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Krankheiten und schädlinge der borstigen dissodie

Die borstige dissodie ist eine bemerkenswert gesunde und widerstandsfähige pflanze, die in der regel von den meisten gängigen pflanzenkrankheiten und schädlingen verschont bleibt. Ihre robuste natur und die in den blättern enthaltenen ätherischen öle wirken als natürlicher schutz und machen sie zu einer pflegeleichten wahl für jeden garten. Dennoch ist keine pflanze vollkommen immun gegen probleme, insbesondere wenn die haltungsbedingungen nicht optimal sind. Die größte gefahr für die Thymophylla tenuiloba geht nicht von externen angreifern aus, sondern von pflegefehlern, allen voran von zu reichlicher bewässerung. Ein verständnis der potenziellen risiken und das wissen, wie man sie erkennt und ihnen vorbeugt, ist entscheidend, um die pflanze gesund und vital zu halten und ihre blütenpracht ungestört genießen zu können.

Die mit abstand häufigste und gravierendste problematik bei der kultur der borstigen dissodie ist die wurzelfäule. Diese wird durch verschiedene bodenbürtige pilze verursacht, die in einer sauerstoffarmen, nassen umgebung gedeihen. Staunässe, die durch übermäßiges gießen, einen undurchlässigen boden oder töpfe ohne ausreichende drainage entsteht, ist die hauptursache für diese krankheit. Die pilze befallen die wurzeln, die daraufhin weich und matschig werden, ihre funktion verlieren und absterben. Da die wurzeln die pflanze nicht mehr mit wasser und nährstoffen versorgen können, beginnt die pflanze zu welken und zu kümmern, obwohl das substrat feucht ist.

Die symptome der wurzelfäule über der erde sind oft unspezifisch und können leicht fehlinterpretiert werden. Die pflanze zeigt ein verkümmertes wachstum, die blätter, insbesondere die älteren, unteren, verfärben sich gelb und fallen ab. Die gesamte pflanze wirkt schlaff und leblos. Wenn diese anzeichen auftreten, sollte umgehend die feuchtigkeit des substrats kontrolliert werden. Ist es nass und riecht möglicherweise sogar muffig, ist die diagnose wurzelfäule sehr wahrscheinlich. Eine rettung ist oft nur in einem sehr frühen stadium möglich, indem die pflanze in frisches, trockenes substrat umgetopft und alle fauligen wurzelteile entfernt werden.

Die beste strategie gegen wurzelfäule ist jedoch die prävention. Achte von anfang an auf ein extrem gut durchlässiges substrat, sei es durch die beimischung von sand und kies im beet oder die verwendung einer speziellen kaktus- oder sukkulentenerde für topfpflanzen. Wähle töpfe mit großen abzugslöchern und lege eine drainageschicht am boden an. Gieße die borstige dissodie immer erst dann, wenn die oberste erdschicht gut abgetrocknet ist. Diese einfachen vorbeugenden maßnahmen sind der wirksamste schutz und gewährleisten ein gesundes wurzelsystem, das die grundlage für eine vitale pflanze ist.

Pilzkrankheiten an blättern und stängeln

Obwohl die borstige dissodie generell wenig anfällig für blattkrankheiten ist, kann unter ungünstigen bedingungen, wie langanhaltender feuchtigkeit und schlechter luftzirkulation, gelegentlich echter mehltau auftreten. Dieser pilz bildet einen charakteristischen weißen, mehlartigen belag, der sich hauptsächlich auf der oberseite der blätter und auf den stängeln zeigt. Im gegensatz zu vielen anderen pilzen benötigt der echte mehltau keine nassen blätter, um zu keimen, sondern profitiert von einer hohen luftfeuchtigkeit und warmen temperaturen. Ein zu dichter pflanzabstand, der die luftzirkulation behindert, kann das risiko eines befalls erhöhen.

Bei den ersten anzeichen von echtem mehltau sollten die befallenen pflanzenteile sofort entfernt und entsorgt werden, um eine weitere ausbreitung zu verhindern. Achte darauf, das schnittwerkzeug danach zu desinfizieren. Eine verbesserung der standortbedingungen, insbesondere eine bessere belüftung, kann oft schon ausreichen, um den pilz in schach zu halten. Bei stärkerem befall können hausmittel wie eine spritzlösung aus neun teilen wasser und einem teil milch helfen. Die in der milch enthaltenen mikroorganismen bekämpfen den pilz auf natürliche weise. Diese behandlung sollte bei trockenem wetter mehrmals im abstand von einigen tagen wiederholt werden.

