Pflanzung und vermehrung der klivie

Die Pflanzung und Vermehrung der Klivie sind entscheidende Schritte, um nicht nur eine einzelne Pflanze gesund zu erhalten, sondern auch um ihre prächtige Erscheinung zu vervielfachen und an andere weiterzugeben. Obwohl die Klivie als pflegeleicht gilt, erfordern diese Prozesse ein gewisses Maß an Sorgfalt und Fachwissen, um erfolgreich zu sein. Die richtige Pflanztechnik legt den Grundstein für ein kräftiges Wachstum und eine üppige Blütenentwicklung in den kommenden Jahren. Ebenso ermöglicht die Vermehrung, sei es durch Teilung oder Aussaat, die Schaffung neuer, vitaler Exemplare, die die gleichen robusten Eigenschaften wie die Mutterpflanze aufweisen. Ein fundiertes Verständnis dieser Methoden ist daher für jeden ernsthaften Liebhaber dieser außergewöhnlichen Pflanze unerlässlich.
Die Wahl des richtigen Pflanzgefäßes und des Substrats ist von grundlegender Bedeutung. Klivien bevorzugen es, wenn ihre Wurzeln kompakt im Topf sitzen, ein Zustand, der als „wurzelgebunden“ bekannt ist. Dies fördert die Blütenbildung anstelle eines übermäßigen Blattwachstums. Daher sollte beim Pflanzen oder Umtopfen ein Gefäß gewählt werden, das nur unwesentlich größer ist als der Wurzelballen. Eine gute Drainage ist ebenso entscheidend, um Wurzelfäule zu verhindern, eine der häufigsten Todesursachen bei dieser Pflanze.
Die Vermehrung der Klivie kann auf zwei Wegen erfolgen: vegetativ durch die Teilung von Tochterpflanzen, auch Kindel genannt, oder generativ durch Samen. Die Teilung ist die weitaus gebräuchlichere und schnellere Methode, um neue, blühfähige Pflanzen zu erhalten. Sie bietet den Vorteil, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind und deren positive Eigenschaften beibehalten. Die Vermehrung durch Samen ist ein langwierigerer Prozess, der jedoch für Züchter interessant ist, die neue Sorten entwickeln möchten.
Unabhängig von der gewählten Methode erfordert der Umgang mit den fleischigen, empfindlichen Wurzeln der Klivie besondere Vorsicht. Jede Beschädigung kann eine Eintrittspforte für Krankheitserreger sein und den Anwachserfolg der jungen Pflanzen gefährden. Eine saubere Arbeitsweise, die Verwendung von scharfem Werkzeug und eine angemessene Nachsorge sind daher unerlässlich, um den Erfolg der Pflanzung und Vermehrung zu sichern und die Grundlage für gesunde, blühfreudige Klivien zu schaffen.
Das richtige pflanzgefäß und substrat
Die Auswahl des Pflanzgefäßes hat einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Klivie. Tontöpfe sind oft eine gute Wahl, da sie porös sind und eine bessere Luftzirkulation im Wurzelbereich ermöglichen, was das Risiko von Staunässe verringert. Zudem sorgt ihr höheres Gewicht für eine bessere Standfestigkeit, was bei großen, schweren Exemplaren von Vorteil ist. Unabhängig vom Material ist es unerlässlich, dass der Topf über ausreichend große Drainagelöcher verfügt, damit überschüssiges Wasser ungehindert abfließen kann.
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Wie bereits erwähnt, sollte der Topf nicht zu groß gewählt werden. Ein Durchmesser, der nur zwei bis vier Zentimeter größer ist als der des Wurzelballens, ist ideal. Diese leichte Enge im Topf stimuliert die Pflanze zur Blütenbildung. In einem zu großen Topf würde die Klivie zunächst ihre ganze Energie in die Produktion neuer Wurzeln stecken, um den verfügbaren Raum auszufüllen, was auf Kosten der Blüte ginge.
