Share

Die überwinterung des goldglöckchens

Wenn sich der Herbst dem Ende zuneigt und die ersten Fröste das Land überziehen, beginnen viele Gärtner, sich Gedanken über den Schutz ihrer Pflanzen vor der kalten Jahreszeit zu machen. Bei der Forsythie, einem der robustesten und beliebtesten Frühlingsblüher, ist die Sorge jedoch meist unbegründet. Die meisten gängigen Sorten des Goldglöckchens sind in unseren mitteleuropäischen Breiten vollkommen winterhart und überstehen auch strenge Winter ohne besondere Schutzmaßnahmen. Dennoch gibt es Situationen, insbesondere bei frisch gepflanzten, sehr jungen Sträuchern oder bei der Haltung im Kübel, in denen einige vorbereitende Maßnahmen sinnvoll sind, um Frostschäden zu vermeiden und eine prächtige Blüte im kommenden Frühjahr sicherzustellen. Dieser Artikel erklärt dir detailliert, worauf du bei der Überwinterung deiner Forsythie achten solltest.

Für etablierte Forsythien, die bereits mehrere Jahre an ihrem Standort im Garten wachsen, ist in der Regel keinerlei Winterschutz erforderlich. Diese Sträucher haben ein tiefes und weitreichendes Wurzelsystem entwickelt, das sie gut im Boden verankert und vor den Auswirkungen von Bodenfrost schützt. Ihre oberirdischen Triebe sind von Natur aus so beschaffen, dass sie auch tiefen Temperaturen standhalten können. Die Blütenknospen, die bereits im Spätsommer und Herbst für das nächste Frühjahr angelegt werden, sind ebenfalls erstaunlich frosttolerant. Du kannst deine ausgewachsene Forsythie also getrost sich selbst überlassen; sie wird den Winter ohne dein Zutun meistern.

Eine Ausnahme bilden frisch gepflanzte Forsythien, die erst im Herbst ihren Platz im Garten gefunden haben. Ihr Wurzelsystem ist noch nicht vollständig entwickelt und daher empfindlicher gegenüber starkem Frost, der tief in den Boden eindringen kann. Um diese jungen Pflanzen zu unterstützen, ist es ratsam, den Wurzelbereich großzügig mit einer schützenden Schicht aus Laub, Rindenmulch oder Tannenreisig abzudecken. Diese Mulchschicht wirkt wie eine isolierende Decke, die extreme Temperaturschwankungen im Boden abpuffert und die flachen Wurzeln vor dem Erfrieren schützt. Im Frühjahr, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, wird diese Schutzschicht einfach wieder entfernt.

Eine besondere Aufmerksamkeit erfordert die Überwinterung von Forsythien, die in Kübeln oder anderen Pflanzgefäßen kultiviert werden. Hier ist die Gefahr des vollständigen Durchfrierens des Wurzelballens ungleich höher als im Freiland. Gefriert der gesamte Erdballen zu einem Eisklumpen, kann die Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknet buchstäblich, ein Phänomen, das als Frosttrocknis bekannt ist. Um dies zu verhindern, solltest du den Kübel vor dem ersten starken Frost an einen geschützten Ort rücken, beispielsweise an eine Hauswand, wo er vor eisigen Winden und Niederschlägen geschützt ist.

Zusätzlich zum geschützten Standort solltest du das Pflanzgefäß selbst isolieren. Umwickle den Kübel großzügig mit Materialien wie Jute, Vlies, alten Decken oder spezieller Noppenfolie aus dem Gartenfachhandel. Stelle den Topf zudem auf eine isolierende Unterlage, zum Beispiel eine Styroporplatte oder Holzbretter, um die Kälte von unten abzublocken. Wichtig ist, auch bei Kübelpflanzen an frostfreien Tagen gelegentlich zu gießen, da die Pflanze auch im Winter über ihre Triebe Wasser verdunstet und der Wurzelballen nicht komplett austrocknen darf. Eine leichte, kontrollierte Bewässerung verhindert die gefürchtete Frosttrocknis effektiv.

📷  Flickr / Szerző: Maja Dumat / Licence: CC BY 2.0

Das könnte dir auch gefallen