Falscher mehltau, der sich im gegensatz zum echten mehltau meist auf der blattunterseite als gräulich-violetter sporenrasen zeigt, tritt bei der borstigen dissodie äußerst selten auf. Sollte er dennoch vorkommen, sind die bedingungen meist extrem feucht und kühl. Auch hier sind die entfernung befallener teile und die verbesserung der luftzirkulation die wichtigsten gegenmaßnahmen. Die beste vorbeugung gegen beide arten von mehltau ist die wahl eines sonnigen, luftigen standortes und das vermeiden von zu dichtem stand.

Grauschimmel (Botrytis) ist eine weitere pilzkrankheit, die vor allem bei feuchter, kühler witterung und an geschwächten pflanzen auftreten kann. Er zeigt sich als grauer, schimmeliger belag auf absterbenden pflanzenteilen wie verblühten blüten oder beschädigten blättern. Das regelmäßige ausputzen von verblühtem und das entfernen von abgestorbenem laub ist die effektivste methode, um dem grauschimmel die lebensgrundlage zu entziehen. Sorge dafür, dass die pflanze nach regen oder dem gießen schnell abtrocknen kann, indem du für eine gute durchlüftung sorgst.

Tierische schädlinge

Die borstige dissodie hat das glück, für die meisten tierischen schädlinge eher unattraktiv zu sein. Ihr intensiver, aromatischer duft, der für menschen angenehm ist, scheint viele insekten abzuschrecken. Schnecken beispielsweise meiden die pflanze in der regel, was sie zu einer guten wahl für gärten mit hohem schneckenaufkommen macht. Auch andere gefräßige insekten wie raupen oder käfer lassen die borstige dissodie meist links liegen. Diese natürliche resistenz macht den einsatz von insektiziden in den allermeisten fällen überflüssig.

Der einzige schädling, der gelegentlich an der borstigen dissodie zu finden ist, sind blattläuse. Diese kleinen, saugenden insekten siedeln sich bevorzugt an den jungen, weichen triebspitzen und blütenknospen an. Ein leichter befall ist in der regel unproblematisch und wird oft von natürlichen feinden wie marienkäfern oder schwebfliegenlarven von selbst reguliert. Du kannst die natur unterstützen, indem du nützlingsfreundliche bedingungen in deinem garten schaffst. Bei einem stärkeren befall, der zu verkrüppelten trieben oder klebrigem honigtau führen kann, sollte man jedoch eingreifen.

Die bekämpfung von blattläusen ist meist einfach und ohne den einsatz von chemie möglich. Oft genügt es, die befallenen stellen mit einem kräftigen wasserstrahl abzuspritzen. Eine andere bewährte methode ist das besprühen der pflanze mit einer lösung aus wasser und schmierseife oder kaliseife. Die seifenlösung zerstört die schutzschicht der läuse, sodass sie austrocknen. Wiederhole die anwendung bei bedarf nach einigen tagen. Achte darauf, auch die unterseiten der blätter zu benetzen, da sich die läuse dort gerne verstecken.

In sehr heißen, trockenen sommerperioden oder bei der überwinterung in zu warmer und trockener raumluft können spinnmilben zu einem problem werden. Diese winzigen spinnentiere sind mit bloßem auge kaum zu erkennen. Ein befall zeigt sich durch feine gespinste an den blattachseln und triebspitzen sowie durch kleine, helle sprenkel auf den blättern. Spinnmilben hassen hohe luftfeuchtigkeit. Eine vorbeugende maßnahme ist daher das regelmäßige besprühen der pflanze mit wasser. Bei einem befall können raubmilben als natürliche gegenspieler eingesetzt oder produkte auf basis von rapsöl oder kaliseife verwendet werden.

Physiologische störungen und umweltstress

Neben krankheiten und schädlingen können auch abiotische, also nicht durch lebewesen verursachte, faktoren zu schäden an der borstigen dissodie führen. Eines der häufigsten probleme ist sonnenbrand, der besonders bei jungpflanzen auftreten kann, die im haus vorgezogen und nicht ausreichend an die intensive sonne im freien gewöhnt (abgehärtet) wurden. Sonnenbrand äußert sich durch weiße oder bräunliche, papierartige flecken auf den blättern. Die geschädigten blätter erholen sich nicht mehr, aber die pflanze treibt in der regel gesund wieder aus.

