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Der lichtbedarf des schmalblättrigen papageienblatts

Der lichtbedarf ist einer der entscheidendsten faktoren für die erfolgreiche kultur des schmalblättrigen papageienblatts und insbesondere für die ausprägung seiner charakteristischen, leuchtenden blattfarben. Als pflanze, die ihren ursprung in den sonnigen, tropischen regionen Amerikas hat, ist sie von natur aus an eine hohe lichtintensität angepasst. Um ihre volle pracht mit farben von tiefem burgunderrot über leuchtendes pink bis hin zu hellen, panaschierten tönen entfalten zu können, benötigt sie einen standort, der ihr reichlich sonnenlicht bietet. Ein mangel an licht ist der häufigste grund für enttäuschende ergebnisse bei der kultur dieser pflanze.

Grundsätzlich gilt: Je intensiver die farbe der blätter, desto höher ist in der regel der lichtbedarf der jeweiligen sorte. Die dunkelroten und violetten sorten benötigen die meiste direkte sonne, um ihre tiefe, satte färbung zu entwickeln und zu erhalten. Bei unzureichender beleuchtung verblassen diese farben schnell und die blätter nehmen einen unscheinbaren, grünlichen oder bronzefarbenen ton an. Ähnliches gilt für die panaschierten sorten; der kontrast zwischen den farben wird schwächer und der grünanteil im blatt nimmt zu, da die pflanze versucht, durch eine erhöhung des chlorophyllgehalts den lichtmangel zu kompensieren.

Ein standort, der mindestens sechs stunden direkte sonneneinstrahlung pro tag bietet, ist für die meisten sorten der alternanthera ficoidea ideal. Ein platz in voller sonne von morgens bis abends wird in den gemäßigten klimazonen Mitteleuropas in der regel sehr gut vertragen, vorausgesetzt, die wasserversorgung ist konstant und ausreichend. Die pflanze nutzt die hohe lichtenergie, um nicht nur die für die photosynthese notwendigen pigmente, sondern auch die schützenden und farbgebenden anthocyane und carotinoide in hohem maße zu produzieren.

Während die pflanze sonnenliebend ist, kann eine zu intensive, sengende mittagssonne, insbesondere in sehr heißen und trockenen regionen, zu stress führen. Dies kann sich in form von verbrennungen an den blättern oder einem welken der pflanze trotz feuchtem boden äußern. An solchen extremen standorten kann ein leichter schutz während der heißesten stunden des tages, beispielsweise durch den schatten größerer nachbarpflanzen oder eine leichte schattierung, vorteilhaft sein. Ein standort mit voller morgensonne und leichtem nachmittagsschatten ist oft ein perfekter kompromiss.

Auswirkungen von lichtmangel

Lichtmangel ist der größte feind der farbenpracht der alternanthera ficoidea. Steht die pflanze zu schattig, hat dies eine reihe von negativen auswirkungen auf ihr erscheinungsbild und ihre gesundheit. Das offensichtlichste symptom ist der verlust der intensiven blattfarbe. Die pflanze reduziert die produktion der farbgebenden pigmente und erhöht stattdessen den anteil des grünen chlorophylls, um das wenige verfügbare licht so effizient wie möglich für die photosynthese zu nutzen. Aus einer leuchtend roten oder pinken pflanze wird so schnell ein unscheinbares, grünliches gewächs.

Ein weiteres typisches anzeichen für lichtmangel ist der sogenannte etiolement oder geilwuchs. Auf der suche nach mehr licht beginnt die pflanze, unnatürlich lange, dünne und schwache triebe zu bilden. Die abstände zwischen den einzelnen blättern am stängel, die internodien, vergrößern sich deutlich. Die gesamte pflanze verliert ihre kompakte, buschige form und wirkt stattdessen spärlich und gestreckt. Diese geilwüchsigen triebe sind nicht nur unansehnlich, sondern auch sehr instabil und anfällig für krankheiten und schädlinge.

Ein chronischer lichtmangel schwächt die pflanze insgesamt. Die photosyntheseleistung ist reduziert, was bedeutet, dass die pflanze weniger energie in form von zucker produzieren kann. Dies führt zu einem verlangsamten wachstum und einer geringeren widerstandsfähigkeit gegenüber stressfaktoren wie trockenheit, hitze oder schädlingsbefall. Die pflanze ist insgesamt anfälliger und weniger vital, was ihre lebensdauer und ihre dekorative wirkung erheblich beeinträchtigt. Eine standortkorrektur an einen helleren platz ist in einem solchen fall unerlässlich.

Besonders kritisch ist die lichtversorgung während der überwinterung im haus. Die tage sind kurz und die lichtintensität ist von natur aus gering. Wird die pflanze dann zusätzlich an einem zu warmen ort überwintert, ist geilwuchs quasi vorprogrammiert. Deshalb ist die kombination aus einem möglichst hellen standort, beispielsweise direkt am südfenster, und kühlen temperaturen so wichtig. Nur so kann die pflanze in eine echte ruhephase übergehen, ohne ihre energiereserven durch ungesundes wachstum zu erschöpfen.

