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Lichtbedarf der Schwarzäugigen Susanne

Der Lichtbedarf der Schwarzäugigen Susanne ist einer der entscheidendsten Faktoren für ihre erfolgreiche Kultivierung, denn er steht in direktem Zusammenhang mit ihrer Fähigkeit zu wachsen und ihre charakteristische Blütenpracht zu entfalten. Als Pflanze, die ihren Ursprung in den sonnenverwöhnten Regionen Ostafrikas hat, ist sie genetisch auf eine hohe Lichtintensität programmiert. Ein sonniger, warmer und lichtdurchfluteter Standort ist daher keine bloße Empfehlung, sondern eine grundlegende Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung und eine üppige, langanhaltende Blüte. Ohne ausreichend Licht wird die Pflanze ihr volles Potenzial niemals ausschöpfen können.

Um die für die Photosynthese notwendige Energie zu gewinnen, benötigt die Thunbergia alata mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag. Standorte, die nach Süden oder Südwesten ausgerichtet sind, erfüllen diese Anforderung in der Regel am besten. Ein Platz an einer sonnenbeschienenen Hauswand, an einem Zaun oder auf einem Balkon, der den größten Teil des Tages in der Sonne liegt, ist ideal. Hier kann die Pflanze nicht nur genügend Licht tanken, sondern profitiert oft auch von der abstrahlenden Wärme der Wände, was ihr tropisches Gemüt zusätzlich erfreut.

Die Intensität des Lichts spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Dauer. Die volle Mittagssonne stellt für eine gut mit Wasser versorgte Pflanze in unseren Breitengraden normalerweise kein Problem dar. Im Gegenteil, sie ist für eine maximale Blütenproduktion sogar erwünscht. Nur in extrem heißen und trockenen Sommern an besonders exponierten Standorten, beispielsweise vor einer stark reflektierenden Südwand, kann es in der Mittagszeit zu Hitzestress kommen. In solchen Ausnahmesituationen kann eine leichte Schattierung durch größere Nachbarpflanzen oder ein Sonnenschirm hilfreich sein.

Die Bedeutung des Lichts wird besonders deutlich, wenn man die Pflanze mit anderen, schattenverträglicheren Arten vergleicht. Während viele Pflanzen bei weniger Licht einfach nur langsamer wachsen, reagiert die Schwarzäugige Susanne auf Lichtmangel mit einer drastischen Reduzierung der Blütenbildung. Sie investiert ihre begrenzte Energie dann primär in das Längenwachstum der Triebe, in dem Versuch, eine lichtere Position zu erreichen. Dies führt zu einem sparrigen Wuchs mit wenigen Blättern und kaum Blüten, was dem eigentlichen Zierwert der Pflanze entgegenwirkt.

Konsequenzen von unzureichendem Licht

Ein Standort im Halbschatten oder gar im Vollschatten ist für die Schwarzäugige Susanne gänzlich ungeeignet und führt zu einer Reihe von negativen Erscheinungen. Das offensichtlichste Symptom von Lichtmangel ist eine stark verminderte oder komplett ausbleibende Blüte. Die Pflanze bildet zwar Blätter und Triebe, aber die für die Knospenbildung notwendige Energie fehlt. Oftmals werden zwar kleine Knospen angesetzt, diese entwickeln sich aber nicht weiter und fallen schließlich ab, was für den Gärtner besonders frustrierend ist.

Ein weiteres typisches Anzeichen ist die sogenannte Vergeilung oder Etiolation. Die Pflanze bildet unnatürlich lange, dünne und schwache Triebe mit großen Abständen zwischen den einzelnen Blattpaaren. Die Blätter selbst bleiben oft kleiner als üblich und nehmen eine hellgrüne bis gelbliche Färbung an, da die Chlorophyllproduktion aufgrund des Lichtmangels reduziert ist. Solche vergeilten Pflanzen sind nicht nur unansehnlich, sondern auch deutlich anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, da ihr Pflanzengewebe sehr weich und instabil ist.

Pflanzen, die zu schattig stehen, haben zudem oft Probleme mit einer erhöhten Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. An einem lichtarmen Standort trocknet das Laub nach Regen oder dem Gießen nur sehr langsam ab. Die langanhaltende Blattnässe schafft ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Pilzerregern wie dem Echten oder Falschen Mehltau. Ein sonniger und gleichzeitig luftiger Standort ist daher auch aus phytosanitärer Sicht die beste Wahl, da er die Pflanze auf natürliche Weise gesund erhält.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Mangel an Licht die häufigste Ursache für enttäuschende Ergebnisse bei der Kultur der Schwarzäugigen Susanne ist. Viele Gärtner suchen die Ursache für eine ausbleibende Blüte fälschlicherweise bei der Düngung oder dem Gießen, während das eigentliche Problem die unzureichende Sonneneinstrahlung ist. Bevor du also andere Pflegemaßnahmen in Frage stellst, überprüfe kritisch den Standort und zögere nicht, die Pflanze an einen sonnigeren Platz umzusiedeln, falls dies möglich ist.

Schutz vor extremer Sonneneinstrahlung

Obwohl die Schwarzäugige Susanne die volle Sonne liebt, kann es in sehr heißen Klimazonen oder während extremer Hitzewellen im Hochsommer zu Verbrennungen an den Blättern kommen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Pflanze vor einer nach Süden ausgerichteten Wand steht, die die Hitze zusätzlich reflektiert und speichert. Anzeichen für Sonnenbrand sind ausgetrocknete, bräunliche oder pergamentartige Flecken auf den Blättern, die der intensivsten Strahlung ausgesetzt sind.

Um solchen Hitzeschäden vorzubeugen, ist eine konstante und ausreichende Wasserversorgung das A und O. Eine gut gewässerte Pflanze kann durch die Verdunstung über die Blätter ihre Temperatur besser regulieren und ist widerstandsfähiger gegen Hitzestress. An extrem heißen Tagen kann es daher notwendig sein, morgens und abends zu gießen. Eine Mulchschicht auf der Erde hilft zusätzlich, die Wurzeln kühl und feucht zu halten, was die gesamte Pflanze stabilisiert.

In Regionen mit sehr intensiver Sonneneinstrahlung kann es vorteilhaft sein, einen Standort zu wählen, der während der heißesten Mittagsstunden leichten Schatten erhält, aber ansonsten vollsonnig ist. Dies könnte beispielsweise durch den lichten Schatten eines hohen Baumes oder durch die Positionierung an einer Südost- oder Südwestwand erreicht werden. Dieser sogenannte wandernde Schatten schützt die Pflanze vor der aggressivsten UV-Strahlung zur Mittagszeit, ohne den für die Blütenbildung notwendigen Lichtgenuss wesentlich zu beeinträchtigen.

Für Kübelpflanzen auf einer heißen Südterrasse kann in extremen Hitzeperioden auch eine temporäre Schattierung eine Option sein. Ein strategisch platzierter Sonnenschirm oder ein leichtes Schattiernetz, das während der Mittagsstunden gespannt wird, kann die Blatt-Temperatur um mehrere Grad senken und so Verbrennungen verhindern. Diese Maßnahmen sind jedoch in den meisten deutschen Sommern nicht notwendig und sollten nur bei außergewöhnlichen Wetterlagen in Betracht gezogen werden, da die Pflanze grundsätzlich so viel Licht wie möglich erhalten sollte.

📷  Forest & Kim StarrCC BY 3.0, via Wikimedia Commons

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