Das Substrat muss eine lockere, gut durchlässige Struktur aufweisen und gleichzeitig nährstoffreich sein. Eine bewährte Mischung besteht aus hochwertiger Kübelpflanzenerde, der grober Sand, Perlit oder feiner Blähton zur Verbesserung der Drainage beigemischt wird. Eine Zugabe von reifem Kompost oder einem organischen Langzeitdünger kann die Nährstoffversorgung über einen längeren Zeitraum sicherstellen. Es ist wichtig, auf eine gute Qualität des Substrats zu achten, um das Einschleppen von Schädlingen oder Krankheiten zu vermeiden.
Eine Drainageschicht am Boden des Topfes, beispielsweise aus Tonscherben oder grobem Kies, ist eine zusätzliche, sehr empfehlenswerte Maßnahme, um Staunässe effektiv vorzubeugen. Diese Schicht sorgt dafür, dass die Drainagelöcher nicht durch Substrat verstopft werden und das Wasser frei abfließen kann. So wird eine optimale Umgebung für die empfindlichen, fleischigen Wurzeln der Klivie geschaffen.
Der vorgang des umtopfens
Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen einer Klivie ist im Frühjahr, direkt nach der Blütezeit. Zu diesem Zeitpunkt hat die Pflanze ihre Blühphase abgeschlossen und beginnt eine neue Wachstumsperiode, was ihr hilft, sich schnell im neuen Substrat zu etablieren. Ein Umtopfen sollte nur dann erfolgen, wenn es absolut notwendig ist, also etwa alle drei bis vier Jahre oder wenn der Topf vollständig durchwurzelt ist. Häufigeres Umtopfen kann die Pflanze stressen und ihre Blühfreudigkeit beeinträchtigen.
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Vor dem Umtopfen sollte die Pflanze vorsichtig aus ihrem alten Gefäß gelöst werden. Es kann hilfreich sein, den Topf leicht zu klopfen oder mit einem Messer am Innenrand entlangzufahren, um den Wurzelballen zu lockern. Anschließend wird der Wurzelballen sorgfältig inspiziert. Altes, lockeres Substrat wird vorsichtig entfernt, und beschädigte, vertrocknete oder faulige Wurzeln werden mit einer sauberen, scharfen Schere oder einem Messer abgeschnitten. Gesunde Wurzeln sind fest und haben eine helle Farbe.
Die Pflanze wird dann mittig in den neuen, vorbereiteten Topf gesetzt, dessen Boden mit einer Drainageschicht und etwas frischem Substrat bedeckt ist. Die Hohlräume um den Wurzelballen werden nach und nach mit frischer Erde aufgefüllt. Dabei sollte das Substrat leicht angedrückt werden, um Lufteinschlüsse zu vermeiden, ohne es jedoch zu stark zu verdichten. Der obere Rand des Wurzelballens sollte etwa ein bis zwei Zentimeter unter dem Topfrand liegen, um das Gießen zu erleichtern.
Nach dem Umtopfen wird die Klivie nur mäßig angegossen, um die Wurzeln zur Ausbreitung in das neue Substrat anzuregen. In den ersten Wochen nach dem Umtopfen sollte die Pflanze an einem schattigen Ort stehen und nicht gedüngt werden, um ihr Zeit zu geben, sich von dem Stress zu erholen und neue Wurzeln zu bilden. Sobald neues Wachstum sichtbar wird, kann die Pflanze an ihren gewohnten Standort zurückkehren und die normale Pflege wieder aufgenommen werden.
Vermehrung durch kindel
Die Vermehrung durch Abtrennen von Tochterpflanzen, den sogenannten Kindeln, ist die einfachste und zuverlässigste Methode, um neue Klivien zu ziehen. Diese Kindel bilden sich an der Basis der Mutterpflanze und entwickeln mit der Zeit eigene Wurzeln. Der ideale Zeitpunkt für die Teilung ist ebenfalls das Frühjahr, oft in Verbindung mit dem Umtopfen der Mutterpflanze. So wird die Pflanze nur einmal dem Stress des Austopfens ausgesetzt.
Ein Kindel sollte erst dann von der Mutterpflanze getrennt werden, wenn es eine ausreichende Größe erreicht hat und über mindestens drei bis vier eigene Blätter sowie ein gut entwickeltes Wurzelsystem verfügt. Je kräftiger das Kindel ist, desto größer sind seine Überlebenschancen und desto schneller wird es sich zu einer blühfähigen Pflanze entwickeln. Ein zu frühes Abtrennen kann dazu führen, dass die junge Pflanze nicht genügend Kraft hat, um eigenständig zu wachsen.
Zum Abtrennen des Kindels wird die Mutterpflanze ausgetopft und das Substrat vorsichtig von den Wurzeln entfernt, um eine gute Sicht auf die Verbindungsstelle zu haben. Mit einem scharfen, desinfizierten Messer wird das Kindel mitsamt seinen Wurzeln sauber von der Mutterpflanze getrennt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass das Kindel über ausreichend eigene Wurzeln verfügt, da es sonst nicht überlebensfähig ist. Schnittstellen können mit Holzkohlepulver behandelt werden, um Fäulnis vorzubeugen.
Die abgetrennten Kindel werden in eigene, kleine Töpfe mit einem gut durchlässigen Anzuchtsubstrat gepflanzt. Die Töpfe sollten an einem hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Das Substrat wird leicht feucht gehalten, aber Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Mit etwas Geduld werden die jungen Pflanzen bald neues Wachstum zeigen. Es kann jedoch einige Jahre dauern, bis eine durch Teilung gewonnene Klivie zum ersten Mal blüht.
Vermehrung durch aussaat
Die Vermehrung der Klivie aus Samen ist ein faszinierender, aber langwieriger Prozess, der vor allem für geduldige Gärtner und Züchter geeignet ist. Die Samen befinden sich in den leuchtend roten Beeren, die sich nach der Blüte entwickeln. Die Beeren sind reif, wenn sie eine intensive Farbe angenommen haben und sich leicht weich anfühlen. Zu diesem Zeitpunkt können sie geerntet und die Samen vorsichtig aus dem Fruchtfleisch gelöst werden.
Die Samen der Klivie haben eine begrenzte Keimfähigkeit und sollten daher so frisch wie möglich ausgesät werden. Vor der Aussaat müssen die Samen gründlich von jeglichem Fruchtfleisch gereinigt werden, da dieses keimhemmende Stoffe enthalten kann. Ein kurzes Bad in einer milden Fungizidlösung kann helfen, Pilzinfektionen während der Keimung zu verhindern.
Für die Aussaat wird eine flache Schale oder ein kleiner Topf mit einem lockeren, sterilen Anzuchtsubstrat gefüllt. Die Samen werden auf die Oberfläche des Substrats gelegt und nur leicht angedrückt, da es sich um Lichtkeimer handeln kann. Anschließend wird das Substrat vorsichtig befeuchtet, am besten mit einer Sprühflasche, um die Samen nicht wegzuschwemmen. Eine durchsichtige Abdeckung aus Plastikfolie oder Glas hilft, eine hohe Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten, die für die Keimung förderlich ist.
Das Aussaatgefäß wird an einen hellen, warmen Ort bei Temperaturen um 20 bis 25 Grad Celsius gestellt. Die Keimung kann mehrere Wochen bis Monate dauern, daher ist Geduld gefragt. Sobald die Sämlinge ihre ersten richtigen Blätter entwickelt haben und groß genug sind, um gehandhabt zu werden, können sie vorsichtig in einzelne kleine Töpfe pikiert werden. Von der Aussaat bis zur ersten Blüte einer Klivie können jedoch fünf bis sieben Jahre vergehen.