Optimale lichtverhältnisse im freien

Im garten oder auf dem balkon sollte für die alternanthera ficoidea der sonnigste verfügbare platz gewählt werden. Ein nach süden oder südwesten ausgerichtetes beet, das den ganzen tag über sonne erhält, ist ideal. An einem solchen standort kann die pflanze ihr volles farbpotenzial entfalten und entwickelt einen dichten, kompakten wuchs. Sie eignet sich hervorragend für sonnenexponierte rabatten, steingärten oder als vordergrundbepflanzung, wo sie von der maximalen lichtausbeute profitiert.

In sehr heißen klimazonen oder an standorten, die hitze reflektieren, wie beispielsweise vor einer südwand, kann die intensive mittagssonne zu verbrennungen führen. In solchen fällen ist ein standort, der am frühen nachmittag leichten, wandernden schatten bietet, eine gute wahl. Dieser schutz vor der extremsten hitze reduziert den wasserstress und schont die blätter, während die sonnenstunden am vor- und nachmittag ausreichen, um eine gute färbung zu gewährleisten. Die anpassung an das spezifische mikroklima des gartens ist hier der schlüssel zum erfolg.

Die kombination von licht und wasser ist entscheidend. Ein vollsonniger standort bedeutet auch eine höhere verdunstung und einen entsprechend höheren wasserbedarf. Es muss sichergestellt werden, dass der boden niemals vollständig austrocknet, da die pflanze sonst schnell welkt. Eine dicke mulchschicht um die pflanzen herum kann helfen, die bodenfeuchtigkeit zu bewahren und die wurzeln kühl zu halten, was den stress an einem heißen, sonnigen standort reduziert.

Bei der planung einer bepflanzung sollte auch die konkurrenz um licht berücksichtigt werden. Die alternanthera ficoidea ist eine relativ niedrig wachsende pflanze und sollte daher nicht von größeren, ausladenden nachbarpflanzen überschattet werden. Sie sollte im vordergrund von beeten oder in ausreichenden abstand zu höheren pflanzen gesetzt werden, um sicherzustellen, dass sie nicht im schatten verschwindet. Dies ist besonders wichtig in dichten, gemischten bepflanzungen, wo der kampf um das licht intensiv sein kann.

Lichtbedarf bei der kultur als zimmerpflanze

Wird die alternanthera ficoidea als zimmerpflanze kultiviert, ist die bereitstellung von ausreichend licht die größte herausforderung. Selbst ein heller raum ist aus sicht der pflanze oft noch relativ dunkel im vergleich zu einem standort im freien. Der absolut beste platz ist direkt an einem unbeschatteten fenster, das nach süden, westen oder osten ausgerichtet ist. Ein nordfenster bietet in der regel nicht genügend lichtintensität für eine zufriedenstellende entwicklung und färbung.

Die intensität des lichts nimmt mit jedem zentimeter abstand vom fenster rapide ab. Eine platzierung nur einen meter vom fenster entfernt kann bereits zu wenig licht bedeuten. Daher sollte die pflanze so nah wie möglich am fensterglas stehen. Ein regelmäßiges drehen des topfes sorgt dafür, dass alle seiten der pflanze gleichmäßig licht erhalten und sie nicht einseitig zum fenster hin wächst. Dies fördert einen geraden und buschigen wuchs.

Während der dunklen wintermonate in mitteleuropa ist das natürliche tageslicht oft nicht ausreichend, um die pflanze vital zu halten, selbst am besten südfenster. In dieser zeit kann der einsatz einer künstlichen pflanzenbeleuchtung sehr sinnvoll sein. Spezielle led-pflanzenlampen mit einem vollen lichtspektrum können das fehlende sonnenlicht ergänzen oder ersetzen. Eine beleuchtungsdauer von 12 bis 14 stunden pro tag während des winters kann helfen, die farben zu erhalten und die pflanze gesund durch die dunkle jahreszeit zu bringen.

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass fensterscheiben einen teil des für die pflanze wichtigen uv-lichts filtern. Dies kann dazu führen, dass die farben im innenraum nie ganz die gleiche intensität erreichen wie bei einer pflanze im freien. Dennoch lässt sich bei optimaler platzierung und eventueller zusatzbeleuchtung ein sehr attraktives erscheinungsbild erzielen. Die aufmerksame beobachtung der pflanze ist der beste indikator: Verliert sie an farbe oder wächst sie gestreckt, ist dies ein klares zeichen für lichtmangel und die notwendigkeit einer standortverbesserung.

📷 Flickr / Szerző: cultivar413 / Licence: CC BY 2.0

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