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Krankheiten und schädlinge der großblütigen Amazonaslilie

Obwohl die großblütige Amazonaslilie bei richtiger Pflege eine recht robuste und widerstandsfähige Pflanze ist, kann sie wie jede andere Zimmerpflanze von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Oft sind Pflegefehler, wie zu viel Wasser oder eine zu geringe Luftfeuchtigkeit, die Ursache dafür, dass die Pflanze geschwächt und anfälliger für Probleme wird. Ein wachsames Auge und eine regelmäßige Kontrolle deiner Pflanze sind der beste Schutz, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und effektiv zu bekämpfen, bevor größerer Schaden entsteht. Je früher du ein Problem identifizierst, desto einfacher und schonender sind in der Regel die Gegenmaßnahmen. Dieser Artikel gibt dir einen umfassenden Überblick über die häufigsten Krankheiten und Schädlinge und zeigt dir, wie du sie erkennen und erfolgreich behandeln kannst.

Die häufigsten Probleme bei der Amazonaslilie sind auf Pilzerkrankungen zurückzuführen, die durch übermäßige Feuchtigkeit begünstigt werden. Dazu gehört vor allem die Wurzelfäule, die durch Staunässe im Topf verursacht wird und oft zum Absterben der Pflanze führt. Aber auch andere Pilze können die Blätter oder die Zwiebel befallen, insbesondere wenn die Luftzirkulation unzureichend ist. Eine vorbeugende Pflege, die auf eine korrekte Bewässerung und einen gut durchlüfteten Standort abzielt, ist daher die effektivste Methode, um Pilzkrankheiten von vornherein zu vermeiden.

Bei den Schädlingen sind es vor allem saugende Insekten, die der Pflanze zu schaffen machen können, indem sie den nährstoffreichen Pflanzensaft aus den Blättern saugen. Zu den häufigsten Übeltätern gehören Spinnmilben, Wollläuse und Thripse, die sich besonders bei trockener Heizungsluft im Winter wohlfühlen und schnell vermehren können. Ein Befall äußert sich oft durch gesprenkelte oder verformte Blätter und einen allgemeinen Vitalitätsverlust der Pflanze. Eine regelmäßige Kontrolle der Blattunterseiten ist wichtig, um diese winzigen Schädlinge rechtzeitig zu entdecken.

Glücklicherweise lassen sich die meisten Krankheiten und Schädlinge mit den richtigen Maßnahmen gut in den Griff bekommen, insbesondere wenn sie früh erkannt werden. Oft reichen schon einfache Hausmittel oder eine Anpassung der Pflegebedingungen aus, um das Problem zu lösen. Nur in hartnäckigen Fällen muss auf spezielle Pflanzenschutzmittel zurückgegriffen werden. Wichtig ist, befallene Pflanzen sofort von anderen Zimmerpflanzen zu isolieren, um eine Ausbreitung der Schädlinge oder Krankheitserreger zu verhindern.

Prävention als beste strategie

Der wirksamste Schutz vor Krankheiten und Schädlingen ist eine starke und gesunde Pflanze, die durch optimale Pflegebedingungen widerstandsfähig gemacht wird. Eine Pflanze, die unter Stress steht, sei es durch falsches Gießen, unzureichendes Licht oder Nährstoffmangel, ist weitaus anfälliger für einen Befall. Sorge daher für einen hellen Standort ohne direkte Sonne, verwende ein gut durchlässiges Substrat und achte penibel darauf, Staunässe zu vermeiden. Dies allein verhindert bereits das größte Problem, die Wurzelfäule.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht nur für das allgemeine Wohlbefinden der Amazonaslilie förderlich, sondern auch eine sehr effektive Maßnahme zur Vorbeugung gegen Schädlinge wie Spinnmilben. Diese Schädlinge gedeihen in trockener Luft und meiden feuchte Bedingungen. Regelmäßiges Besprühen der Blätter oder das Aufstellen eines Luftbefeuchters kann daher einen Befall von vornherein unwahrscheinlich machen. Auch das regelmäßige Abstauben der Blätter hilft, da es den Schädlingen potenzielle Verstecke nimmt.

