Share

Pflanzung und vermehrung der engelstrompete

Die Pflanzung und Vermehrung der Engelstrompete sind entscheidende Schritte, um diese tropische Schönheit erfolgreich im eigenen Garten zu etablieren oder die eigene Sammlung zu erweitern. Der Prozess beginnt mit der sorgfältigen Auswahl eines gesunden Jungpflanze oder qualitativ hochwertigen Saatguts, da dies die Grundlage für eine kräftige Entwicklung legt. Bei der Pflanzung selbst müssen die spezifischen Bedürfnisse der Brugmansia in Bezug auf Standort, Substrat und Pflanztiefe genau beachtet werden, um ihr ein optimales Anwachsen zu ermöglichen. Ein falscher Start kann die Entwicklung der Pflanze nachhaltig beeinträchtigen und ihre Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen, weshalb diesem ersten Schritt besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Die Freude, einer selbst gepflanzten Engelstrompete beim Gedeihen zuzusehen, ist eine unvergleichliche gärtnerische Erfahrung.

Die Vermehrung bietet faszinierende Möglichkeiten, die eigene Lieblingssorte zu vervielfältigen oder neue Pflanzen für den Tausch mit anderen Gartenfreunden zu gewinnen. Die gängigste und einfachste Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge, die eine genetisch identische Kopie der Mutterpflanze gewährleistet. Diese Technik ist besonders zuverlässig und führt relativ schnell zu blühfähigen Pflanzen. Alternativ dazu ist auch die Vermehrung durch Aussaat möglich, die jedoch mehr Geduld erfordert und zu Nachkommen führen kann, die sich in ihren Eigenschaften von der Mutterpflanze unterscheiden. Beide Methoden haben ihren eigenen Reiz und erfordern eine präzise Vorgehensweise, um eine hohe Erfolgsquote zu erzielen.

Ein tiefgehendes Verständnis des Wachstumszyklus der Engelstrompete ist sowohl für die Pflanzung als auch für die Vermehrung von Vorteil. Zu wissen, wann die Pflanze am aktivsten wächst und wann sie ihre Ruhephasen hat, hilft dabei, den optimalen Zeitpunkt für diese gärtnerischen Eingriffe zu bestimmen. Eine Pflanzung im späten Frühjahr, nachdem die letzten Fröste vorüber sind, gibt der Pflanze genügend Zeit, sich vor dem Sommer zu etablieren. Stecklinge bewurzeln am besten, wenn sie während der Hauptwachstumszeit von einer kräftigen, gesunden Mutterpflanze geschnitten werden. Die Abstimmung dieser Arbeiten auf den natürlichen Rhythmus der Pflanze ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg.

Sowohl bei der Pflanzung als auch bei der Vermehrung sind Hygiene und das richtige Werkzeug von größter Bedeutung, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Saubere Töpfe, frisches Substrat und scharfe, desinfizierte Schnittwerkzeuge sind unerlässlich. Jeder Schnitt an einer Pflanze stellt eine potenzielle Eintrittspforte für Krankheitserreger dar, weshalb sauberes Arbeiten die beste Prävention ist. Mit der richtigen Technik, etwas Geduld und der Beachtung der grundlegenden biologischen Bedürfnisse dieser Pflanze kann jeder Gärtner die Pflanzung und Vermehrung der Engelstrompete erfolgreich meistern und so die Pracht dieser tropischen Königin im eigenen Garten vervielfachen.

Die richtige pflanzzeit und vorbereitung

Der Erfolg bei der Pflanzung einer Engelstrompete beginnt lange vor dem eigentlichen Einsetzen der Pflanze in die Erde. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist von entscheidender Bedeutung. In Mitteleuropa ist die ideale Pflanzzeit nach den Eisheiligen im Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Engelstrompeten sind extrem frostempfindlich, und bereits eine einzige kalte Nacht kann eine junge, frisch gepflanzte Engelstrompete schwer schädigen oder sogar abtöten. Geduld ist hier eine Tugend; es ist besser, einige Wochen länger zu warten, als einen Totalverlust zu riskieren.

Die Vorbereitung des Pflanzgefäßes und des Substrats ist der nächste wichtige Schritt. Engelstrompeten sind Starkzehrer und benötigen einen großen Kübel, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Für eine junge Pflanze sollte ein Topf mit einem Volumen von mindestens 15 bis 20 Litern gewählt werden, für größere Exemplare entsprechend mehr. Unabdingbar ist ein oder mehrere große Abzugslöcher am Boden des Topfes, um Staunässe zu verhindern. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Topfboden verbessert den Wasserabzug zusätzlich und schützt die empfindlichen Wurzeln vor Fäulnis.

