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Überwinterung der Glücksfeder

Die richtige Überwinterung ist ein entscheidender Aspekt in der Pflege der Glücksfeder, um sicherzustellen, dass sie die dunkle und kalte Jahreszeit unbeschadet übersteht und im Frühjahr wieder kraftvoll durchstarten kann. Obwohl die Zamioculcas eine äußerst robuste und anpassungsfähige Zimmerpflanze ist, reagiert sie auf die veränderten Licht- und Temperaturbedingungen im Winter mit einer natürlichen Ruhephase. In dieser Zeit verlangsamt sie ihren Stoffwechsel und stellt das Wachstum weitgehend ein. Das Verständnis und die Respektierung dieser dormanten Phase sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Überwinterung.

Viele Pflanzenliebhaber machen den Fehler, ihre Pflegeroutine im Winter unverändert beizubehalten, was häufig zu Problemen führt. Insbesondere eine fortgesetzte, regelmäßige Bewässerung bei reduziertem Wachstum und geringerer Verdunstung führt schnell zu Staunässe und der gefürchteten Wurzelfäule. Ebenso kann eine fortgesetzte Düngung während der Ruhephase die Pflanze schädigen, da die nicht verwerteten Nährstoffe zu einer schädlichen Salzkonzentration im Substrat führen. Die Anpassung der Pflege an die saisonalen Bedürfnisse der Pflanze ist daher von größter Bedeutung.

Eine erfolgreiche Überwinterung bedeutet nicht, dass man die Pflanze vernachlässigen soll, sondern dass man die Pflege gezielt anpasst. Es geht darum, die richtigen Bedingungen in Bezug auf Standort, Temperatur, Wasser und Nährstoffe zu schaffen, die es der Pflanze ermöglichen, ihre Energiereserven zu schonen. Eine gut überwinterte Glücksfeder ist im Frühjahr widerstandsfähiger, gesünder und bereit, mit neuer Energie in die Wachstumsperiode zu starten.

In den folgenden Kapiteln werden wir detailliert darauf eingehen, wie du deine Glücksfeder optimal durch den Winter bringst. Wir erklären, warum die Ruhephase so wichtig ist, wie der ideale Winterstandort aussieht und wie du dein Gieß- und Düngeverhalten anpassen musst. Mit diesen praxisnahen Tipps stellst du sicher, dass deine Pflanze auch die dunkle Jahreszeit bestens meistert und dich im nächsten Jahr wieder mit ihrem satten Grün erfreut.

Die Ruhephase der Pflanze verstehen

Die Ruhephase, auch Dormanz genannt, ist ein natürlicher Überlebensmechanismus vieler Pflanzen, um ungünstige Umweltbedingungen wie Kälte, Dunkelheit oder Trockenheit zu überstehen. Bei der Glücksfeder wird diese Phase hauptsächlich durch die abnehmende Lichtintensität und die kürzeren Tage im Herbst und Winter ausgelöst. Obwohl die Temperaturen in unseren Wohnräumen relativ konstant bleiben, registriert die Pflanze die veränderten Lichtverhältnisse und schaltet ihren Stoffwechsel auf ein Minimum zurück. Dies ist ein aktiver, von der Pflanze gesteuerter Prozess, um Energie zu sparen.

Während der Ruhephase stellt die Pflanze ihr Wachstum fast vollständig ein. Es werden keine neuen Blattstiele oder Blätter gebildet, und auch das Wurzelwachstum ist stark reduziert. Da die Photosyntheseaktivität aufgrund des geringeren Lichts abnimmt, sinkt auch der Bedarf an Wasser und Nährstoffen drastisch. Das Ignorieren dieser veränderten Bedürfnisse ist die Hauptursache für Pflegefehler im Winter. Die Pflanze verbraucht das Wasser im Substrat viel langsamer, was die Gefahr von Staunässe bei gleichbleibendem Gießrhythmus massiv erhöht.

Die Ruhephase ist für die Pflanze keine Zeit des Leidens, sondern eine wichtige Periode der Regeneration. Sie sammelt Kräfte und schont ihre Ressourcen, um im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger und heller werden, genügend Energie für einen neuen Wachstumsschub zu haben. Eine erzwungene Weiterkultur durch künstliches Licht oder übermäßige Düngung kann die Pflanze auf Dauer schwächen und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge machen. Es ist daher wichtig, diesen natürlichen Zyklus zu respektieren und die Pflanze in ihrer Ruhe zu unterstützen.

Die Dauer der Ruhephase erstreckt sich in unseren Breitengraden typischerweise von etwa Oktober bis Ende Februar oder Anfang März. Sobald die Tage im Frühling wieder merklich länger werden und die Lichtintensität zunimmt, erwacht die Pflanze langsam aus ihrer Dormanz. Dies zeigt sich oft durch das Erscheinen neuer, kleiner Triebspitzen an der Basis der Pflanze. Dies ist das Signal, die Wasser- und Nährstoffzufuhr langsam wieder zu steigern und die Pflanze in die neue Wachstumsperiode zu begleiten.

Der ideale Winterstandort

Die Wahl des richtigen Standorts im Winter ist entscheidend für das Wohlbefinden der Glücksfeder. Da das natürliche Licht in dieser Jahreszeit ohnehin stark reduziert ist, sollte die Pflanze so hell wie möglich platziert werden. Ein Platz direkt an einem Süd-, Ost- oder Westfenster, der im Sommer vielleicht zu sonnig wäre, kann im Winter ideal sein. Die tief stehende Wintersonne hat nicht mehr die Kraft, die Blätter zu verbrennen, versorgt die Pflanze aber mit dem dringend benötigten Licht, um die Ruhephase gesund zu überstehen. Ein zu dunkler Standort kann zu einem geschwächten Zustand und Vergeilung führen.

Die Temperatur am Winterstandort sollte moderat sein. Die Glücksfeder verträgt im Winter etwas kühlere Temperaturen als im Sommer, ideal sind Werte zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Eine solche kühlere Überwinterung fördert eine ausgeprägte Ruhephase und macht die Pflanze robuster. Allerdings sollten die Temperaturen nicht dauerhaft unter 15 Grad Celsius fallen, da die Pflanze kälteempfindlich ist. Ein Platz in einem unbeheizten, aber frostfreien Treppenhaus oder einem kühleren Schlafzimmer kann daher eine gute Wahl sein.

Besondere Vorsicht ist bei der Platzierung in der Nähe von Wärmequellen oder kalter Zugluft geboten. Ein Standort direkt über einer aufgedrehten Heizung ist absolut ungeeignet. Die trockene, heiße Luft schädigt die Blätter und schafft ideale Bedingungen für Schädlinge wie Spinnmilben. Ebenso sollte die Pflanze vor kalter Zugluft geschützt werden, die durch häufig geöffnete Fenster oder Türen entsteht. Plötzliche Kälteschocks können zu Blattfall und einer allgemeinen Schwächung der Pflanze führen.

Achte auch darauf, dass die Blätter nicht direkt die kalte Fensterscheibe berühren. In frostigen Nächten kann die Temperatur an der Scheibe so stark abfallen, dass es zu Kälteschäden am Blattgewebe kommt. Ein kleiner Abstand zum Fenster ist daher ratsam. Regelmäßiges Staubwischen von den Blättern mit einem feuchten Tuch ist im Winter besonders wichtig, da eine Staubschicht das ohnehin knappe Licht zusätzlich filtert und die Photosynthese behindert.

Angepasste Bewässerung im Winter

Die Anpassung des Gießverhaltens ist der kritischste Punkt bei der Überwinterung der Glücksfeder. Da die Pflanze ihr Wachstum einstellt und die Verdunstung aufgrund der kühleren Temperaturen und des geringeren Lichts stark reduziert ist, sinkt ihr Wasserbedarf dramatisch. Wenn du im Winter im gleichen Rhythmus wie im Sommer weitergießt, ist Wurzelfäule praktisch vorprogrammiert. Die wichtigste Regel lautet daher: Reduziere die Wassergaben drastisch und lasse das Substrat zwischen den Gießvorgängen vollständig und über einen längeren Zeitraum austrocknen.

