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Die bewässerung und düngung der zwergmandel

Eine ausgewogene Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ist das Fundament für eine gesunde und blühfreudige Zwergmandel. Obwohl dieser robuste Zierstrauch als relativ pflegeleicht gilt und eine gewisse Trockenheitstoleranz besitzt, beeinflusst die richtige Bewässerung und eine bedarfsgerechte Düngung maßgeblich seine Vitalität, sein Wachstum und die Intensität der Frühlingsblüte. Insbesondere in der Anwachsphase, während trockener Sommermonate und bei der Kultivierung im Kübel ist eine aufmerksame Pflege unerlässlich. Ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Pflanze hilft dabei, häufige Fehler wie Überwässerung oder falsche Nährstoffgaben zu vermeiden und die Zwergmandel optimal zu versorgen.

Die Zwergmandel bevorzugt einen gleichmäßig feuchten, aber niemals nassen Boden. Staunässe ist der größte Feind dieser Pflanze, da sie schnell zu Wurzelfäule führt, von der sich der Strauch nur schwer erholt. Daher ist ein gut durchlässiger Boden von essenzieller Bedeutung. Direkt nach der Pflanzung, sei es im Herbst oder im Frühjahr, benötigt die junge Pflanze eine regelmäßige Wasserversorgung, um ein kräftiges Wurzelwerk zu etablieren. In dieser Phase sollte der Boden nicht austrocknen, was je nach Witterung ein bis zweimaliges Gießen pro Woche bedeuten kann.

Sobald die Zwergmandel gut angewachsen ist, reduziert sich ihr Wasserbedarf. Etablierte Sträucher im Freiland kommen oft mit den natürlichen Niederschlägen gut zurecht. In langanhaltenden Trockenperioden, besonders im späten Frühling und im Sommer, ist jedoch zusätzliches Gießen notwendig. Hier gilt die Regel: besser seltener, aber dafür durchdringend wässern. Eine kräftige Wassergabe, die tief in den Boden eindringt, regt die Wurzeln an, in tiefere, feuchtere Bodenschichten vorzudringen, was die Pflanze widerstandsfähiger gegen Trockenheit macht.

Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Das Gießen in der Mittagshitze sollte vermieden werden, da ein großer Teil des Wassers verdunstet, bevor es die Wurzeln erreicht, und Wassertropfen auf den Blättern wie Brenngläser wirken können. Es ist wichtig, das Wasser direkt auf den Wurzelbereich zu geben und nicht über die Blätter und Blüten zu gießen. Dies reduziert nicht nur die Wasserverdunstung, sondern minimiert auch das Risiko von Pilzkrankheiten wie der gefürchteten Monilia-Spitzendürre.

Der spezifische wasserbedarf von kübelpflanzen

Zwergmandeln, die in Töpfen und Kübeln auf Balkon oder Terrasse kultiviert werden, haben einen deutlich höheren und spezifischeren Wasserbedarf als ihre Artgenossen im Gartenbeet. Das begrenzte Erdvolumen im Kübel trocknet wesentlich schneller aus, insbesondere an sonnigen und windigen Tagen. Daher ist hier eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit unerlässlich. Im Sommer kann tägliches Gießen notwendig sein, um die Pflanze ausreichend mit Wasser zu versorgen.

Die Fingerprobe ist eine einfache und effektive Methode, um den Gießbedarf festzustellen: Fühlt sich die oberste Erdschicht trocken an, ist es Zeit zu gießen. Man sollte so lange Wasser geben, bis es aus den Abzugslöchern am Topfboden wieder austritt. Dies stellt sicher, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet ist. Überschüssiges Wasser, das sich im Untersetzer sammelt, sollte nach etwa einer halben Stunde entfernt werden, um Staunässe und die damit verbundene Gefahr von Wurzelfäule zu vermeiden.

