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Die pflanzung und vermehrung der türkenbundlilie

Die erfolgreiche etablierung der türkenbundlilie im eigenen garten beginnt mit der fachgerechten pflanzung und einem verständnis für ihre vermehrungsmethoden. Diese elegante lilienart ist zwar anspruchslos, sobald sie einmal angewachsen ist, doch die anfangsphase erfordert sorgfalt, um die besten voraussetzungen für ein langes pflanzenleben zu schaffen. Die wahl des richtigen zeitpunkts, die korrekte pflanztiefe und die vorbereitung des bodens sind entscheidende faktoren, die über gedeih oder verderb der pflanze bestimmen. Ebenso bietet die vermehrung die wunderbare möglichkeit, den bestand dieser besonderen lilie zu vergrößern oder sie mit anderen gartenfreunden zu teilen, sei es durch teilung der zwiebeln, durch brutzwiebeln oder die geduld erfordernde aussaat.

Die ideale pflanzzeit für die zwiebeln der türkenbundlilie ist der herbst, von september bis in den november hinein, solange der boden noch nicht gefroren ist. Eine herbstpflanzung gibt der zwiebel genügend zeit, vor dem wintereinbruch wurzeln zu bilden und sich am neuen standort zu akklimatisieren. Dies führt zu einem kräftigeren austrieb im folgenden frühjahr. Eine pflanzung im frühjahr ist ebenfalls möglich, jedoch kann es sein, dass die pflanze im ersten jahr nur schwach oder gar nicht blüht, da sie ihre energie zunächst in die wurzelbildung investiert. Beim kauf sollte auf feste, gesunde zwiebeln ohne anzeichen von schimmel oder fäulnis geachtet werden.

Die vorbereitung des pflanzplatzes ist von größter bedeutung. Die türkenbundlilie bevorzugt einen gut durchlässigen, humosen und kalkhaltigen boden im lichten schatten oder halbschatten. Vor dem pflanzen sollte der boden tiefgründig gelockert und von unkraut befreit werden. Bei schweren böden ist die einarbeitung von sand oder feinem kies unerlässlich, um die drainage zu verbessern und staunässe zu verhindern, die für lilienzwiebeln tödlich sein kann. Die anreicherung des bodens mit reifem kompost oder lauberde liefert wertvolle nährstoffe und verbessert die bodenstruktur.

Die pflanztiefe ist ein weiterer kritischer punkt für den erfolg. Eine faustregel besagt, dass die zwiebel etwa zwei- bis dreimal so tief in die erde gesetzt werden sollte, wie sie hoch ist. Das bedeutet in der regel eine pflanztiefe von etwa 15 bis 20 zentimetern. Eine ausreichend tiefe pflanzung schützt die zwiebel vor winterfrost und sommerlicher hitze. Im pflanzloch sollte zuunterst eine schicht sand oder kies als zusätzliche drainage eingebracht werden, auf die die zwiebel mit der spitze nach oben aufgesetzt wird. Anschließend wird das loch mit der vorbereiteten erdmischung aufgefüllt, leicht angedrückt und gut angegossen.

Die schritt-für-schritt anleitung zur pflanzung

Die korrekte pflanzung der türkenbundlilien-zwiebel legt den grundstein für jahrelange freude an dieser pflanze. Zuerst wird das pflanzloch an dem sorgfältig ausgewählten, halbschattigen standort ausgehoben. Dieses loch sollte eine tiefe von circa 20-25 zentimetern haben und eine großzügige breite aufweisen, um den wurzeln ausreichend platz zur entfaltung zu bieten. Der abstand zwischen mehreren zwiebeln sollte mindestens 20 bis 30 zentimeter betragen, damit sich die pflanzen später nicht gegenseitig bedrängen und ausreichend luft zirkulieren kann. Eine gruppierung von drei bis fünf zwiebeln ergibt später ein besonders ansprechendes, natürliches bild.

Auf den grund des ausgehobenen lochs wird eine etwa fünf zentimeter hohe schicht aus grobem sand, splitt oder feinem kies gegeben. Diese drainageschicht ist essenziell, um zu verhindern, dass die zwiebel im wasser steht, besonders bei schweren böden und in regenreichen perioden. Auf diese schicht kommt dann eine erste lage der vorbereiteten erdmischung, die aus gartenerde, kompost und bei bedarf etwas sand bestehen sollte. Diese mischung sorgt für eine lockere und nährstoffreiche umgebung, in der die zwiebel gut anwachsen kann.

Nun wird die zwiebel mit der spitze nach oben und dem wurzelansatz nach unten auf das erdpolster im pflanzloch gesetzt. Es ist wichtig, die bereits vorhandenen wurzeln vorsichtig auszubreiten und nicht zu knicken. Anschließend wird das pflanzloch mit der restlichen erde aufgefüllt, sodass die zwiebelspitze am ende etwa 15 zentimeter unter der erdoberfläche liegt. Die erde wird leicht angedrückt, um bodenschluss zu gewährleisten und luftlöcher zu vermeiden, aber nicht zu fest verdichtet, um die lockerheit zu bewahren.