Kontrolliere deine Pflanze regelmäßig und gründlich auf erste Anzeichen von Problemen, am besten einmal pro Woche, zum Beispiel im Rahmen deiner Gießroutine. Achte dabei auf Veränderungen an den Blättern, wie Verfärbungen, Flecken oder klebrige Stellen, und untersuche auch die Blattunterseiten und Blattachseln, wo sich Schädlinge gerne verstecken. Eine Lupe kann dabei hilfreich sein, um sehr kleine Schädlinge wie Spinnmilben zu erkennen. Je früher du einen Befall entdeckst, desto leichter kannst du ihn eindämmen.

Wenn du neue Pflanzen kaufst, solltest du diese immer für einige Wochen in Quarantäne stellen, also getrennt von deinen anderen Zimmerpflanzen aufbewahren. Beobachte sie in dieser Zeit genau, um sicherzustellen, dass sie keine versteckten Schädlinge oder Krankheiten einschleppen. Diese einfache Vorsichtsmaßnahme kann dir viel Ärger ersparen und schützt deine bestehende Pflanzensammlung vor einem möglichen Befall.

Häufige pilzkrankheiten und ihre bekämpfung

Die mit Abstand häufigste und gefährlichste Krankheit der Amazonaslilie ist die Zwiebel- und Wurzelfäule, die durch verschiedene Pilzerreger im Boden verursacht wird und fast immer eine Folge von zu viel Wasser ist. Symptome sind plötzlich welkende, gelb werdende Blätter trotz feuchter Erde, ein müffelndes Substrat und ein weicher, matschiger Zwiebelhals. Wenn du einen solchen Verdacht hast, musst du sofort handeln: Topfe die Pflanze aus, entferne die gesamte Erde und schneide alle fauligen, matschigen Wurzeln und Zwiebelteile mit einem sauberen, scharfen Messer großzügig ab.

Nach dem radikalen Rückschnitt der befallenen Teile solltest du die Schnittstellen an den Zwiebeln mit Holzkohlepulver oder einem Fungizidpuder behandeln, um sie zu desinfizieren und vor erneutem Pilzbefall zu schützen. Lasse die Zwiebeln danach für ein oder zwei Tage an einem luftigen Ort abtrocknen, bevor du sie in komplett frisches, trockenes und gut durchlässiges Substrat neu eintopfst. Nach dem Umtopfen gieße nur äußerst sparsam und warte ab, ob sich die Pflanze erholt und neues Wachstum zeigt. Die Prognose ist bei fortgeschrittener Fäulnis leider oft schlecht.

Ein weiteres mögliches Problem sind Blattfleckenkrankheiten, die ebenfalls durch Pilze verursacht werden und sich als runde, oft bräunliche oder schwarze Flecken auf den Blättern äußern. Diese treten vor allem dann auf, wenn die Blätter über längere Zeit nass bleiben, zum Beispiel durch nächtliches Besprühen oder an einem Standort mit schlechter Luftzirkulation. Entferne die befallenen Blätter umgehend, um eine weitere Ausbreitung der Sporen zu verhindern, und sorge für eine bessere Belüftung. Vermeide es, die Blätter am Abend zu benetzen.

In seltenen Fällen kann auch Grauschimmel (Botrytis) auftreten, der sich als grauer, watteartiger Belag auf den Blüten oder Blättern zeigt, besonders unter feuchten und kühlen Bedingungen. Auch hier gilt: Entferne alle befallenen Pflanzenteile sofort und sorge für trockenere Bedingungen und eine bessere Luftzirkulation. Eine gute Prävention gegen alle Pilzkrankheiten ist und bleibt die Vermeidung von übermäßiger Nässe sowohl im Wurzelbereich als auch auf den Blättern.

Spinnmilben erkennen und bekämpfen

Spinnmilben sind winzige, oft nur mit einer Lupe erkennbare Spinnentiere, die sich von Pflanzensaft ernähren und zu den häufigsten Schädlingen an Zimmerpflanzen gehören. Ein erster Hinweis auf einen Befall sind feine, helle Sprenkelungen auf der Blattoberseite, die durch die Saugtätigkeit der Milben entstehen. Bei einem stärkeren Befall sind zudem feine Gespinste sichtbar, die sich vor allem an den Blattunterseiten und in den Blattachseln bilden. Die Blätter wirken zunehmend fahl, trocken und können sich bei starkem Befall sogar verformen und absterben.