Ein mangel an sonnenlicht ist ein weiteres ernstes problem. An einem zu schattigen standort wird die borstige dissodie vergeilen. Das bedeutet, sie bildet lange, dünne und schwache triebe mit großen blattabständen, da sie verzweifelt versucht, zum licht zu wachsen. Die standfestigkeit leidet, und die blütenbildung bleibt spärlich oder findet gar nicht statt. Die einzige abhilfe ist, die pflanze an einen sonnigeren platz zu versetzen. Ein rückschnitt kann helfen, einen kompakteren neuaustrieb anzuregen, sobald die lichtverhältnisse verbessert wurden.

Nährstoffmangel ist bei der anspruchslosen borstigen dissodie im gartenbeet extrem selten. Bei langjähriger topfkultur in ausgelaugtem substrat kann er jedoch vorkommen. Ein allgemeines aufhellen der blätter (chlorose) kann ein hinweis sein. In diesem fall kann eine schwach dosierte gabe eines flüssigen blühpflanzendüngers helfen. Weitaus häufiger sind jedoch schäden durch überdüngung. Eine zu hohe konzentration von düngesalzen im boden kann die wurzeln schädigen („verbrennen“), was sich durch braune, trockene blattränder und welkeerscheinungen äußert.

Auch extreme wetterbedingungen können der pflanze zusetzen. Während sie mit hitze und trockenheit sehr gut umgehen kann, sind starkregen und hagel problematisch. Starkregen kann das filigrane laub beschädigen und bei schlechter drainage zu einer sofortigen überschwemmung des wurzelbereichs führen. Hagel kann blätter und stängel zerfetzen. Obwohl die pflanze sich von solchen schäden meist gut erholt, ist es ratsam, topfpflanzen bei ankündigung von unwettern an einen geschützten ort zu bringen. Frost wird, wie bereits erwähnt, überhaupt nicht vertragen und führt zum sicheren absterben der pflanze.

Vorbeugende maßnahmen für gesunde pflanzen

Die beste strategie im umgang mit krankheiten und schädlingen ist immer die prävention. Eine gesunde, kräftige pflanze, die unter optimalen bedingungen wächst, ist weitaus weniger anfällig für probleme als eine geschwächte. Die wichtigste vorbeugende maßnahme bei der borstigen dissodie ist daher die schaffung der richtigen grundvoraussetzungen. Dies beginnt mit der wahl eines vollsonnigen, luftigen standortes. Sonnenlicht und luftbewegung helfen, das laub schnell abtrocknen zu lassen, und schaffen ein ungünstiges klima für die meisten pilzkrankheiten.

Die zweite entscheidende säule der prävention ist die bodenbeschaffenheit und das gießverhalten. Sorge für eine exzellente drainage, um staunässe unter allen umständen zu vermeiden. Lockere den gartenboden tiefgründig und arbeite bei bedarf sand ein. Verwende für töpfe eine sandige, lockere substratmischung. Gieße erst, wenn der boden abgetrocknet ist, und vermeide es, die pflanze ständig feucht zu halten. Diese maßnahmen sind der effektivste schutz vor der gefürchteten wurzelfäule.

Eine gute gartenhygiene trägt ebenfalls zur pflanzengesundheit bei. Entferne regelmäßig unkraut, das mit der borstigen dissodie um licht, wasser und nährstoffe konkurrieren und ein feuchtes mikroklima schaffen kann. Putze verblühte blüten und abgestorbene blätter konsequent aus. Dies sieht nicht nur schöner aus und fördert die neublüte, sondern entfernt auch potenzielles brutmaterial für pilze wie grauschimmel. Entsorge befallenes pflanzenmaterial immer über den hausmüll und nicht auf dem kompost, um eine verbreitung der erreger zu verhindern.

Kontrolliere deine pflanzen regelmäßig auf erste anzeichen von problemen. Ein frühzeitiges erkennen von krankheiten oder schädlingen ermöglicht ein schnelles eingreifen, bevor sich das problem ausbreiten kann. Schaue dir dabei auch die blattunterseiten und die triebspitzen genau an. Je früher du handelst, desto einfacher und schonender sind die bekämpfungsmaßnahmen. Durch diese kombination aus optimalen standortbedingungen, angepasster pflege und regelmäßiger kontrolle kannst du sicherstellen, dass deine borstige dissodie gesund bleibt und ihre aufgabe als unkomplizierter dauerblüher im garten voll erfüllen kann.

📷MiwasatoshiCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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