Nach dem pflanzen wird der bereich gründlich, aber sanft angegossen. Dieses sogenannte einschlämmen sorgt dafür, dass die erde sich gut um die zwiebel und ihre wurzeln legt. Eine markierung der pflanzstelle mit einem kleinen stab oder schild ist ratsam, um zu vermeiden, dass man die stelle im frühjahr versehentlich umgräbt, bevor die lilie ausgetrieben ist. Mit diesen sorgfältigen schritten ist die beste voraussetzung für ein erfolgreiches anwachsen und eine prächtige entwicklung der türkenbundlilie geschaffen.

Vermehrung durch teilung und brutzwiebeln

Die vegetativen vermehrungsmethoden sind die einfachsten und schnellsten wege, um den bestand an türkenbundlilien im garten zu vergrößern, da sie sortenechte nachkommen garantieren. Die gängigste methode ist die teilung älterer horste. Nach einigen jahren am selben standort bildet die ursprüngliche zwiebel tochterzwiebeln, die zu einem dichten büschel heranwachsen. Wenn die blühfreudigkeit nachlässt, ist es an der zeit, den horst zu teilen. Der beste zeitpunkt hierfür ist der spätsommer oder frühe herbst, wenn die pflanze ihre wachstumsphase beendet hat.

Eine weitere interessante form der vegetativen vermehrung ist die gewinnung von brutzwiebeln oder bulbillen, die sich bei manchen lilienarten in den blattachseln bilden. Die türkenbundlilie bildet diese jedoch seltener. Viel häufiger entstehen kleine brutzwiebeln direkt am stängelansatz unter der erde. Wenn man eine ältere pflanze vorsichtig ausgräbt, kann man diese kleinen zwiebeln oft finden. Sie werden vorsichtig abgetrennt und können wie große zwiebeln in anzuchterde oder direkt an einem geschützten platz im beet gepflanzt werden. Bis zur ersten blüte dieser jungen pflanzen vergehen allerdings einige jahre, in denen sie zu einer blühfähigen größe heranwachsen müssen.

Die pflege der jungen zwiebeln, die durch teilung oder aus brutzwiebeln gewonnen wurden, erfordert im ersten jahr etwas mehr aufmerksamkeit. Sie sollten an einem geschützten ort, beispielsweise in einem schattenbeet oder einem kalten kasten, kultiviert werden. Der boden muss stets leicht feucht, aber gut durchlässig gehalten werden. Eine leichte düngung im frühjahr mit einem organischen dünger fördert das wachstum. Ein guter winterschutz aus laub oder reisig ist im ersten winter besonders wichtig, um die noch kleinen zwiebeln vor starkem frost zu schützen.

Mit geduld und sorgfalt lassen sich durch diese methoden gesunde und kräftige nachkommen der türkenbundlilie heranziehen. Die teilung bietet dabei den vorteil, dass man relativ schnell wieder zu blühenden pflanzen gelangt, während die vermehrung über brutzwiebeln eine gute möglichkeit ist, eine größere anzahl an jungpflanzen zu gewinnen. Beide methoden sind eine lohnende beschäftigung für jeden lilienliebhaber und tragen zur erhaltung dieser wunderschönen art im garten bei.

Die geduldsprobe: vermehrung durch aussaat

Die vermehrung der türkenbundlilie durch samen ist ein langwieriger, aber faszinierender prozess, der vor allem für züchter und sehr geduldige gärtner von interesse ist. Im gegensatz zur vegetativen vermehrung sind die nachkommen aus samen nicht sortenecht, was bedeutet, dass sie in farbe und form von der mutterpflanze abweichen können. Dies birgt die spannende möglichkeit, neue varianten zu entdecken. Die samen werden im spätsommer aus den reifen samenkapseln geerntet, sobald diese braun werden und sich zu öffnen beginnen.

Die aussaat der türkenbundlilien-samen erfordert eine spezielle behandlung, da sie eine sogenannte hypogäische keimung aufweisen und einen kältereiz benötigen, um auszutreiben. Die samen werden am besten im herbst in anzuchtschalen oder töpfe mit einer gut durchlässigen aussaaterde gesät und nur leicht mit erde bedeckt. Die gefäße werden dann über den winter im freien an einem geschützten, schattigen ort aufgestellt. Sie sollten der natürlichen witterung mit kälte und feuchtigkeit ausgesetzt sein, was die keimruhe bricht. Wichtig ist, das substrat stets leicht feucht zu halten und vor starkem austrocknen oder vernässung zu schützen.

Im ersten frühling nach der aussaat entwickelt der keimling zunächst nur eine kleine zwiebel unter der erde, ohne dass ein blatt an der oberfläche erscheint. Erst nach einer weiteren kälteperiode im zweiten winter treibt im darauf folgenden frühling das erste richtige keimblatt aus. Ab diesem zeitpunkt müssen die kleinen sämlinge sorgfältig gepflegt werden. Sie benötigen weiterhin einen schattigen standort und gleichmäßige feuchtigkeit. Umgetopft werden sie erst, wenn sich die kleinen zwiebelchen gebildet haben und der topf gut durchwurzelt ist.

Von der aussaat bis zur ersten blüte der türkenbundlilie können vier bis sieben jahre vergehen. Dieser lange zeitraum verlangt dem gärtner viel geduld und sorgfalt ab. Die belohnung ist jedoch die freude, eine pflanze von grund auf selbst herangezogen zu haben und möglicherweise eine einzigartige neue blütenvariante im eigenen garten bewundern zu können. Die aussaat ist somit die königsdisziplin in der vermehrung dieser edlen lilie.

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