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Die pflanzung und vermehrung des schmalblättrigen papageienblatts

Die erfolgreiche etablierung des schmalblättrigen papageienblatts im garten oder im topf beginnt mit der richtigen pflanzung. Dieser prozess legt den grundstein für ein gesundes wachstum und eine prächtige entfaltung der farbenfrohen blätter. Da die alternanthera ficoidea eine wärmeliebende pflanze ist und keinen frost verträgt, ist der richtige zeitpunkt für die auspflanzung ins freie von entscheidender bedeutung. Man sollte unbedingt die letzten späten fröste abwarten, die in mitteleuropa oft als „eisheilige“ mitte mai bekannt sind. Eine zu frühe pflanzung kann zu kälteschäden oder sogar zum vollständigen verlust der jungen pflanzen führen, weshalb geduld hier eine wichtige tugend des gärtners ist.

Vor der eigentlichen pflanzung sollten die jungen pflanzen, die oft im gewächshaus vorgezogen wurden, langsam an die bedingungen im freien gewöhnt werden. Dieser prozess, bekannt als „abhärten“, ist entscheidend, um einen pflanzschock zu vermeiden. Dazu stellt man die pflanzen über einen zeitraum von etwa einer woche bis zehn tagen tagsüber an einen geschützten, halbschattigen platz im freien und holt sie nachts wieder herein. Nach und nach werden sie immer länger draußen gelassen und auch an mehr direkte sonne gewöhnt, bis sie schließlich rund um die uhr den äußeren bedingungen standhalten können.

Die vorbereitung des pflanzlochs ist ein weiterer wichtiger schritt für einen guten start. Das loch sollte etwa doppelt so breit und tief sein wie der wurzelballen der pflanze. Auf dem grund des lochs kann eine schicht kompost oder ein langsam wirkender dünger eingearbeitet werden, um der pflanze von anfang an wichtige nährstoffe zur verfügung zu stellen. Bei schweren böden ist es zudem ratsam, eine drainageschicht aus sand oder feinem kies einzubringen, um staunässe im wurzelbereich effektiv zu verhindern und die wurzelgesundheit zu fördern.

Nach dem einsetzen der pflanze in das vorbereitete loch wird dieses mit der zuvor ausgehobenen und idealerweise mit kompost angereicherten erde aufgefüllt. Die erde wird rund um den wurzelballen leicht angedrückt, um hohlräume zu beseitigen und einen guten kontakt zwischen den wurzeln und dem umgebenden boden sicherzustellen. Ein gründliches angießen nach der pflanzung ist unerlässlich, um die erde zu setzen und die wurzeln mit der notwendigen feuchtigkeit zu versorgen. Eine schicht mulch um die pflanze herum kann helfen, die bodenfeuchtigkeit zu bewahren und das aufkommen von unkraut zu unterdrücken.

Pflanzung im gartenbeet

Die pflanzung der alternanthera ficoidea direkt ins gartenbeet ermöglicht die gestaltung von farbenfrohen flächen und rändern. Der erste schritt ist die sorgfältige auswahl des standortes, der, wie bereits erwähnt, sonnig und windgeschützt sein sollte, mit einem gut durchlässigen, nährstoffreichen boden. Ist der boden vorbereitet und aufgelockert, kann mit der eigentlichen pflanzung begonnen werden. Der pflanzabstand zwischen den einzelnen exemplaren ist dabei ein wichtiger faktor, der das endgültige erscheinungsbild der pflanzung maßgeblich beeinflusst.

Der empfohlene pflanzabstand hängt von der jeweiligen sorte und ihrem wuchsverhalten sowie dem gewünschten effekt ab. Für einen dichten, teppichartigen bodendecker sollten die pflanzen relativ eng gesetzt werden, typischerweise in einem abstand von 15 bis 20 zentimetern. Dies fördert ein schnelles zusammenwachsen der pflanzen und unterdrückt unkraut effektiv. Möchte man die einzelpflanze mehr zur geltung bringen oder sie mit anderen gewächsen kombinieren, kann ein größerer abstand von 25 bis 30 zentimetern gewählt werden, der jeder pflanze genügend raum zur entfaltung gibt.