Bei der Kübelkultur ist die Qualität des Substrats entscheidend. Eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde, die mit mineralischen Anteilen wie Blähton oder Lavasplitt angereichert ist, speichert Feuchtigkeit besser und sorgt gleichzeitig für eine gute Drainage. Im Winter reduziert sich der Wasserbedarf von Kübelpflanzen drastisch. Dennoch darf der Wurzelballen auch in der kalten Jahreszeit nicht vollständig austrocknen. An frostfreien Tagen sollte die Zwergmandel daher sparsam, aber regelmäßig gegossen werden, um Frosttrocknis vorzubeugen.

Ein weiterer Aspekt bei Kübelpflanzen ist die Wasserqualität. Grundsätzlich ist Regenwasser die beste Wahl, da es kalkarm ist und keine unerwünschten Salze enthält. Wenn nur Leitungswasser zur Verfügung steht, ist dies in den meisten Regionen ebenfalls unproblematisch. Bei sehr hartem, also kalkhaltigem Leitungswasser, kann es auf Dauer zu einer Anreicherung von Kalk im Substrat kommen, was den pH-Wert anhebt. Die Zwergmandel ist jedoch relativ kalktolerant, sodass dies in der Regel keine größeren Probleme verursacht.

Grundlagen der düngung

Eine gezielte Nährstoffversorgung ist der Schlüssel zu einem kräftigen Wuchs und einer überreichen Blütenpracht. Der Hauptdüngezeitpunkt für die Zwergmandel liegt im Frühjahr, kurz bevor die Pflanze austreibt, meist im März oder April. Zu diesem Zeitpunkt benötigt sie ausreichend Kraft, um die zahlreichen Blütenknospen zu entwickeln und mit dem Laubaustrieb zu beginnen. Eine organische Düngung ist hierbei besonders empfehlenswert, da sie den Boden nachhaltig verbessert und die Nährstoffe langsam und schonend freisetzt.

Eine Gabe von etwa zwei bis drei Litern reifem Kompost pro Quadratmeter, der flach in die oberste Bodenschicht um den Strauch herum eingearbeitet wird, ist eine ausgezeichnete Grundversorgung. Alternativ kann man auch Hornspäne oder einen organischen Langzeitdünger für Ziergehölze verwenden. Diese Dünger liefern eine ausgewogene Mischung aus den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie wichtigen Spurenelementen. Eine Mulchschicht aus Rindenkompost kann ebenfalls zur Nährstoffversorgung beitragen und gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit bewahren.

Eine zweite, leichtere Düngergabe kann nach der Blüte und dem radikalen Rückschnitt im Frühsommer erfolgen. Diese unterstützt die Pflanze bei der Bildung neuer, kräftiger Triebe, an denen sich im nächsten Jahr die Blüten bilden werden. Hierfür eignet sich ebenfalls eine kleine Menge Kompost oder ein schnell wirkender, kaliumbetonter Flüssigdünger. Kalium stärkt das Pflanzengewebe, fördert die Blütenbildung und erhöht die Winterhärte der Pflanze.

Ab dem Spätsommer, etwa ab Ende Juli oder Anfang August, sollte die Düngung eingestellt werden. Späte Stickstoffgaben würden die Pflanze anregen, neue, weiche Triebe zu bilden, die vor dem Winter nicht mehr ausreichend ausreifen können. Diese Triebe sind anfällig für Frostschäden, was die Pflanze schwächen würde. Die Zwergmandel benötigt den Herbst, um sich auf die Winterruhe vorzubereiten und ihre Triebe zu verholzen, um die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen.

Düngung im kübel: was zu beachten ist

Die Nährstoffversorgung von Zwergmandeln im Kübel unterscheidet sich von der im Freiland, da das Nährstoffangebot im begrenzten Erdvolumen schneller erschöpft ist. Daher sind Kübelpflanzen auf eine regelmäßigere Düngung angewiesen. Auch hier beginnt die Düngesaison im Frühjahr mit dem Austrieb. Eine Gabe eines hochwertigen Langzeitdüngers für Kübelpflanzen, der in das Substrat eingearbeitet wird, bietet eine gute Grundversorgung für die ersten Monate der Wachstumsperiode.

