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Pflanzung und vermehrung des blumen-hartriegels

Die erfolgreiche etablierung eines blumen-hartriegels im garten beginnt mit einer sorgfältigen pflanzung und dem wissen um die möglichkeiten seiner vermehrung. Diese beiden aspekte sind fundamental, um die grundlage für ein gesundes, langes pflanzenleben und die bewahrung oder erweiterung des eigenen bestandes zu schaffen. Die pflanzung erfordert eine genaue planung bezüglich des richtigen zeitpunktes, der vorbereitung des bodens und der eigentlichen vorgehensweise, um der jungen pflanze den bestmöglichen start zu ermöglichen. Die vermehrung hingegen bietet dem ambitionierten gärtner die chance, aus einer bestehenden pflanze neue, identische nachkommen zu ziehen, sei es durch stecklinge, absenker oder aussaat, wobei jede methode ihre eigenen spezifischen anforderungen und erfolgschancen hat.

Die wahl des richtigen pflanzzeitpunktes ist ein kritischer faktor, der das anwachsen des blumen-hartriegels maßgeblich beeinflusst. Ideal sind das frühjahr oder der herbst, da in diesen perioden die temperaturen moderat und die niederschläge in der regel ausreichend sind. Eine pflanzung im frühjahr, nach den letzten starken frösten, gibt der pflanze die gesamte vegetationsperiode zeit, um ein starkes wurzelsystem zu etablieren, bevor der nächste winter kommt. Eine herbstpflanzung wiederum nutzt die restliche bodenwärme, um das wurzelwachstum anzuregen, sodass die pflanze im folgenden frühjahr einen wachstumsvorsprung hat. Die sommerhitze sollte für eine pflanzung gemieden werden, da der stress durch hitze und trockenheit für eine junge pflanze zu groß ist.

Die vorbereitung des pflanzortes ist von ebenso großer bedeutung und sollte nicht vernachlässigt werden. Wie bereits in der allgemeinen pflege beschrieben, bevorzugt der blumen-hartriegel einen gut durchlässigen, humosen und leicht sauren boden an einem sonnigen bis halbschattigen, geschützten standort. Vor der pflanzung muss der boden tiefgründig gelockert und von unkraut befreit werden. Die aushebung eines großzügigen pflanzlochs, das mindestens doppelt so breit wie der wurzelballen ist, und die anreicherung des aushubs mit kompost oder saurer erde schaffen optimale startbedingungen. Diese maßnahmen fördern ein schnelles wurzelwachstum und stellen die versorgung mit nährstoffen und wasser sicher.

Die vermehrung des blumen-hartriegels ist eine spannende aufgabe für gartenliebhaber, die den bestand erweitern möchten. Die gängigsten methoden sind die vermehrung durch stecklinge, durch absenker oder durch die aussaat von samen. Die vegetative vermehrung durch stecklinge oder absenker hat den vorteil, dass sie genetisch identische nachkommen, also klone der mutterpflanze, hervorbringt, wodurch die sorteneigenschaften wie blütenfarbe und wuchsform erhalten bleiben. Die generative vermehrung durch aussaat ist zwar ebenfalls möglich, jedoch oft langwieriger und die resultierenden pflanzen können in ihren eigenschaften von der mutterpflanze abweichen.

Der optimale pflanzzeitpunkt

Die entscheidung für den richtigen zeitpunkt der pflanzung ist ein wesentlicher schritt, um dem blumen-hartriegel einen stressfreien start an seinem neuen standort zu ermöglichen. Grundsätzlich bieten sich zwei zeitfenster im jahr an: das frühjahr und der herbst. Beide perioden haben ihre spezifischen vorteile und erfordern eine leicht unterschiedliche nachsorge. Die wahl hängt oft von den klimatischen bedingungen der region und der verfügbarkeit der pflanzen in den gärtnereien ab. Eine gut geplante pflanzung minimiert den pflanzschock und fördert ein zügiges anwachsen.

Die pflanzung im frühjahr, typischerweise von märz bis mai, ist die beliebteste und oft sicherste methode, insbesondere in kälteren regionen mit harten wintern. Der boden hat sich bereits leicht erwärmt, und die zunehmenden tageslängen und temperaturen regen das wachstum von wurzeln und trieben an. Die pflanze hat somit die gesamte saison zeit, sich zu etablieren und kräfte für den bevorstehenden winter zu sammeln. Ein wichtiger punkt bei der frühjahrspflanzung ist die sicherstellung einer konstanten wasserversorgung während der oft trockeneren sommermonate, da das wurzelsystem noch nicht tief genug reicht, um sich selbst zu versorgen.