Nach dem ausheben der pflanzlöcher werden die jungen pflanzen vorsichtig aus ihren anzuchttöpfen genommen. Es ist wichtig, den wurzelballen dabei nicht zu stark zu quetschen oder zu beschädigen. Die pflanze wird so tief in das loch gesetzt, dass die oberfläche des wurzelballens auf dem gleichen niveau wie die umgebende gartenerde ist. Ein zu tiefes pflanzen kann zu stammfäule führen, während ein zu hohes pflanzen die wurzeln der austrocknung aussetzt. Das korrekte einhalten der pflanztiefe ist somit für das anwachsen von großer bedeutung.

Unmittelbar nach dem pflanzen ist eine durchdringende bewässerung essenziell, um die pflanze mit wasser zu versorgen und den wurzelkontakt mit dem boden herzustellen. In den ersten wochen nach der pflanzung sollte der boden konstant feucht, aber nicht nass gehalten werden, um den anwachsprozess zu unterstützen. Eine mulchschicht aus rindenkompost oder pinienrinde hilft nicht nur, die feuchtigkeit zu speichern, sondern liefert auch langsam nährstoffe an den boden ab und verbessert dessen struktur, was der pflanze langfristig zugutekommt.

Kultur in töpfen und kübeln

Die kultur der alternanthera ficoidea in gefäßen wie töpfen, kübeln oder balkenkästen ist eine beliebte alternative zur beetpflanzung und besonders für balkone, terrassen und innenräume geeignet. Der größte vorteil liegt in der mobilität der pflanzen und der vollen kontrolle über das verwendete substrat. Wichtig ist die wahl eines geeigneten pflanzgefäßes, das über ausreichende drainagelöcher am boden verfügen muss, um überschüssiges wasser ableiten zu können. Eine schicht tonscherben oder blähton über den löchern verhindert ein verstopfen durch substrat.

Als substrat eignet sich eine hochwertige, strukturstabile kübelpflanzenerde, die mit zusätzen wie perlit oder sand angereichert wird, um die durchlässigkeit zu erhöhen. Vor dem befüllen des topfes wird die drainageschicht eingebracht und anschließend eine erste schicht substrat eingefüllt. Die pflanze wird dann mittig im gefäß platziert, wobei die richtige pflanztiefe beachtet werden muss, sodass der wurzelballen knapp unter dem topfrand abschließt. Der verbleibende raum wird mit erde aufgefüllt und leicht angedrückt.

Im vergleich zur auspflanzung im garten trocknen pflanzen in töpfen und kübeln deutlich schneller aus, insbesondere an sonnigen und windigen tagen. Daher ist eine regelmäßigere und aufmerksamere bewässerung notwendig. Die fingerprobe ist hier ein guter indikator: Fühlt sich die oberste substratschicht trocken an, ist es zeit zu gießen. Gleichzeitig muss der nährstoffvorrat im begrenzten topfvolumen regelmäßig durch düngergaben ergänzt werden, um ein kräftiges wachstum und eine leuchtende blattfärbung zu gewährleisten.

Ein weiterer vorteil der topfkultur ist die einfache überwinterung. Anstatt die pflanzen im herbst zu entsorgen, können sie einfach vor dem ersten frost an einen hellen, kühlen und frostfreien ort im haus gebracht werden. Dort können sie bei reduzierter bewässerung und ohne düngung die kalte jahreszeit überdauern. Im frühjahr werden sie dann zurückgeschnitten und bei bedarf umgetopft, um sie auf die neue saison im freien vorzubereiten.

Vermehrung durch stecklinge

Die vermehrung der alternanthera ficoidea ist erfreulich einfach und erfolgt am besten über stecklinge. Diese methode ist nicht nur kostengünstig, um neue pflanzen zu gewinnen, sondern ermöglicht auch die erhaltung sortenreiner eigenschaften, da die neuen pflanzen genetisch identisch mit der mutterpflanze sind. Der beste zeitpunkt für die stecklingsvermehrung ist der frühling oder der sommer, wenn die pflanze aktiv wächst und die stecklinge schnell wurzeln bilden. Man kann aber auch im herbst stecklinge schneiden, um daraus pflanzen für die überwinterung und die nächste saison zu ziehen.

