener Witterung. Ein Befall äußert sich durch feine Gespinste an den Triebspitzen und gelbliche Sprenkelungen auf den Blättern. Da Spinnmilben trockene Bedingungen lieben, kann ein regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser einem Befall vorbeugen. Bei starkem Befall sind Rapsöl-Präparate oder der gezielte Einsatz von Raubmilben als Nützlinge wirksame Bekämpfungsmethoden.
Präventive Maßnahmen für gesunde Pflanzen
Die beste Strategie gegen Krankheiten und Schädlinge ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Die wichtigste präventive Maßnahme ist die Wahl des richtigen Standortes. Eine sonnige, luftige Lage sorgt für kräftige Pflanzen und schnell abtrocknende Blätter, was Pilzkrankheiten die Lebensgrundlage entzieht. Ein gut durchlässiger, nicht zu nährstoffreicher Boden verhindert Wurzelfäule und fördert ein gesundes, widerstandsfähiges Wachstum.
Die Einhaltung eines ausreichenden Pflanzabstandes ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Zu dicht stehende Pflanzen konkurrieren um Licht und Nährstoffe, bleiben schwächer und die mangelnde Luftzirkulation zwischen ihnen begünstigt die Ausbreitung von Pilzsporen. Ein Abstand von mindestens 20 bis 30 Zentimetern gibt jeder Pflanze genügend Raum, sich zu entfalten und gesund zu bleiben. Dies erleichtert auch die Kontrolle und Pflege der einzelnen Exemplare.
Eine ausgewogene, aber zurückhaltende Nährstoff- und Wasserversorgung stärkt die Zellstruktur der Pflanze und macht sie weniger anfällig für saugende Insekten und Pilzinfektionen. Eine übermäßige Stickstoffdüngung sollte, wie mehrfach betont, unbedingt vermieden werden, da sie weiches, anfälliges Gewebe erzeugt. Regelmäßiges, aber nicht übermäßiges Gießen direkt an die Wurzeln hält die Pflanze vital, ohne das Laub unnötig zu befeuchten.
Die Förderung der Biodiversität im Garten ist eine weitere Säule des vorbeugenden Pflanzenschutzes. Eine vielfältige Bepflanzung mit Kräutern und anderen Blühpflanzen lockt eine Vielzahl von Nützlingen an, die als natürliche Schädlingsregulatoren fungieren. Der Verzicht auf breit wirksame chemische Pestizide schont diese wichtigen Helfer und erhält das ökologische Gleichgewicht im Garten, was langfristig zu gesünderen und widerstandsfähigeren Pflanzen führt.
Umgang mit befallenen Pflanzen
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es vorkommen, dass eine Pflanze von einer Krankheit oder einem Schädling befallen wird. Schnelles Handeln ist dann gefragt, um eine Ausbreitung auf benachbarte Pflanzen zu verhindern. Der erste Schritt sollte immer die genaue Identifizierung des Problems sein. Nur wenn man weiß, ob es sich um einen Pilz, ein Bakterium oder einen bestimmten Schädling handelt, kann man die richtige Bekämpfungsstrategie wählen.
Bei Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Rost ist die sofortige Entfernung und Entsorgung aller sichtbar befallenen Pflanzenteile die wichtigste Maßnahme. Die befallenen Blätter oder Triebe sollten nicht auf den Komposthaufen gelangen, da die Sporen dort überleben und im nächsten Jahr wieder Infektionen auslösen können. Die Entsorgung über den Hausmüll ist die sicherste Methode, um den Infektionszyklus zu unterbrechen.
Nach dem Entfernen der befallenen Teile kann eine Behandlung mit einem geeigneten Mittel, vorzugsweise einem biologischen Präparat oder einem bewährten Hausmittel, erfolgen. Es ist wichtig, nicht nur die befallene Pflanze, sondern auch die direkt benachbarten, noch gesund aussehenden Pflanzen präventiv mitzubehandeln, um eine weitere Ausbreitung zu stoppen. Die Anwendung sollte gemäß den Anweisungen und bei geeigneter Witterung erfolgen.
Sollte eine Pflanze so stark befallen sein, dass eine Rettung aussichtslos erscheint, ist es manchmal die beste Entscheidung, sie komplett zu entfernen und zu entsorgen. Dies mag radikal klingen, schützt aber den restlichen Pflanzenbestand vor einer Ansteckung. Nach der Entfernung sollte der Standort für einige Zeit nicht mit derselben Pflanzenart bepflanzt werden, um eventuell im Boden verbliebene Krankheitserreger nicht sofort wieder zu aktivieren.
Fotó forrása: Flickr / Szerző: yrjö jyske / Licence: CC BY 2.0