Pflanzung und vermehrung der borstigen dissodie

Die pflanzung und vermehrung der borstigen dissodie gestaltet sich erfreulich unkompliziert, was sie zu einer idealen pflanze für jeden gartenliebhaber macht, vom neuling bis zum erfahrenen profi. Ihre anpassungsfähigkeit und ihr zügiges wachstum ermöglichen es, mit geringem aufwand schnell beeindruckende ergebnisse zu erzielen. Ob du dich für den kauf von vorgezogenen jungpflanzen entscheidest oder das abenteuer der aussaat aus samen wagst, der prozess ist in beiden fällen einfach und erfolgversprechend. Die schlüssel zum erfolg liegen in der wahl des richtigen zeitpunktes, der vorbereitung eines geeigneten substrats und der beachtung einiger grundlegender schritte, um den jungen pflanzen den bestmöglichen start zu ermöglichen. Mit der richtigen herangehensweise kannst du sicherstellen, dass deine borstige dissodie von anfang an kräftig wächst und sich zu einem gesunden, blütenreichen exemplar entwickelt, das deinen garten oder balkon den ganzen sommer über verschönert.
Die vorbereitung des pflanzortes ist ein entscheidender schritt, der nicht vernachlässigt werden sollte, um optimale wachstumsbedingungen zu schaffen. Unabhängig davon, ob die pflanzung im beet oder in einem gefäß erfolgt, ist eine hervorragende drainage das oberste gebot. Für eine beetpflanzung solltest du den boden tiefgründig lockern und bei bedarf groben sand oder feinen kies einarbeiten, um die durchlässigkeit zu verbessern. Dies ist besonders bei schweren, lehmigen böden unerlässlich. Bei der pflanzung in töpfen oder balkonkästen ist es wichtig, gefäße mit ausreichenden abzugslöchern zu verwenden und am boden des topfes eine drainageschicht aus tonscherben oder blähton anzulegen, um staunässe zuverlässig zu verhindern.
Das substrat selbst sollte eher mager und sandig sein. Eine mischung aus handelsüblicher blumenerde und einem hohen anteil an sand (etwa im verhältnis 2:1) ist ideal für die topfkultur. Vermeide die verwendung von zu nährstoffreicher oder stark vorgedüngter erde, da dies, wie bereits erwähnt, das blattwachstum auf kosten der blüten fördern würde. Die borstige dissodie schätzt karge bedingungen und entwickelt sich in einem solchen substrat am besten. Diese anspruchslosigkeit an den boden macht sie zu einer sehr dankbaren und pflegeleichten pflanze, die auch mit weniger optimalen bedingungen gut zurechtkommt, solange die drainage stimmt.
Der eigentliche pflanzvorgang ist einfach. Hebe im beet ein pflanzloch aus, das etwas größer ist als der wurzelballen der jungpflanze. Setze die pflanze vorsichtig hinein, sodass die oberkante des wurzelballens auf dem gleichen niveau wie die umgebende erde ist. Fülle das loch mit der vorbereiteten erde auf, drücke sie leicht an und gieße die pflanze einmal kräftig an, um die wurzeln gut mit der erde zu verbinden. Halte bei der pflanzung mehrerer exemplare einen abstand von etwa 20 bis 30 zentimetern ein, damit die pflanzen genügend platz haben, sich auszubreiten und eine gute luftzirkulation gewährleistet ist, was pilzkrankheiten vorbeugt.
Die aussaat aus samen
Die vermehrung der borstigen dissodie aus samen ist die gebräuchlichste und einfachste methode, um eine große anzahl von pflanzen zu erhalten. Die aussaat kann entweder direkt ins freiland erfolgen oder durch eine vorzucht im haus. Die vorzucht auf der fensterbank oder im gewächshaus hat den vorteil, dass die pflanzen einen wachstumsvorsprung haben und früher im jahr zu blühen beginnen. Beginne mit der vorzucht etwa sechs bis acht wochen vor dem letzten erwarteten frost, also in der regel im märz oder anfang april. Verwende hierfür kleine anzuchttöpfe oder eine aussaatschale, gefüllt mit einer speziellen, nährstoffarmen anzuchterde.
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Säe die feinen samen dünn auf die oberfläche der erde und bedecke sie nur ganz leicht mit substrat oder sand, da die borstige dissodie ein lichtkeimer ist. Das bedeutet, die samen benötigen licht, um erfolgreich keimen zu können. Drücke die samen nur sanft an, um einen guten bodenkontakt sicherzustellen. Halte die aussaat anschließend gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Am besten verwendest du hierfür eine sprühflasche, um die empfindlichen samen nicht wegzuschwemmen. Eine abdeckung aus klarsichtfolie oder eine durchsichtige haube kann helfen, eine hohe luftfeuchtigkeit zu halten, was die keimung fördert.
Die ideale keimtemperatur liegt zwischen 18 und 22 grad celsius. An einem hellen, warmen standort, beispielsweise auf einer fensterbank über einer heizung, zeigen sich die ersten keimlinge in der regel nach ein bis zwei wochen. Sobald die sämlinge gekeimt sind, entferne die abdeckung, um für eine gute luftzirkulation zu sorgen und pilzbefall (umfallkrankheit) zu vermeiden. Wenn die jungen pflänzchen die ersten echten blattpaare nach den keimblättern entwickelt haben und groß genug sind, um sie zu handhaben, können sie pikiert, also in einzelne kleine töpfe vereinzelt werden.