Für die stecklingsgewinnung wählt man gesunde, kräftige triebe der mutterpflanze. Mit einem scharfen, sauberen messer oder einer schere schneidet man kopfstecklinge mit einer länge von etwa 8 bis 10 zentimetern. Der schnitt sollte idealerweise direkt unter einem blattknoten erfolgen, da sich dort die meisten wurzelbildenden zellen befinden. Die unteren blätter des stecklings werden entfernt, sodass nur die obersten zwei bis vier blätter am stängel verbleiben. Dies reduziert die verdunstungsfläche und verhindert, dass der steckling welkt, bevor er wurzeln gebildet hat.

Die vorbereiteten stecklinge können auf zwei arten zur bewurzelung gebracht werden. Eine sehr einfache methode ist, sie in ein glas mit wasser zu stellen. Das wasser sollte regelmäßig gewechselt werden, um fäulnis zu vermeiden. Nach einigen wochen bilden sich die ersten wurzeln, und sobald diese einige zentimeter lang sind, können die jungen pflanzen in töpfe mit anzuchterde gepflanzt werden. Diese methode ist besonders für anfänger geeignet, da man die wurzelentwicklung gut beobachten kann.

Die zweite, professionellere methode ist das direkte stecken in ein anzuchtsubstrat. Hierfür füllt man kleine töpfe oder eine anzuchtschale mit einer lockeren, nährstoffarmen mischung aus anzuchterde und sand. Die stecklinge werden einige zentimeter tief in das substrat gesteckt und die erde leicht angedrückt. Eine hohe luftfeuchtigkeit ist für die bewurzelung entscheidend. Dies erreicht man am besten, indem man die töpfe mit einer transparenten folie oder einer plastikhaube abdeckt, was ein minigewächshausklima schafft. Das substrat wird stets feucht, aber nicht nass gehalten, und nach einigen wochen haben die stecklinge wurzeln gebildet und beginnen zu wachsen.

Aussaat und anzucht aus samen

Obwohl die vermehrung über stecklinge die gängigste und einfachste methode ist, kann die alternanthera ficoidea auch aus samen vermehrt werden. Diese methode ist oft aufwändiger und die ergebnisse können variieren, insbesondere bei hybriden sorten, die möglicherweise nicht die gleichen eigenschaften wie die elternpflanze aufweisen. Die aussaat ist jedoch eine spannende möglichkeit, eine größere anzahl von pflanzen zu erhalten und eventuell neue variationen zu entdecken. Der ideale zeitpunkt für die aussaat ist das zeitige frühjahr, etwa sechs bis acht wochen vor dem letzten erwarteten frost.

Für die aussaat verwendet man am besten eine flache anzuchtschale oder kleine töpfe, die mit einer hochwertigen, feinkrümeligen anzuchterde gefüllt werden. Das substrat sollte vor der aussaat gut durchfeuchtet, aber nicht durchnässt sein. Die sehr feinen samen der alternanthera werden dann so gleichmäßig wie möglich auf der oberfläche des substrats verteilt. Da es sich um lichtkeimer handelt, dürfen die samen nicht oder nur sehr dünn mit substrat oder feinem vermiculit bedeckt werden.

Nach der aussaat ist es wichtig, eine konstant hohe luftfeuchtigkeit und wärme zu gewährleisten, um die keimung zu fördern. Die anzuchtschale wird am besten mit einer transparenten abdeckung versehen und an einen hellen ort ohne direkte sonneneinstrahlung gestellt. Die optimale keimtemperatur liegt zwischen 22 und 25 grad celsius. Eine heizmatte kann dabei helfen, diese temperatur konstant zu halten. Das substrat muss während der gesamten keimphase, die je nach bedingungen ein bis drei wochen dauern kann, stets feucht gehalten werden, am besten durch besprühen mit einem feinen zerstäuber.

Sobald die sämlinge die ersten echten blätter nach den keimblättern entwickelt haben und groß genug sind, um sie zu handhaben, müssen sie pikiert werden. Das bedeutet, sie werden vorsichtig aus der anzuchtschale getrennt und einzeln in kleine töpfe mit nährstoffreicherer erde umgesetzt. Beim pikieren ist große vorsicht geboten, um die zarten wurzeln nicht zu beschädigen. Die jungen pflanzen werden dann weiter an einem hellen und warmen ort kultiviert, bis sie kräftig genug sind, um nach den eisheiligen ins freie gepflanzt zu werden.

📷 Flickr / Szerző: cultivar413 / Licence: CC BY 2.0

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