Überwinterung der Brennenden Liebe

Die Brennende Liebe ist eine mehrjährige und in unseren Breiten vollständig winterharte Staude, die den kalten Temperaturen trotzen kann, sofern einige grundlegende Vorkehrungen getroffen werden. Eine erfolgreiche Überwinterung ist entscheidend für die Langlebigkeit der Pflanze und legt den Grundstein für einen kräftigen Austrieb und eine reiche Blüte im darauffolgenden Jahr. Die Vorbereitungen auf den Winter beginnen bereits im Herbst mit den richtigen Pflegemaßnahmen, die der Pflanze helfen, ihre Energiereserven in den Wurzelstock einzulagern. Obwohl sie robust ist, kann ein leichter Winterschutz in besonders rauen Lagen oder bei frisch gepflanzten Exemplaren sinnvoll sein, um Frostschäden zu minimieren und einen vitalen Start in die neue Gartensaison zu gewährleisten.
Die wichtigste Vorbereitungsmaßnahme für den Winter ist der richtige Rückschnitt im Spätherbst. Nachdem die oberirdischen Teile der Pflanze nach den ersten Frösten vergilbt und abgestorben sind, hat die Staude ihre gesamte Energie in den unterirdischen Wurzelstock zurückgezogen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, alle Stängel und Blätter etwa eine Handbreit über dem Boden abzuschneiden. Dieser Schnitt hat nicht nur ästhetische Gründe, sondern dient vor allem der Phytohygiene, da er potenzielle Überwinterungsorte für Schädlingseier oder Pilzsporen entfernt.
Nach dem Rückschnitt ist es ratsam, den Wurzelbereich der Pflanze mit einer schützenden Schicht aus organischem Material abzudecken. Eine Lage aus Laub, Reisig oder Kompost wirkt wie eine isolierende Decke, die den Wurzelstock vor extremen Temperaturschwankungen und tiefen Frösten schützt. Diese Mulchschicht sollte etwa 5 bis 10 Zentimeter hoch sein und locker aufgetragen werden, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten und Fäulnis zu verhindern. Besonders junge, im Herbst gepflanzte Exemplare profitieren von diesem zusätzlichen Schutz.
Während des Winters benötigt die im Freiland ausgepflanzte Brennende Liebe in der Regel keine zusätzliche Wasserversorgung, da die winterlichen Niederschläge ausreichen. Eine Ausnahme bilden sehr trockene und milde Winterperioden, in denen der Boden tief austrocknen kann. In solchen Fällen kann an frostfreien Tagen eine moderate Wassergabe sinnvoll sein, um die Pflanze vor dem Vertrocknen zu bewahren. Staunässe durch übermäßiges Gießen oder schlecht abfließendes Schmelzwasser muss jedoch unbedingt vermieden werden.
Im zeitigen Frühjahr, sobald keine strengen Dauerfröste mehr zu erwarten sind, wird der Winterschutz wieder entfernt. Das Laub und Reisig werden vorsichtig beiseite geräumt, um den neuen Trieben Platz und Licht für den Austrieb zu verschaffen. Dies ist auch der richtige Zeitpunkt, um eine erste Gabe Kompost zu verabreichen, die der Pflanze die notwendige Energie für einen kraftvollen Start in die neue Vegetationsperiode liefert.
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Der richtige Zeitpunkt für den Winterschutz
Der Zeitpunkt für das Anbringen des Winterschutzes ist entscheidend für dessen Wirksamkeit. Ein zu früh aufgebrachter Schutz kann der Pflanze mehr schaden als nutzen. Solange der Boden noch nicht gefroren ist und milde Temperaturen herrschen, kann eine dicke Mulchschicht die Luftzirkulation behindern, Fäulnisprozesse begünstigen und Wühlmäusen ein gemütliches Winterquartier bieten. Daher sollte der Winterschutz erst dann ausgebracht werden, wenn die ersten richtigen Fröste aufgetreten sind und der Boden beginnt, an der Oberfläche zu gefrieren.
Der Rückschnitt der Staude erfolgt idealerweise nach den ersten leichten Frösten, wenn die Blätter welk und braun geworden sind. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass die Pflanze ihre oberirdischen Aktivitäten eingestellt und alle Nährstoffe im Wurzelstock eingelagert hat. Ein früherer Schnitt, wenn die Blätter noch grün sind, würde die Pflanze schwächen, da ihr wichtige Reservestoffe für den Winter und den Austrieb im Frühling entzogen würden. Der Herbstschnitt signalisiert das Ende der Gartensaison für diese Staude.
Die schützende Abdeckung aus Laub oder Reisig sollte also erst nach dem Rückschnitt und bei anhaltend kaltem Wetter aufgebracht werden. Tannen- oder Fichtenreisig eignet sich besonders gut, da es luftdurchlässig ist, nicht so schnell verrottet und sich nicht mit Wasser vollsaugt. Laub von Eichen, Buchen oder Walnussbäumen ist ebenfalls gut geeignet, da es langsamer verrottet als beispielsweise Ahorn- oder Birkenlaub, welches zur Verdichtung und Fäulnis neigt.