Die direkte aussaat ins freiland ist ebenfalls möglich und besonders einfach. Warte damit, bis die gefahr von späten frösten vorüber ist, in der regel nach den eisheiligen mitte mai. Bereite das beet vor, indem du die erde gut auflockerst und von unkraut befreist. Säe die samen breitwürfig oder in reihen aus und harke sie nur ganz leicht ein. Halte die aussaatfläche in den folgenden wochen gleichmäßig feucht, bis die keimlinge etabliert sind. Gegebenenfalls müssen die jungen pflanzen später noch vereinzelt werden, um den empfohlenen pflanzabstand zu gewährleisten.
Die vermehrung durch stecklinge
Neben der aussaat lässt sich die borstige dissodie auch über stecklinge vermehren, obwohl diese methode weniger verbreitet ist. Die stecklingsvermehrung ist besonders dann sinnvoll, wenn du eine bestimmte pflanze mit besonders schönen eigenschaften exakt klonen möchtest. Der beste zeitpunkt für die entnahme von stecklingen ist der frühsommer, wenn die mutterpflanze kräftig wächst und viele gesunde, nicht blühende triebe aufweist. Die triebe sollten bereits eine gewisse festigkeit haben, aber noch nicht vollständig verholzt sein.
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Schneide mit einem scharfen, sauberen messer oder einer schere etwa 8 bis 10 zentimeter lange kopfstecklinge direkt unter einem blattknoten ab. Entferne die unteren blätter des stecklings, sodass nur noch die oberen zwei bis drei blattpaare stehen bleiben. Dies reduziert die verdunstungsfläche und verhindert, dass der steckling welkt, bevor er wurzeln bilden kann. Das eintauchen der schnittstelle in bewurzelungspulver kann die wurzelbildung beschleunigen, ist aber bei der borstigen dissodie in der regel nicht zwingend erforderlich.
Stecke die vorbereiteten stecklinge in kleine töpfe, gefüllt mit einem gemisch aus anzuchterde und sand. Das substrat sollte gut durchlässig und nährstoffarm sein, um die wurzelbildung anzuregen und fäulnis zu verhindern. Gieße die stecklinge einmal gut an und stülpe eine durchsichtige plastiktüte oder eine abgeschnittene plastikflasche darüber, um ein sogenanntes minigewächshaus zu schaffen. Dies sorgt für eine hohe luftfeuchtigkeit, die für die bewurzelung förderlich ist. Lüfte die abdeckung täglich für einige minuten, um schimmelbildung vorzubeugen.
Stelle die töpfe an einen hellen, aber nicht vollsonnigen, warmen platz. Halte das substrat gleichmäßig feucht, aber vermeide staunässe. Nach einigen wochen sollten die stecklinge neue wurzeln gebildet haben, was sich oft durch neues wachstum an der triebspitze zeigt. Sobald die jungen pflanzen gut bewurzelt sind, kannst du die abdeckung entfernen und sie langsam an die normalen umgebungsbedingungen gewöhnen. Nach einigen weiteren wochen sind sie kräftig genug, um an ihren endgültigen standort im garten oder in einem größeren gefäß gepflanzt zu werden.
Das auspflanzen der jungpflanzen
Der richtige zeitpunkt für das auspflanzen der vorgezogenen jungpflanzen ins freie ist entscheidend für ihren weiteren erfolg. Warte unbedingt, bis die gefahr von nachtfrösten vollständig gebannt ist. In den meisten regionen ist dies nach den eisheiligen mitte mai der fall. Zu früh ausgepflanzte exemplare könnten durch späte fröste schaden nehmen oder sogar absterben. Es ist zudem ratsam, die im haus aufgewachsenen pflanzen langsam an die bedingungen im freien zu gewöhnen, ein prozess, der als „abhärten“ bezeichnet wird.
Beginne mit dem abhärten etwa eine woche vor dem geplanten auspflanztermin. Stelle die jungen pflanzen an einem milden, bewölkten tag für einige stunden an einen geschützten, schattigen platz im freien. In den folgenden tagen erhöhst du schrittweise die dauer des aufenthalts im freien und setzt die pflanzen allmählich auch direkter sonneneinstrahlung aus. Hole sie nachts zunächst wieder ins haus, besonders wenn kühle temperaturen angesagt sind. Dieser prozess stärkt das pflanzengewebe und bereitet die pflanzen auf die intensivere sonne und die windbedingungen im garten vor, wodurch ein pflanzschock vermieden wird.
Wähle für das eigentliche auspflanzen am besten einen bedeckten tag oder den späten nachmittag, um den stress für die pflanzen zu minimieren. Bereite die pflanzlöcher im beet im abstand von etwa 20 bis 30 zentimetern vor. Wässere die jungpflanzen in ihren töpfen vor dem auspflanzen gründlich, damit sich der wurzelballen leichter aus dem topf lösen lässt. Drücke vorsichtig auf den topf, um die pflanze zu lockern, und hebe sie behutsam heraus. Achte darauf, den empfindlichen wurzelballen dabei nicht zu beschädigen.
Setze die pflanze in das vorbereitete loch, fülle die ränder mit erde auf und drücke diese sanft an. Die oberseite des wurzelballens sollte eben mit der umgebenden erde abschließen. Nach dem pflanzen ist eine durchdringende bewässerung wichtig, um den boden um die wurzeln herum einzuschlämmen und luftlöcher zu schließen. Halte die erde in den ersten tagen nach dem auspflanzen leicht feucht, damit die pflanzen gut anwachsen können. Sobald sie sich etabliert haben, kannst du zu dem für die borstige dissodie typischen, trockeneren gießregime übergehen.
📷Miwasatoshi, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons