Pflanzung und Vermehrung der Brennenden Liebe

Die erfolgreiche Etablierung der Brennenden Liebe im eigenen Garten beginnt mit der richtigen Pflanzung und dem Wissen um ihre Vermehrungsmethoden. Diese Staude, die für ihre feurigen Blütenbälle geschätzt wird, lässt sich relativ einfach kultivieren, sofern ihre grundlegenden Bedürfnisse von Anfang an berücksichtigt werden. Die Wahl des optimalen Zeitpunkts für die Pflanzung, die sorgfältige Vorbereitung des Bodens und das korrekte Einsetzen des Wurzelballens sind entscheidende Faktoren für ein gesundes Anwachsen. Ebenso unkompliziert gestalten sich die verschiedenen Methoden der Vermehrung, die es ermöglichen, den Bestand im Garten zu erweitern oder die leuchtende Pracht mit Freunden und Nachbarn zu teilen. Ob durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge, jede Methode hat ihre eigenen Vorteile und Besonderheiten.
Die ideale Pflanzzeit für die Brennende Liebe ist das Frühjahr, nachdem die letzten starken Fröste vorüber sind. Zu diesem Zeitpunkt ist der Boden bereits leicht erwärmt, was den Wurzeln das Anwachsen erleichtert und der Pflanze genügend Zeit gibt, sich vor der Blüte im Sommer gut zu etablieren. Eine Pflanzung im Frühjahr stellt sicher, dass die Staude ihre volle Energie in die Wurzelbildung stecken kann, bevor sie Kraft für die Blütenproduktion aufwenden muss. Alternativ ist auch eine Herbstpflanzung möglich, die jedoch früh genug erfolgen sollte, damit die Pflanze vor dem Einsetzen des Winters noch ausreichend anwurzeln kann.
Vor dem Einpflanzen ist es unerlässlich, den Wurzelballen der gekauften oder vorgezogenen Pflanze gründlich zu wässern. Dazu wird der Topf so lange in einen Eimer mit Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dieser Schritt sorgt dafür, dass der gesamte Wurzelballen vollständig durchfeuchtet ist und die Pflanze nach dem Einsetzen nicht sofort unter Trockenstress leidet. Trockene Wurzelballen haben oft Schwierigkeiten, Wasser aus dem umliegenden Erdreich aufzunehmen, was das Anwachsen erheblich erschweren kann.
Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ausgehoben werden. Dies lockert das umliegende Erdreich und erleichtert den Wurzeln das Ausbreiten. Auf den Boden des Pflanzlochs kann eine Schicht Kompost oder eine Handvoll organischer Langzeitdünger gegeben werden, um der Pflanze einen guten Start zu ermöglichen. Die Pflanze wird dann so in das Loch gesetzt, dass die Oberkante des Wurzelballens bündig mit der umgebenden Erdoberfläche abschließt. Ein zu tiefes oder zu hohes Setzen kann das Wachstum beeinträchtigen.
Nachdem das Pflanzloch mit der ausgehobenen und idealerweise mit Kompost angereicherten Erde aufgefüllt wurde, wird der Boden um die Pflanze herum leicht angedrückt, um Lufteinschlüsse zu vermeiden und einen guten Bodenschluss zu gewährleisten. Eine anschließende, durchdringende Bewässerung ist von entscheidender Bedeutung, um die Erde an die Wurzeln zu schwemmen und die Pflanze mit der notwendigen Feuchtigkeit zu versorgen. Eine Mulchschicht aus Rindenkompost oder Laub kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Aufkommen von Unkraut zu unterdrücken.
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Die Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung der Brennenden Liebe durch Samen ist eine kostengünstige und einfache Methode, um eine größere Anzahl von Pflanzen zu erhalten. Die Samen können entweder im Herbst direkt ins Freiland gesät oder im zeitigen Frühjahr im Haus vorgezogen werden. Da es sich um Kaltkeimer handelt, benötigen die Samen eine Kälteperiode (Stratifikation), um ihre Keimhemmung zu überwinden. Bei der Herbstaussaat erledigt der Winter diese Aufgabe auf natürliche Weise, während bei der Vorkultur im Haus die Samen für einige Wochen im Kühlschrank gelagert werden sollten.
Für die Vorkultur werden die Samen ab Februar oder März in Anzuchtschalen mit feuchter, nährstoffarmer Aussaaterde ausgesät. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt, da es sich um Lichtkeimer handelt, die Helligkeit für den Keimprozess benötigen. Die Schalen werden an einen hellen Ort bei einer Temperatur von etwa 15 bis 20 Grad Celsius gestellt und die Erde gleichmäßig feucht gehalten. Die Keimung erfolgt in der Regel nach zwei bis vier Wochen.
Sobald die Sämlinge das erste echte Blattpaar nach den Keimblättern entwickelt haben, ist es Zeit, sie zu pikieren. Das bedeutet, sie werden vorsichtig aus der Aussaatschale entnommen und einzeln in kleine Töpfe mit nährstoffreicherer Erde umgetopft. Dies gibt den jungen Pflanzen mehr Platz für die Wurzelentwicklung und versorgt sie mit den notwendigen Nährstoffen für ein kräftiges Wachstum. Die Jungpflanzen werden weiterhin hell und mäßig feucht gehalten.
Nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, können die jungen Pflanzen in den Garten ausgepflanzt werden. Vorher sollten sie jedoch langsam an die Außenbedingungen gewöhnt werden (Abhärtung), indem man sie über ein bis zwei Wochen tagsüber an einen geschützten Ort ins Freie stellt. Es ist zu beachten, dass aus Samen gezogene Pflanzen in der Regel erst im zweiten Jahr zur Blüte kommen, da sie im ersten Jahr ihre Energie hauptsächlich in die Entwicklung eines starken Wurzelwerks investieren.
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Die Vermehrung durch Teilung
Die Teilung des Wurzelstocks ist die gängigste und effektivste Methode zur Vermehrung und gleichzeitigen Verjüngung der Brennenden Liebe. Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist entweder das zeitige Frühjahr, kurz nach dem Austrieb, oder der Herbst, nach der Blüte. Eine Teilung alle drei bis fünf Jahre hält die Staude vital, blühfreudig und beugt dem Verkahlen der Pflanzenmitte vor. Diese vegetative Vermehrungsmethode stellt zudem sicher, dass die neuen Pflanzen genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind und somit deren Eigenschaften, wie Blütenfarbe und Wuchshöhe, beibehalten.
Um die Staude zu teilen, wird der gesamte Wurzelballen (Horst) vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden gehoben. Es ist wichtig, dabei so schonend wie möglich vorzugehen, um das Wurzelwerk nicht unnötig zu beschädigen. Nachdem der Horst aus der Erde ist, wird die anhaftende Erde grob abgeschüttelt, um einen besseren Blick auf die Wurzelstruktur und die Vegetationspunkte zu bekommen. Verholzte oder abgestorbene Teile in der Mitte des Horstes können nun entfernt werden.
Mit einem scharfen Spaten, einem Messer oder durch vorsichtiges Auseinanderziehen mit den Händen wird der Wurzelballen in mehrere Teilstücke zerlegt. Jedes Teilstück sollte über mindestens zwei bis drei kräftige Triebe oder Knospen sowie über ein gut entwickeltes Wurzelwerk verfügen. Zu kleine Teilstücke benötigen länger, um sich zu einer stattlichen Pflanze zu entwickeln. Die Größe der Teilstücke bestimmt, wie schnell sie sich im Beet etablieren und zur Blüte kommen.
Die gewonnenen Teilstücke werden anschließend an ihrem neuen Standort in vorbereitete Pflanzlöcher gesetzt, wobei die Pflanztiefe der vorherigen entsprechen sollte. Ein Rückschnitt der Blätter um etwa ein Drittel reduziert die Verdunstungsfläche und hilft der Pflanze, ihre Energie auf die Bildung neuer Wurzeln zu konzentrieren. Nach dem Einpflanzen ist ein gründliches Angießen unerlässlich, um einen guten Bodenschluss herzustellen und die Pflanze in der Anwachsphase optimal mit Wasser zu versorgen.
Die Vermehrung durch Stecklinge
Eine weitere vegetative Vermehrungsmethode für die Brennende Liebe ist die Gewinnung von Stecklingen, auch wenn diese Methode seltener angewendet wird als die Teilung. Der beste Zeitpunkt für die Entnahme von Stecklingen ist der späte Frühling oder Frühsommer, bevor die Pflanze zu blühen beginnt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Triebe kräftig, aber noch nicht verholzt, was die Bewurzelungschancen deutlich erhöht. Es werden sogenannte Kopf- oder Triebspitzenstecklinge verwendet.
Für die Stecklingsgewinnung werden gesunde, kräftige Triebe ausgewählt, die noch keine Blütenknospen angesetzt haben. Mit einem scharfen, sauberen Messer wird ein etwa 8 bis 10 Zentimeter langes Stück von der Triebspitze abgeschnitten. Der Schnitt sollte idealerweise direkt unter einem Blattknoten erfolgen, da sich an dieser Stelle die meisten wachstumsfördernden Hormone befinden. Die unteren Blätter des Stecklings werden entfernt, sodass nur die oberen zwei bis drei Blattpaare stehen bleiben.
Die vorbereiteten Stecklinge werden in kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale mit einem Gemisch aus Anzuchterde und Sand gesteckt. Das Substrat sollte gut durchlässig und nährstoffarm sein, um die Wurzelbildung anzuregen und Fäulnis zu verhindern. Ein Eintauchen der Schnittstelle in Bewurzelungspulver kann den Prozess beschleunigen, ist aber nicht zwingend erforderlich. Die Töpfe werden anschließend an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Ort gestellt und das Substrat gleichmäßig feucht gehalten.
Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die für die Bewurzelung förderlich ist, kann eine transparente Plastiktüte oder eine Haube über die Töpfe gestülpt werden. Diese sollte regelmäßig gelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach einigen Wochen, wenn die Stecklinge neue Blätter austreiben und beim leichten Ziehen einen Widerstand zeigen, haben sich die ersten Wurzeln gebildet. Die jungen Pflanzen können dann in größere Töpfe umgesetzt und im nächsten Frühjahr ins Freiland gepflanzt werden.