Zusätzlich zur Langzeitdüngung kann die Zwergmandel im Kübel während der Hauptwachstumsphase von April bis Juli von regelmäßigen Gaben eines Flüssigdüngers profitieren. Ein Blühpflanzendünger, der alle ein bis zwei Wochen dem Gießwasser beigemischt wird, liefert schnell verfügbare Nährstoffe und unterstützt sowohl das Wachstum als auch die Blütenbildung im Folgejahr. Es ist wichtig, die Dosierungsempfehlungen des Herstellers genau zu befolgen, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Eine Überdüngung kann zu einer Versalzung des Substrats führen, was die Wurzeln schädigt und die Wasseraufnahme behindert. Symptome einer Überdüngung können welkende Blätter trotz feuchter Erde oder braune Blattränder sein. In einem solchen Fall sollte das Substrat gründlich mit klarem Wasser durchgespült werden, um überschüssige Salze zu entfernen. Danach sollte für einige Wochen eine Düngerpause eingelegt werden.

Alle zwei bis drei Jahre sollte die Zwergmandel im Kübel in frische, nährstoffreiche Erde umgetopft werden. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um das alte, ausgelaugte Substrat zu ersetzen und der Pflanze neue Nährstoffe und mehr Platz für die Wurzeln zu geben. Nach dem Umtopfen ist in den ersten vier bis sechs Wochen in der Regel keine zusätzliche Düngung erforderlich, da die frische Erde bereits vorgedüngt ist. Danach kann mit dem gewohnten Düngeschema fortgefahren werden.

Nährstoffmangel erkennen und beheben

Obwohl die Zwergmandel nicht übermäßig anspruchsvoll ist, können bei ungünstigen Bodenverhältnissen oder falscher Pflege Nährstoffmangelerscheinungen auftreten. Ein häufiges Symptom ist eine allgemeine Wuchsdepression und eine spärliche Blüte, was auf einen Mangel an Hauptnährstoffen wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium hindeuten kann. Eine gezielte Düngung mit einem ausgewogenen Volldünger im Frühjahr kann hier schnell Abhilfe schaffen.

Gelbe Blätter (Chlorose) können verschiedene Ursachen haben. Sind vor allem die älteren, unteren Blätter betroffen, während die jungen Blätter grün bleiben, deutet dies oft auf einen Stickstoffmangel hin. Stickstoff ist innerhalb der Pflanze mobil und wird bei Mangel von den alten in die jungen Pflanzenteile transportiert. Eine Gabe von Hornspänen oder einem stickstoffbetonten Dünger behebt dieses Problem.

Wenn hingegen die jungen Blätter gelb werden, während die Blattadern zunächst grün bleiben, ist dies ein klassisches Anzeichen für einen Eisenmangel. Eisenmangel tritt häufig auf sehr kalkhaltigen Böden mit einem hohen pH-Wert auf, da das Eisen im Boden festgelegt wird und für die Pflanze nicht mehr verfügbar ist. In diesem Fall kann die Gabe eines speziellen Eisendüngers (Eisenchelat) helfen, der entweder über das Gießwasser oder als Blattdüngung ausgebracht wird.

Eine violette Verfärbung der Blätter kann auf einen Phosphormangel hindeuten, während braune, trockene Blattränder oft ein Zeichen für Kaliummangel sind. In den meisten Fällen sorgt eine regelmäßige Versorgung mit Kompost oder einem ausgewogenen organischen Dünger jedoch dafür, dass solche spezifischen Mangelerscheinungen gar nicht erst auftreten. Eine gute Bodenpflege mit regelmäßiger Humuszufuhr ist die beste Vorbeugung und gewährleistet eine langfristig gesunde Ernährung der Zwergmandel.

📷  Le.Loup.GrisCC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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