Share

Der schnitt und rückschnitt des goldglöckchens

Ein regelmäßiger und fachgerechter Schnitt ist die wohl wichtigste Pflegemaßnahme, um die Forsythie über viele Jahre hinweg vital, formschön und vor allem blühfreudig zu halten. Ohne einen gezielten Rückschnitt neigt dieser ansonsten so pflegeleichte Strauch dazu, im Inneren zu verkahlen, überaltert und bildet nur noch an den Spitzen der äußeren Triebe spärliche Blüten aus. Das Verständnis für das Wuchs- und Blühverhalten der Forsythie ist der Schlüssel zum richtigen Schnitt. Sie blüht am Holz, das im Vorjahr gewachsen ist, daher sind der richtige Zeitpunkt und die richtige Technik entscheidend für den Erfolg. Mit ein paar einfachen Regeln kannst du sicherstellen, dass dein Goldglöckchen jedes Frühjahr aufs Neue zu einem leuchtenden Blickfang in deinem Garten wird.

Der absolut beste Zeitpunkt für den Schnitt der Forsythie ist direkt nach dem Ende ihrer Blütezeit, was je nach Witterung und Sorte meist im April oder Mai der Fall ist. Dies hat einen entscheidenden Grund: Die Pflanze bildet ihre Blütenknospen für das nächste Jahr bereits im Laufe des Sommers an den neu gewachsenen Trieben. Würdest du im Herbst oder Winter schneiden, würdest du unweigerlich einen Großteil der zukünftigen Blütenpracht entfernen. Ein Schnitt unmittelbar nach der Blüte gibt dem Strauch hingegen die gesamte Vegetationsperiode Zeit, kräftige neue Triebe zu entwickeln, an denen sich im nächsten Frühjahr unzählige Blüten zeigen werden.

Beim jährlichen Erhaltungsschnitt geht es darum, den Strauch auszulichten und die Bildung neuer, blühfähiger Triebe anzuregen. Entferne hierfür regelmäßig die ältesten, dicksten und am stärksten verholzten Triebe direkt an der Basis oder knapp über dem Boden. Als Faustregel gilt, etwa ein Drittel der alten Haupttriebe zu entfernen. Schneide außerdem alle nach innen wachsenden, sich kreuzenden oder beschädigten Äste heraus. Zusätzlich kannst du die Triebe, die in diesem Jahr geblüht haben, um etwa ein Drittel oder die Hälfte einkürzen, um die Verzweigung und damit die Bildung von noch mehr blühfähigem Holz zu fördern.

Ist deine Forsythie über viele Jahre nicht geschnitten worden und präsentiert sich als vergreister, kahler Strauch, der nur noch spärlich blüht, ist ein radikaler Verjüngungsschnitt die Rettung. Diese Maßnahme sollte am besten im späten Winter, vor dem Austrieb, durchgeführt werden. Schneide dabei alle Triebe des Strauches konsequent auf eine Höhe von etwa 30 bis 50 Zentimetern über dem Boden zurück. Dieser drastische Eingriff mag zunächst brutal erscheinen, regt die Pflanze aber dazu an, aus den schlafenden Augen an der Basis kräftig und vital neu auszutreiben. Im ersten Jahr nach einem solchen Radikalschnitt wird die Blüte zwar ausfallen, doch in den Folgejahren wird sich ein neuer, dichter und überreich blühender Strauch entwickeln.

📷  Flickr / Szerző: Maja Dumat / Licence: CC BY 2.0

Das könnte dir auch gefallen