Die bewährte Fingerprobe ist im Winter noch wichtiger als im Sommer. Bohre mit dem Finger tief in das Substrat, um die Feuchtigkeit zu prüfen. Gieße erst, wenn die Erde bis zum Topfboden komplett trocken ist. Dies kann je nach Standort und Topfgröße bedeuten, dass du die Pflanze nur noch alle vier, sechs oder sogar acht Wochen gießen musst. Es ist absolut kein Grund zur Sorge, wenn die Pflanze über einen längeren Zeitraum in trockenem Substrat steht; ihre Rhizome sind perfekt darauf vorbereitet, diese Trockenphasen zu überbrücken.

Wenn du gießt, dann tue es nach wie vor durchdringend, sodass der gesamte Wurzelballen befeuchtet wird. Gieße so lange, bis Wasser aus den Abflusslöchern austritt. Anschließend ist es jedoch unerlässlich, den Untersetzer oder Übertopf nach kurzer Zeit vollständig zu leeren, um jegliche Form von Staunässe zu vermeiden. Das „Schluckweise-Gießen“ ist auch im Winter nicht empfehlenswert, da es die Wurzeln in den unteren Topfschichten nicht erreicht. Ein einziger, gründlicher Gießvorgang gefolgt von einer langen Trockenperiode ist die ideale Methode.

Beobachte deine Pflanze genau. Leichte Anzeichen von Wassermangel, wie zum Beispiel ganz leicht schrumpelige Blätter, sind ein weitaus weniger gefährliches Signal als die Anzeichen von Überwässerung (gelbe Blätter, weiche Stiele). Im Zweifelsfall ist es immer sicherer, noch eine weitere Woche mit dem Gießen zu warten. Diese extreme Zurückhaltung beim Gießen ist die beste Versicherung für eine gesunde Überwinterung deiner Glücksfeder.

Düngung und sonstige Pflegemaßnahmen während der Überwinterung

Während der Ruhephase im Winter sollte die Düngung der Glücksfeder vollständig eingestellt werden. Da die Pflanze ihren Stoffwechsel und ihr Wachstum auf ein Minimum reduziert hat, kann sie die zugeführten Nährstoffe nicht verwerten. Eine fortgesetzte Düngung führt dazu, dass sich die Nährsalze im Substrat anreichern. Diese hohe Salzkonzentration kann die empfindlichen Wurzeln schädigen, was oft als „Wurzelverbrennung“ bezeichnet wird, und die Pflanze zusätzlich schwächen.

Die letzte Düngergabe sollte spätestens im September erfolgen. Beginne erst wieder mit dem Düngen, wenn die Pflanze im Frühjahr (meist im März oder April) deutliche Anzeichen für neues Wachstum zeigt. Die Nährstoffreserven im Substrat und in der Pflanze selbst sind vollkommen ausreichend, um sie gesund durch die Wintermonate zu bringen. Eine gut gemeinte Düngung im Winter schadet der Pflanze weitaus mehr, als sie nützt.

Eine wichtige Pflegemaßnahme im Winter ist die regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge. Besonders die trockene Heizungsluft schafft ideale Bedingungen für Spinnmilben, Wollläuse oder Schildläuse. Untersuche deine Pflanze daher alle paar Wochen sorgfältig, insbesondere die Blattunterseiten und die Blattachseln. Ein frühzeitiger Befall lässt sich oft durch einfaches Abwischen oder Abduschen in den Griff bekommen, bevor er sich zu einem ernsthaften Problem entwickelt.

Nutze die ruhige Zeit auch, um die Blätter deiner Glücksfeder sauber zu halten. Staubablagerungen auf den Blättern reduzieren die Lichtaufnahme, die im Winter ohnehin schon gering ist. Wische die Blätter daher gelegentlich mit einem weichen, feuchten Tuch ab. Dies verbessert nicht nur die Photosynthesefähigkeit der Pflanze, sondern lässt sie auch frischer und gepflegter aussehen. Auf den Einsatz von Blattglanzsprays solltest du verzichten, da diese die Poren der Blätter verstopfen können.

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