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Die bewässerung und düngung der Abessinischen gladiole

Eine gezielte und ausgewogene Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ist das Fundament für die prächtige Entwicklung der Abessinischen Gladiole. Diese exotische Schönheit belohnt eine sachkundige Pflege mit eleganten, hoch aufragenden Blütenstielen und einem betörenden Duft, der den Spätsommergarten verzaubert. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es unerlässlich, die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze hinsichtlich Bewässerung und Düngung zu verstehen und zu erfüllen. Ein Mangel oder ein Übermaß an Wasser und Nährstoffen kann das Wachstum empfindlich stören und die Blütenbildung beeinträchtigen. Dieser Fachartikel bietet dir einen umfassenden Einblick in die optimalen Strategien zur Bewässerung und Düngung, damit deine Abessinischen Gladiolen ihre volle Pracht entfalten können.

Die richtige Bewässerung ist eine Kunst, die Fingerspitzengefühl erfordert. Es geht darum, eine konstante Bodenfeuchtigkeit zu gewährleisten, ohne dabei die gefürchtete Staunässe zu erzeugen, die für die Knollen tödlich sein kann. Der Wasserbedarf der Pflanze variiert stark je nach Wachstumsphase, Witterung und Bodenbeschaffenheit. Ein Verständnis dieser Zusammenhänge ermöglicht es dir, flexibel auf die Bedürfnisse deiner Gladiolen zu reagieren und sie optimal zu versorgen, von der Austriebsphase bis zum Ende der Blütezeit.

Parallel zur Wasserversorgung spielt die Düngung eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines kräftigen Wachstums und einer reichen Blüte. Die Abessinische Gladiole ist eine relativ nährstoffhungrige Pflanze, die von gezielten Düngergaben profitiert. Die Wahl des richtigen Düngers, der richtige Zeitpunkt der Anwendung und die korrekte Dosierung sind dabei von größter Bedeutung. Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr stärkt nicht nur die Pflanze und ihre Blütenpracht, sondern auch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

In den folgenden Kapiteln werden wir detailliert auf die verschiedenen Aspekte der Bewässerung und Düngung eingehen. Du wirst lernen, wie du den Wasserbedarf deiner Pflanzen korrekt einschätzt, welche Bewässerungstechniken am effektivsten sind und wie du einen Düngeplan erstellst, der perfekt auf die Entwicklungsstadien der Abessinischen Gladiole abgestimmt ist. Mit diesem Wissen wirst du in der Lage sein, deine Pflanzen professionell zu versorgen und die bestmöglichen Ergebnisse in deinem Garten zu erzielen.

Grundlagen der bewässerung

Die Bewässerung der Abessinischen Gladiole folgt dem Grundprinzip der Gleichmäßigkeit und des Maßhaltens. Das oberste Ziel ist es, den Wurzelbereich konstant feucht, aber niemals durchnässt zu halten, da die Knollen extrem anfällig für Fäulnis durch Staunässe sind. Eine gute Drainage des Bodens ist daher die absolute Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bewässerung. Bevor du gießt, solltest du immer die Bodenfeuchtigkeit prüfen, indem du einen Finger einige Zentimeter tief in die Erde steckst. Ist die Erde in dieser Tiefe noch feucht, ist keine zusätzliche Wassergabe erforderlich.

Die beste Zeit für die Bewässerung ist der frühe Morgen, da die Pflanzen so das Wasser über den Tag hinweg aufnehmen und nutzen können. Zudem können die Blätter schnell abtrocknen, was das Risiko von Pilzerkrankungen, die sich in feuchter Umgebung entwickeln, deutlich reduziert. Eine Bewässerung in der prallen Mittagssonne sollte vermieden werden, da ein Großteil des Wassers verdunstet, bevor es die Wurzeln erreicht, und Wassertropfen auf den Blättern wie kleine Brenngläser wirken und zu Verbrennungen führen können.

Beim Gießen ist es wichtig, das Wasser direkt auf den Wurzelbereich und nicht über die Blätter und Blüten zu leiten. Eine gezielte Bewässerung an der Basis der Pflanze stellt sicher, dass das Wasser dorthin gelangt, wo es benötigt wird, und hält das Laub trocken. Ein Tropfschlauch oder eine Gießkanne mit einem langen Ausguss sind ideale Werkzeuge für diese Aufgabe. Diese Methode ist nicht nur wassersparend, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Pflanzengesundheit und zur Vorbeugung von Krankheiten.

Die Häufigkeit und Menge der Bewässerung hängen stark von den äußeren Bedingungen ab, wie der Bodentextur, der Temperatur und den Niederschlägen. In sandigen Böden muss häufiger gegossen werden als in lehmigen, da diese das Wasser nicht so gut halten. Während heißer, trockener Perioden im Sommer kann eine tägliche Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit notwendig sein. Eine tiefgründige, aber seltene Bewässerung ist dabei effektiver als häufiges, oberflächliches Gießen, da sie die Wurzeln anregt, in tiefere, feuchtere Bodenschichten zu wachsen.