Das Entfernen des Winterschutzes im Frühjahr sollte ebenso zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Wird er zu früh entfernt, können Spätfröste den frischen Austrieb schädigen. Bleibt er jedoch zu lange liegen, kann dies den Austrieb behindern und die darunter liegenden Triebe könnten durch Lichtmangel vergeilen oder faulen. Ein guter Anhaltspunkt ist der Beginn des Austriebs anderer Frühblüher wie Krokusse oder Narzissen. Der Schutz sollte schrittweise an bedeckten Tagen entfernt werden, um die jungen Triebe langsam an die Sonne zu gewöhnen.
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Überwinterung im Kübel
Die Überwinterung der Brennenden Liebe im Kübel erfordert besondere Sorgfalt, da der Wurzelballen im Topf den kalten Temperaturen weitaus stärker ausgesetzt ist als im schützenden Erdreich. Während die Pflanze selbst winterhart ist, können die Wurzeln im durchfrierenden Kübel Schaden nehmen. Der wichtigste Schritt ist daher, den Topf vor dem vollständigen Durchfrieren zu schützen. Dies gelingt am besten, indem der Kübel an einen geschützten Ort, wie eine Hauswand oder eine überdachte Terrasse, gerückt wird.
Zusätzlich sollte der Kübel von allen Seiten gut isoliert werden. Das Umwickeln des Topfes mit Jute, Vlies, Luftpolsterfolie oder alten Decken schafft eine isolierende Luftschicht und verlangsamt das Durchfringen des Frostes. Es ist ebenso wichtig, den Topf auf eine isolierende Unterlage aus Styropor, Holz oder Tonfüßen zu stellen, um den Kontakt mit dem kalten Boden zu unterbrechen und den Wasserabzug zu gewährleisten. Staunässe im Winter ist für Kübelpflanzen besonders gefährlich.
Auch im Winter benötigt eine Kübelpflanze Wasser, da sie über die Blätter und Triebe auch bei kalten Temperaturen Feuchtigkeit verdunstet. Der Wurzelballen darf niemals vollständig austrocknen. An frostfreien Tagen sollte die Pflanze daher mäßig gegossen werden, gerade so viel, dass das Substrat leicht feucht bleibt. Die Wassergabe sollte am besten morgens erfolgen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann, bevor in der Nacht wieder Frost einsetzt.
Eine alternative Überwinterungsmethode für Kübelpflanzen ist das Einlagern in einem kühlen, aber frostfreien Raum wie einer Garage, einem Keller oder einem ungeheizten Gewächshaus. Der Raum sollte idealerweise Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad Celsius aufweisen. An einem dunklen Ort verliert die Pflanze ihre Blätter und benötigt nur sehr selten einen kleinen Schluck Wasser. Steht sie an einem hellen Ort, behält sie oft ihr Laub und muss dementsprechend etwas häufiger, aber immer noch sehr sparsam, gegossen werden.
Häufige Fehler bei der Überwinterung
Ein häufiger Fehler ist, wie bereits erwähnt, das zu frühe Anbringen des Winterschutzes. Dies führt oft zu Fäulnis am Wurzelhals und schafft ideale Bedingungen für Schädlinge. Geduld ist hier eine Tugend; der Winter kommt früh genug. Die Natur gibt das Signal, wann es Zeit ist, aktiv zu werden. Wenn die Pflanze sich sichtbar in die Ruhephase zurückgezogen hat, ist der richtige Moment für Schutzmaßnahmen gekommen.
Ein weiterer Fehler ist das sogenannte „Totgießen“ im Winter. Insbesondere bei Kübelpflanzen neigen viele dazu, aus Sorge vor dem Austrocknen zu viel zu gießen. In der kalten Jahreszeit ist der Wasserbedarf der Pflanze jedoch minimal. Anhaltende Nässe im Topf in Kombination mit Kälte ist für die Wurzeln tödlich. Es gilt die Regel: Weniger ist mehr. Der Wurzelballen sollte leicht feucht, aber niemals nass sein.
Das vollständige Vergessen von Kübelpflanzen, die an einem geschützten Ort überwintern, ist das andere Extrem. Auch wenn der Wasserbedarf gering ist, führt ein komplettes Austrocknen des Wurzelballens unweigerlich zum Absterben der Pflanze. Eine regelmäßige, etwa monatliche Kontrolle der Substratfeuchtigkeit ist daher auch im Winterquartier unerlässlich. Die Pflanze vertrocknet im Winter oft unbemerkt, da die typischen Welke-Symptome bei Kälte ausbleiben.
Schließlich ist das abrupte Entfernen des Winterschutzes und das sofortige Aussetzen der Pflanze in die pralle Frühjahrssonne ein Fehler. Die jungen Triebe, die sich unter der Abdeckung gebildet haben, sind sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung und Temperaturschwankungen. Der Schutz sollte schrittweise über mehrere Tage hinweg entfernt werden. Dies gibt der Pflanze Zeit, sich zu akklimatisieren und schützt sie vor Sonnenbrand und Frostschäden durch späte Nachtfröste.