Das Substrat muss nährstoffreich, humos und gut durchlässig sein. Eine hochwertige Kübelpflanzenerde, angereichert mit reifem Kompost und einer Handvoll Langzeitdünger, bietet eine ausgezeichnete Startgrundlage. Die Struktur der Erde kann durch die Zugabe von Perlit oder Sand aufgelockert werden, was die Belüftung der Wurzeln verbessert. Bevor die Pflanze eingesetzt wird, sollte das Substrat gut durchgemischt und leicht angefeuchtet werden. Diese sorgfältige Vorbereitung des „Bettes“ stellt sicher, dass die Engelstrompete vom ersten Tag an optimale Bedingungen vorfindet.

Bevor die Jungpflanze in ihr neues Zuhause umzieht, sollte sie gut gewässert werden. Ein durchfeuchteter Wurzelballen lässt sich leichter aus dem alten Topf lösen und die Wurzeln erleiden weniger Stress. Die Pflanze wird dann so tief in den neuen Topf gesetzt, wie sie zuvor im Anzuchttopf stand. Anschließend wird der Topf mit dem vorbereiteten Substrat aufgefüllt, welches leicht angedrückt wird. Ein Gießrand von einigen Zentimetern sollte frei bleiben, um die spätere Bewässerung zu erleichtern. Ein abschließendes, durchdringendes Angießen schließt den Pflanzvorgang ab.

Schritt-für-schritt anleitung zur pflanzung

Die sorgfältige Pflanzung legt den Grundstein für eine gesunde und blühfreudige Engelstrompete. Zuerst wählt man einen ausreichend großen und stabilen Kübel mit Entwässerungslöchern aus. Auf den Boden des Kübels legt man eine etwa drei bis fünf Zentimeter hohe Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben, um einen optimalen Wasserabfluss zu gewährleisten. Diese Schicht ist entscheidend, um die gefürchtete Wurzelfäulnis durch Staunässe zu verhindern, die für Engelstrompeten tödlich sein kann. Anschließend wird der Kübel zu etwa einem Drittel mit der vorbereiteten, nährstoffreichen Erde gefüllt.

Im zweiten Schritt wird die Engelstrompete vorsichtig aus ihrem bisherigen Topf genommen. Am besten hält man den Topf schräg und klopft sanft auf den Boden und die Seiten, bis sich der Wurzelballen löst. Man sollte niemals gewaltsam an der Pflanze ziehen, da dies die empfindlichen Wurzeln beschädigen kann. Ist der Wurzelballen entnommen, untersucht man ihn auf verfilzte oder kreisförmig wachsende Wurzeln. Diese sollten vorsichtig mit den Fingern gelockert oder bei starker Verfilzung mit einem sauberen Messer an einigen Stellen leicht eingeschnitten werden, um das Wachstum neuer Wurzeln in das frische Substrat anzuregen.

Nun wird die Pflanze mittig auf die Erdschicht im neuen Kübel platziert. Die Oberkante des Wurzelballens sollte dabei etwa zwei bis drei Zentimeter unter dem Rand des Kübels liegen, um einen Gießrand zu schaffen. Halte die Pflanze mit einer Hand in der richtigen Position, während du mit der anderen Hand die restliche Erde rund um den Wurzelballen einfüllst. Achte darauf, dass alle Hohlräume gefüllt sind, indem du die Erde sanft andrückst. Das Substrat sollte jedoch nicht zu stark verdichtet werden, damit es luftig bleibt und die Wurzeln gut mit Sauerstoff versorgt werden.

Der letzte und entscheidende Schritt ist das gründliche Wässern. Gieße die frisch gepflanzte Engelstrompete langsam und durchdringend, bis das Wasser aus den Abzugslöchern am Topfboden austritt. Dies stellt sicher, dass der gesamte Wurzelballen feucht ist und sich die Erde gut um die Wurzeln schließt, sodass keine Lufttaschen zurückbleiben. In den ersten Tagen nach der Pflanzung sollte die Engelstrompete an einem halbschattigen und windgeschützten Ort stehen, um den Umpflanzschock zu minimieren. Erst wenn sie Anzeichen neuen Wachstums zeigt, kann sie an ihren endgültigen sonnigen Standort umziehen.

Vermehrung durch stecklinge

Die Vermehrung von Engelstrompeten durch Stecklinge ist die beliebteste und erfolgreichste Methode, um sortenechte Nachkommen zu erhalten. Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt von Stecklingen ist der späte Frühling oder der Sommer, wenn die Mutterpflanze in vollem Wachstum steht und die Triebe kräftig und gesund sind. Man wählt dafür leicht verholzte, aber noch nicht vollständig harte Triebspitzen oder Stammstücke mit einer Länge von etwa 15 bis 20 Zentimetern aus. Der Schnitt sollte mit einem scharfen, desinfizierten Messer oder einer Gartenschere sauber und leicht schräg unterhalb eines Blattknotens erfolgen, da sich hier die meisten wachstumsfördernden Hormone befinden.