Wasserbedarf in verschiedenen phasen

Der Wasserbedarf der Abessinischen Gladiole verändert sich im Laufe ihres Lebenszyklus erheblich, und eine Anpassung der Bewässerung an die jeweilige Phase ist für eine optimale Entwicklung entscheidend. Direkt nach dem Pflanzen im Frühjahr benötigen die Knollen nur eine moderate Feuchtigkeit, um den Austrieb zu stimulieren. Zu viel Wasser in dieser frühen Phase, bevor sich ein kräftiges Wurzelsystem und Blätter entwickelt haben, erhöht das Risiko von Fäulnis erheblich. Halte den Boden daher nur leicht feucht, bis die ersten grünen Spitzen erscheinen.

Sobald der Austrieb erfolgt ist und die Pflanze beginnt, aktiv Blätter und Stängel zu bilden, steigt der Wasserbedarf deutlich an. In dieser Hauptwachstumsphase ist eine konstante und gleichmäßige Wasserversorgung notwendig, um ein starkes und gesundes Wachstum zu gewährleisten. Trockenheit in dieser Zeit kann zu einem verkümmerten Wuchs und schwachen Stielen führen. Kontrolliere den Boden regelmäßig und sorge dafür, dass er nicht vollständig austrocknet, insbesondere während trockener Wetterperioden.

Den höchsten Wasserbedarf hat die Pflanze während der Entwicklung der Blütenknospen und der anschließenden Blütezeit. Wassermangel in dieser kritischen Phase kann dazu führen, dass die Knospen abgeworfen werden, die Blüten kleiner ausfallen oder schneller welken. Eine tiefgründige Bewässerung alle paar Tage, je nach Wetterlage, stellt sicher, dass die Pflanze genügend Kraft für eine langanhaltende und prächtige Blüte hat. Eine Mulchschicht um die Pflanzen kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und den Gießaufwand zu reduzieren.

Nachdem die Blütezeit abgeschlossen ist, beginnt die Pflanze mit der Einlagerung von Nährstoffen in die Knolle für die nächste Saison, und der Wasserbedarf nimmt allmählich wieder ab. Reduziere die Wassergaben schrittweise und lasse den Boden zwischen den Bewässerungen stärker abtrocknen. Dies signalisiert der Pflanze das Ende der Vegetationsperiode und fördert das Ausreifen der Knolle. Wenn die Blätter beginnen zu vergilben, sollte die Bewässerung fast vollständig eingestellt werden, um die Knolle auf die trockene Ruhephase und die anschließende Überwinterung vorzubereiten.

Die wahl des richtigen düngers

Die Auswahl des passenden Düngers ist ein wesentlicher Aspekt, um die Abessinische Gladiole mit allen notwendigen Nährstoffen für ein kräftiges Wachstum und eine üppige Blüte zu versorgen. Ein ausgewogener Dünger, der die drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) enthält, ist in der Regel eine gute Wahl. Besonders wichtig für Gladiolen ist ein höherer Anteil an Phosphor und Kalium im Vergleich zu Stickstoff. Phosphor fördert die Entwicklung eines starken Wurzelsystems und die Blütenbildung, während Kalium die allgemeine Pflanzengesundheit, die Stabilität der Stiele und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten stärkt.

Ein Dünger mit einem NPK-Verhältnis wie 5-10-10 oder 10-20-20 ist für die Blühphase ideal. Ein zu hoher Stickstoffanteil sollte vermieden werden, da dieser zwar ein üppiges Blattwachstum fördert, dies aber oft auf Kosten der Blütenbildung geht. Zudem führt ein Zuviel an Stickstoff zu weichem, anfälligem Pflanzengewebe, das leichter von Schädlingen und Krankheiten befallen wird. Daher sollte stickstoffbetonter Dünger, wie er oft für Rasen verwendet wird, für Gladiolen nicht zum Einsatz kommen.

Organische Dünger sind eine hervorragende Alternative zu mineralischen Produkten, da sie die Nährstoffe langsamer und über einen längeren Zeitraum freisetzen und gleichzeitig die Bodenstruktur verbessern. Reifer Kompost, der bereits bei der Bodenvorbereitung eingearbeitet wird, bietet eine gute Grundversorgung. Während der Wachstumsphase können zusätzlich organische Flüssigdünger, wie zum Beispiel Vinasse oder Beinwelljauche, im Gießwasser verwendet werden. Auch Knochenmehl ist eine ausgezeichnete organische Quelle für Phosphor und kann bei der Pflanzung mit ins Pflanzloch gegeben werden.

Für Gärtner, die eine unkomplizierte Lösung bevorzugen, sind Langzeitdünger in Granulat- oder Stäbchenform eine gute Option. Diese werden einmalig im Frühjahr in den Boden eingearbeitet und geben ihre Nährstoffe über die gesamte Saison hinweg langsam und bedarfsgerecht an die Pflanze ab. Unabhängig von der Wahl des Düngers ist es wichtig, die Dosierungsanweisungen auf der Verpackung genau zu befolgen, da eine Überdüngung die Pflanzenwurzeln schädigen und zu einem Ungleichgewicht im Boden führen kann.