Spinnmilben lieben trockene und warme Luft, weshalb sie besonders im Winter während der Heizperiode ein Problem darstellen. Die beste Vorbeugung ist daher, die Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze konstant hoch zu halten. Solltest du einen Befall feststellen, ist die erste und oft schon ausreichende Maßnahme, die Pflanze gründlich in der Dusche oder Badewanne mit einem kräftigen Wasserstrahl abzubrausen. Achte dabei besonders darauf, die Blattunterseiten gut zu treffen, da sich die Milben dort bevorzugt aufhalten.

Wiederhole diese Duschkur alle paar Tage über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen, um auch die frisch geschlüpften Milben aus den Eiern zu erwischen. Eine weitere effektive und umweltfreundliche Methode ist die Behandlung mit einer Seifen-Spiritus-Lösung. Mische dazu einen Liter Wasser mit einem Esslöffel Schmierseife und einem Schuss Spiritus und besprühe die Pflanze alle paar Tage tropfnass von allen Seiten. Teste die Mischung vorher an einem einzelnen Blatt, um die Verträglichkeit zu prüfen.

Bei einem sehr hartnäckigen Befall können auch Pflanzenschutzmittel auf Basis von Rapsöl oder Neemöl eingesetzt werden. Diese Mittel wirken, indem sie die Schädlinge und ihre Eier mit einem feinen Ölfilm überziehen und sie so ersticken. Auch der Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben ist in geschlossenen Räumen wie Wintergärten eine sehr effektive und biologische Bekämpfungsmethode.

Wollläuse und andere schädlinge

Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, sind leicht an den weißen, watteartigen Gespinsten zu erkennen, unter denen sie sich verstecken und ihre Eier ablegen. Sie sitzen oft in den Blattachseln, an den Blattadern der Unterseite oder am Blattansatz und saugen ebenfalls den Pflanzensaft, was zu gelben Blättern, Wachstumsstörungen und klebrigen Ausscheidungen, dem sogenannten Honigtau, führt. Auf diesem Honigtau kann sich in der Folge ein schwarzer Rußtaupilz ansiedeln, der die Pflanze zusätzlich schwächt.

Bei einem leichten Befall kannst du versuchen, die Wollläuse manuell mit einem Wattestäbchen zu entfernen, das du zuvor in Spiritus oder eine Seifenlösung getaucht hast. Tupfe damit jede sichtbare Laus und ihre Wachsgespinste ab. Diese Methode ist zwar zeitaufwendig, aber bei geringem Befall sehr effektiv und schonend für die Pflanze. Kontrolliere die Pflanze danach in kurzen Abständen, um neu auftretende Läuse sofort zu entfernen.

Für eine großflächigere Behandlung eignet sich, ähnlich wie bei Spinnmilben, eine Sprühlösung aus Schmierseife, Wasser und Spiritus. Achte darauf, alle Pflanzenteile gut zu benetzen, da Wollläuse sich sehr gut verstecken können. Auch hier können Mittel auf Ölbasis (Neem- oder Rapsöl) eingesetzt werden, die die wachsartige Schutzschicht der Läuse durchdringen und sie abtöten. Wiederhole die Behandlung mehrmals im Abstand von etwa einer Woche, um alle Entwicklungsstadien der Schädlinge zu erfassen.

Andere Schädlinge wie Thripse, die durch silbrige Flecken und schwarze Kottröpfchen auf den Blättern auffallen, oder Schildläuse sind bei der Amazonaslilie seltener, aber nicht ausgeschlossen. Die Bekämpfungsmethoden sind jedoch ähnlich: Abduschen, Behandlungen mit Seifenlösungen oder ölhaltigen Präparaten und bei sehr starkem Befall der Einsatz von systemischen Pflanzenschutzmitteln, die von der Pflanze aufgenommen und von den Schädlingen beim Saugen aufgenommen werden.

📷: Flickr / Szerző: 阿橋花譜 HQ Flower Guide / Licence: CC BY-SA 2.0

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