Nach dem Schnitt werden die unteren Blätter des Stecklings entfernt, sodass nur die obersten zwei bis drei Blätter übrig bleiben. Diese verbleibenden Blätter können um die Hälfte eingekürzt werden, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren und dem Steckling zu helfen, seine Energie auf die Wurzelbildung zu konzentrieren. Das Eintauchen des unteren Endes des Stecklings in Bewurzelungspulver kann die Erfolgschancen zusätzlich erhöhen, ist aber bei Engelstrompeten in der Regel nicht zwingend notwendig, da sie relativ leicht Wurzeln bilden. Diese Vorbereitung ist entscheidend, um dem Steckling den bestmöglichen Start zu geben.

Für die Bewurzelung gibt es zwei gängige Methoden: im Wasserglas oder direkt in Anzuchterde. Bei der Wasserglasmethode wird der Steckling einfach in ein mit Wasser gefülltes Glas an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Ort gestellt, wobei das Wasser alle paar Tage gewechselt werden sollte, um Fäulnis zu vermeiden. Alternativ kann der Steckling direkt in einen Topf mit feuchter, nährstoffarmer Anzuchterde gesteckt werden. Eine über den Topf gestülpte transparente Plastiktüte oder ein Minigewächshaus hilft, eine hohe Luftfeuchtigkeit zu halten, was die Wurzelbildung fördert. Regelmäßiges Lüften ist hierbei wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern.

Unabhängig von der gewählten Methode dauert es in der Regel drei bis sechs Wochen, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Bei der Wasserglasmethode ist dies leicht zu erkennen. Stecklinge in Erde zeigen die erfolgreiche Bewurzelung oft durch das Erscheinen neuer Blätter an. Sobald ein kräftiges Wurzelsystem entwickelt ist, kann der junge Steckling in einen größeren Topf mit nährstoffreicherer Erde umgetopft und langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnt werden. Mit dieser einfachen Technik lassen sich aus einer einzigen Mutterpflanze zahlreiche neue, kräftige Engelstrompeten heranziehen.

Vermehrung durch aussaat

Die Vermehrung der Engelstrompete durch Samen ist ein spannender, wenn auch langwierigerer Prozess, der zu überraschenden Ergebnissen führen kann. Im Gegensatz zur Stecklingsvermehrung sind die Nachkommen aus Samen nicht zwangsläufig identisch mit der Mutterpflanze, was besonders für experimentierfreudige Gärtner reizvoll ist. Die Samen befinden sich in den fleischigen, oft stacheligen Früchten, die sich nach der Blüte entwickeln. Man sollte die Früchte so lange an der Pflanze belassen, bis sie beginnen, sich gelb zu färben und weich zu werden. Erst dann sind die Samen im Inneren vollständig ausgereift und keimfähig.

Nach der Ernte werden die Samen vorsichtig aus dem Fruchtfleisch gelöst, gründlich gereinigt und an einem luftigen Ort getrocknet, um Schimmelbildung zu verhindern. Die korkartige Hülle der Samen sollte dabei intakt bleiben. Frische Samen haben die höchste Keimrate, daher ist eine Aussaat im späten Winter oder frühen Frühjahr, etwa im Februar oder März, ideal. Vor der Aussaat empfiehlt es sich, die Samen für etwa 24 Stunden in lauwarmem Wasser vorquellen zu lassen. Dieser Schritt weicht die harte Samenschale auf und beschleunigt den Keimprozess erheblich.

Für die Aussaat verwendet man am besten eine nährstoffarme Anzuchterde, die in kleine Töpfe oder eine Anzuchtschale gefüllt wird. Die vorgequollenen Samen werden etwa einen Zentimeter tief in das Substrat gedrückt und leicht mit Erde bedeckt. Anschließend wird die Aussaat vorsichtig befeuchtet, am besten mit einer Sprühflasche, um die Samen nicht auszuschwemmen. Um eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die für die Keimung entscheidend ist, sollte das Aussaatgefäß mit einer transparenten Haube oder Folie abgedeckt werden.

Der Standort für die Keimung sollte hell und warm sein, mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Eine Fensterbank über einer Heizung ist oft ein idealer Ort. Nun ist Geduld gefragt, denn die Keimung kann zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten dauern. Während dieser Zeit muss das Substrat stets feucht, aber nicht nass gehalten und die Abdeckung täglich kurz gelüftet werden, um Schimmel vorzubeugen. Sobald die Sämlinge ihr erstes echtes Blattpaar entwickelt haben, können sie vorsichtig in einzelne Töpfe pikiert und wie junge Pflanzen weiterkultiviert werden.

Das könnte dir auch gefallen