Düngeplan und anwendung

Ein gut strukturierter Düngeplan, der auf die Entwicklungsphasen der Abessinischen Gladiole abgestimmt ist, sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung während der gesamten Saison. Die erste Düngung sollte bereits bei der Pflanzung der Knollen im Frühjahr erfolgen. Arbeite eine Handvoll eines ausgewogenen, phosphorbetonten Langzeitdüngers oder eine Gabe Knochenmehl und Kompost in das Pflanzloch ein. Dies gibt der Pflanze einen Nährstoffvorrat für einen guten Start und fördert eine kräftige Wurzelbildung.

Die zweite wichtige Düngephase beginnt, wenn die Pflanzen eine Höhe von etwa 20 bis 30 Zentimetern erreicht haben und beginnen, kräftige Blätter zu entwickeln. Ab diesem Zeitpunkt kannst du alle zwei bis drei Wochen einen flüssigen Blühpflanzendünger mit einem höheren Phosphor- und Kaliumanteil zum Gießwasser hinzufügen. Diese regelmäßige Nährstoffzufuhr unterstützt die Pflanze beim Aufbau der für die Blüte notwendigen Energiereserven und fördert die Entwicklung starker Blütenstiele.

Sobald sich die ersten Blütenstiele zeigen und die Knospen anschwellen, ist der Nährstoffbedarf der Pflanze am höchsten. Setze die regelmäßige Flüssigdüngung fort, um eine reiche und langanhaltende Blüte zu gewährleisten. Achte darauf, den Dünger immer auf feuchten Boden aufzubringen, um Wurzelverbrennungen zu vermeiden. Gieße die Pflanzen also zuerst mit klarem Wasser und bringe erst danach das Dünger-Wasser-Gemisch aus.

Nach dem Ende der Blütezeit sollte die Düngung vollständig eingestellt werden. Die Pflanze benötigt nun keine zusätzlichen Nährstoffe mehr für das Wachstum, sondern konzentriert sich auf die Einlagerung von Reservestoffen in die Knolle. Eine weitere Düngung in dieser Phase würde diesen natürlichen Reifeprozess stören und könnte die Lagerfähigkeit der Knolle über den Winter negativ beeinflussen. Die Nährstoffe, die in den Blättern gespeichert sind, reichen aus, um die Knolle für die kommende Saison vorzubereiten.

Spezielle tipps zur nährstoffversorgung

Neben der grundlegenden NPK-Versorgung gibt es einige spezielle Aspekte, die zur Optimierung der Nährstoffaufnahme und zur allgemeinen Gesundheit der Abessinischen Gladiole beitragen können. Die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden hängt stark vom pH-Wert ab. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal, da in diesem Bereich die meisten Nährstoffe für die Pflanzenwurzeln am besten verfügbar sind. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss über den aktuellen pH-Wert geben und ermöglicht gezielte Maßnahmen zur Anpassung, falls dieser zu hoch oder zu niedrig ist.

Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Magnesium spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Pflanzengesundheit, auch wenn sie nur in geringen Mengen benötigt werden. Ein Mangel an diesen Spurenelementen kann zu Chlorosen (Vergilbung der Blätter) und anderen Wachstumsproblemen führen. Die regelmäßige Einarbeitung von hochwertigem Kompost oder die Verwendung von organischen Düngemitteln versorgt den Boden in der Regel ausreichend mit diesen wichtigen Elementen. Bei sichtbaren Mangelerscheinungen können spezielle Spurennährstoffdünger Abhilfe schaffen.

Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Kompost, Rindenmulch oder Grasschnitt hat nicht nur den Vorteil, die Bodenfeuchtigkeit zu konservieren und Unkraut zu unterdrücken, sondern dient auch als langsam fließende Nährstoffquelle. Während sich das Mulchmaterial zersetzt, werden kontinuierlich Nährstoffe an den Boden abgegeben und das Bodenleben wird aktiviert. Dies führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und einer gleichmäßigeren Nährstoffversorgung der Pflanzen.

Bei der Kultivierung im Topf ist eine besonders sorgfältige Nährstoffversorgung erforderlich, da das Substratvolumen begrenzt ist und die Nährstoffe schneller ausgewaschen werden. Verwende eine hochwertige Kübelpflanzenerde, die bereits vorgedüngt ist, und beginne etwa vier bis sechs Wochen nach dem Pflanzen mit einer regelmäßigen Flüssigdüngung. Aufgrund des begrenzten Wurzelraums ist es hier besonders wichtig, eine Überdüngung zu vermeiden und die Dosierungsempfehlungen genau einzuhalten. Eine gute Drainage im Topf ist ebenfalls entscheidend, um die Auswaschung überschüssiger Salze zu ermöglichen.

📷 Flickr / Szerző: Stefano / Licence: CC BY-NC-SA 2.0

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