Alternativ dazu bietet die herbstpflanzung, die von september bis zum einsetzen des bodenfrosts im november durchgeführt werden kann, ebenfalls erhebliche vorteile. Der boden ist vom sommer noch aufgewärmt, was das wurzelwachstum fördert, während die oberirdischen teile der pflanze bereits in die winterruhe übergehen. Die in der regel feuchtere witterung im herbst reduziert den gießaufwand erheblich. Eine im herbst gepflanzte hartriegel kann ihre energie voll auf die wurzelbildung konzentrieren und startet im nächsten frühjahr mit einem etablierten wurzelsystem, was oft zu einem kräftigeren austrieb führt.

Unabhängig vom gewählten zeitpunkt sollte eine pflanzung bei extremen wetterbedingungen vermieden werden. Dazu gehören tage mit starkem frost, extremer hitze oder sturm. Solche bedingungen setzen die junge pflanze einem unnötigen stress aus und können das anwachsen erheblich erschweren. Containerpflanzen, also pflanzen, die im topf verkauft werden, bieten eine größere flexibilität und können theoretisch während der gesamten frostfreien periode gepflanzt werden, doch auch hier bleiben frühjahr und herbst die idealen zeitpunkte, um die besten anwachsergebnisse zu erzielen.

Schritt-für-schritt-anleitung zur pflanzung

Die korrekte durchführung der pflanzung ist entscheidend für die zukunft des blumen-hartriegels. Der prozess beginnt mit der vorbereitung der pflanze selbst. Der wurzelballen sollte vor dem einpflanzen gründlich gewässert werden, indem man den topf so lange in einen eimer mit wasser stellt, bis keine luftblasen mehr aufsteigen. Dies stellt sicher, dass der gesamte wurzelballen gut durchfeuchtet ist. Anschließend wird die pflanze vorsichtig aus dem topf gelöst und der wurzelballen sanft aufgelockert, insbesondere wenn die wurzeln bereits kreisförmig am topfrand wachsen (drehwurzeln), um sie zum ausbreiten in den umliegenden boden anzuregen.

Der nächste schritt ist das ausheben des pflanzlochs, dessen dimensionen für das anwachsen von großer bedeutung sind. Es sollte mindestens doppelt so breit und etwa genauso tief wie der wurzelballen sein. Eine lockere sohle des pflanzlochs, die mit einer grabegabel aufgerissen wird, verhindert staunässe und erleichtert den wurzeln das eindringen in tiefere bodenschichten. Der aushub wird, wie zuvor beschrieben, mit hochwertigem kompost, lauberde oder rhododendronerde gemischt, um die bodenstruktur und den nährstoffgehalt zu optimieren und den gewünschten sauren pH-wert zu fördern.

Nun wird die vorbereitete pflanze in die mitte des pflanzlochs gesetzt. Die oberkante des wurzelballens sollte dabei bündig mit der umgebenden erdoberfläche abschließen oder sogar ein klein wenig darüber liegen. Ein zu tiefes pflanzen ist ein häufiger fehler und kann zu fäulnis am stammgrund und einer schlechten entwicklung führen. Nachdem die pflanze ausgerichtet ist, wird das loch mit der angereicherten erde aufgefüllt, die zwischendurch immer wieder leicht angetreten wird, um hohlräume zu beseitigen und einen guten bodenkontakt der wurzeln sicherzustellen.

Nach dem auffüllen wird um die pflanze herum ein gießrand aus erde geformt. Dieser sorgt dafür, dass das wasser direkt in den wurzelbereich sickert und nicht oberflächlich abfließt. Anschließend wird die pflanze kräftig und durchdringend eingeschlämmt, auch wenn der boden bereits feucht ist. Dieser vorgang schließt die letzten verbliebenen lufthöhlen im boden und stellt einen optimalen kontakt zwischen wurzeln und erde her. Eine abschließende mulchschicht aus rindenmulch oder laub hilft, die feuchtigkeit im boden zu halten und schützt die junge pflanze.

Vermehrung durch stecklinge

Die vermehrung des blumen-hartriegels durch stecklinge ist eine populäre und effektive methode, um sortenechte nachkommen zu erhalten. Der beste zeitpunkt für die gewinnung von stecklingen ist der frühsommer, etwa von juni bis juli, wenn die diesjährigen triebe beginnen, leicht zu verholzen. Man spricht hierbei von halbreifen stecklingen. Diese sind bereits kräftig genug, um nicht zu welken, aber noch nicht so verholzt, dass die bewurzelung schwierig wird. Für den schnitt wählt man gesunde, kräftige triebe ohne blüten oder knospen.

Die vorbereitung der stecklinge erfordert sorgfalt und präzision. Ein steckling sollte eine länge von etwa 10 bis 15 zentimetern haben und idealerweise unterhalb eines blattknotens mit einem scharfen, sauberen messer oder einer gartenschere geschnitten werden. Die unteren blätter werden entfernt, sodass nur die obersten zwei bis drei blattpaare am steckling verbleiben. Um die verdunstungsfläche weiter zu reduzieren, können große blätter halbiert werden. Die untere schnittfläche kann optional in ein bewurzelungspulver getaucht werden, was die bildung von wurzeln anregt und beschleunigt.

Die so vorbereiteten stecklinge werden in ein geeignetes anzuchtsubstrat gesteckt. Eine mischung aus anzuchterde und sand oder perlit im verhältnis 1:1 ist ideal, da sie gut durchlüftet ist und überschüssiges wasser abführt, aber dennoch feuchtigkeit hält. Die stecklinge werden etwa ein drittel ihrer länge tief in das substrat gesteckt und leicht angedrückt. Anschließend wird das substrat vorsichtig angegossen, um einen guten bodenkontakt herzustellen. Der topf oder die anzuchtschale sollte über abzugslöcher verfügen, um staunässe zu vermeiden.

Um eine hohe luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die für die bewurzelung essenziell ist, wird der anzuchttopf mit einer transparenten plastikhaube oder einer folie abgedeckt. Diese „mini-gewächshaus“-atmosphäre verhindert das austrocknen der stecklinge, bevor sie eigene wurzeln gebildet haben. Der standort sollte hell, aber ohne direkte sonneneinstrahlung sein, bei einer temperatur von etwa 20 bis 25 grad celsius. Regelmäßiges lüften der abdeckung verhindert schimmelbildung. Nach einigen wochen bis monaten sollten sich die ersten wurzeln gebildet haben, was sich oft durch neues wachstum an den stecklingen zeigt.

Vermehrung durch absenker und aussaat

Eine weitere, sehr einfache methode der vegetativen vermehrung ist das absenken. Diese technik eignet sich besonders gut für sträucher mit langen, biegsamen trieben, die bis zum boden reichen. Der beste zeitpunkt hierfür ist das frühjahr. Man wählt einen gesunden, bodennahen trieb und biegt ihn vorsichtig zur erde. An der stelle, die den boden berührt, wird die rinde mit einem messer leicht angeritzt, um die wurzelbildung anzuregen. Dieser verletzte teil des triebes wird dann in eine kleine, mit erde gefüllte mulde gelegt und mit einem haken oder einem stein fixiert, sodass er unter der erde bleibt, während die triebspitze aus der erde herausschaut.

Der boden um den absenker muss konstant feucht gehalten werden, um die wurzelbildung zu fördern. Im laufe der vegetationsperiode wird der abgesenkte trieb an der verletzten stelle wurzeln bilden. Bis zum herbst oder spätestens bis zum nächsten frühjahr sollte sich ein ausreichend starkes wurzelsystem entwickelt haben. Sobald dies der fall ist, kann der bewurzelte absenker von der mutterpflanze abgetrennt und als eigenständige junge pflanze an seinen neuen standort verpflanzt werden. Diese methode ist sehr zuverlässig und erfordert nur minimalen aufwand.

Die generative vermehrung durch aussaat ist eine langwierigere methode, die geduld erfordert. Die samen des blumen-hartriegels sind in den roten früchten enthalten, die im herbst reifen. Nach der ernte muss das fruchtfleisch vollständig entfernt werden, da es keimhemmende stoffe enthält. Die gereinigten samen benötigen eine kälteperiode (stratifikation), um ihre keimruhe zu durchbrechen. Dazu werden sie in feuchtem sand oder vermiculit gemischt und für mehrere monate im kühlschrank bei etwa 4 grad celsius gelagert.

Nach der kältebehandlung können die samen im frühjahr in anzuchterde ausgesät werden. Die saattiefe sollte etwa ein bis zwei zentimeter betragen. Das substrat muss gleichmäßig feucht gehalten werden, und der standort sollte hell und warm sein. Die keimung kann unregelmäßig sein und mehrere wochen bis monate dauern. Die jungen sämlinge sind sehr empfindlich und müssen sorgfältig pikiert und weiterkultiviert werden, bis sie groß und kräftig genug für die auspflanzung ins freiland sind. Es ist wichtig zu beachten, dass aus samen gezogene pflanzen in ihren eigenschaften variieren können und es mehrere jahre dauert, bis sie zum ersten mal blühen.

📷 Flickr / Szerző: David Illig / Licence: CC BY-NC-SA 2.0

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