Die pflanzung und vermehrung der fuchsie

Die erfolgreiche Kultivierung von Fuchsien beginnt mit der richtigen Pflanzung. Dieser Schritt legt den Grundstein für eine gesunde Entwicklung und eine reiche Blüte. Es ist entscheidend, den jungen Pflanzen von Anfang an die bestmöglichen Bedingungen zu bieten, was die Auswahl des passenden Pflanzgefäßes, des Substrats und des richtigen Zeitpunkts umfasst. Darüber hinaus bietet die Vermehrung die faszinierende Möglichkeit, aus einer bestehenden Pflanze neue, identische Exemplare zu ziehen und so die eigene Sammlung zu erweitern oder Freunde und Familie zu beschenken. Die Methoden der Vermehrung sind vielfältig und mit etwas Geduld und der richtigen Technik auch für Hobbygärtner leicht umsetzbar, was die Freude an diesen besonderen Pflanzen noch vertieft.
Das richtige pflanzgefäß und substrat
Die Wahl des Pflanzgefäßes hat einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Fuchsie. Töpfe aus Ton oder Terrakotta sind oft eine gute Wahl, da das poröse Material einen besseren Luft- und Feuchtigkeitsaustausch ermöglicht als Kunststoff. Dies hilft, die Gefahr von Staunässe zu reduzieren, erfordert aber bei warmer Witterung auch häufigeres Gießen. Unabhängig vom Material ist es unerlässlich, dass das Gefäß über ausreichende Abzugslöcher am Boden verfügt, damit überschüssiges Wasser ungehindert abfließen kann. Die Größe des Topfes sollte zum Wurzelballen der Pflanze passen; ein zu großes Gefäß kann dazu führen, dass die Erde zu lange nass bleibt.
Eine Drainageschicht am Boden des Topfes ist ein weiterer wichtiger Schritt, um Wurzelfäulnis vorzubeugen. Eine Schicht aus Tonscherben, Blähton oder grobem Kies sorgt dafür, dass die Abzugslöcher nicht durch Erde verstopfen und das Wasser gut abläuft. Darüber wird das eigentliche Substrat gefüllt. Fuchsien stellen hohe Ansprüche an die Erde: Sie sollte strukturstabil, humusreich und gut durchlässig sein. Eine hochwertige Kübelpflanzenerde aus dem Fachhandel, die speziell auf die Bedürfnisse von Blühpflanzen abgestimmt ist, bietet eine gute Grundlage.
Um die Qualität des Substrats weiter zu optimieren, kann man der Erde zusätzlich reifen Kompost oder organischen Dünger beimischen, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Die Zugabe von Perlit, Sand oder feinem Lavagranulat erhöht die Durchlässigkeit und sorgt für eine bessere Belüftung der Wurzeln. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist für Fuchsien ideal, da in diesem Bereich die Nährstoffe am besten von der Pflanze aufgenommen werden können.
Beim Einpflanzen wird die junge Fuchsie vorsichtig aus ihrem Anzuchttopf gelöst und der Wurzelballen bei Bedarf leicht aufgerissen, um das Wurzelwachstum anzuregen. Die Pflanze wird so tief in den neuen Topf gesetzt, wie sie zuvor im alten stand, und der Topf wird mit Erde aufgefüllt. Nach dem leichten Andrücken der Erde wird die Pflanze gründlich angegossen, damit das Substrat guten Kontakt mit den Wurzeln bekommt und eventuelle Lufteinschlüsse geschlossen werden.
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Der optimale pflanzzeitpunkt
Der ideale Zeitpunkt, um Fuchsien ins Freie zu pflanzen oder sie in ihre endgültigen Kübel auf Balkon und Terrasse zu setzen, ist nach den Eisheiligen Mitte Mai. Zu diesem Zeitpunkt ist die Gefahr von Spätfrösten in der Regel gebannt, und die Temperaturen sind stabil genug, um den wärmeliebenden Pflanzen einen guten Start zu ermöglichen. Werden Fuchsien zu früh ins Freie gestellt, können kalte Nächte das junge Wachstum empfindlich schädigen oder die Pflanze im schlimmsten Fall sogar absterben lassen.
Vor dem endgültigen Auspflanzen sollten die Fuchsien, insbesondere wenn sie im Haus oder Gewächshaus überwintert wurden, langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnt werden. Dieser Prozess der Abhärtung ist entscheidend, um einen Schock durch die plötzliche Veränderung von Lichtintensität, Temperatur und Wind zu vermeiden. Man stellt die Pflanzen zunächst für einige Stunden an einen schattigen, geschützten Platz und verlängert die Dauer im Freien über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen schrittweise. Erst danach werden sie an ihren endgültigen, sonnigeren Standort gebracht.
Für das Auspflanzen ins Gartenbeet wählt man am besten einen bedeckten Tag oder die späten Nachmittagsstunden, um den Stress für die Pflanze durch direkte Sonneneinstrahlung zu minimieren. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein und der Boden gut gelockert werden. Die Einarbeitung von Kompost oder gut verrottetem Mist in das Pflanzloch versorgt die Fuchsie von Anfang an mit wichtigen Nährstoffen und verbessert die Bodenstruktur.
Auch beim Kauf neuer Pflanzen im Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Man sollte kräftige, gut verzweigte Jungpflanzen mit gesundem, grünem Laub und einem gut entwickelten Wurzelballen wählen. Diese haben die besten Voraussetzungen, um sich schnell am neuen Standort zu etablieren und eine reiche Blüte zu entwickeln. Ein sofortiges Umtopfen aus den oft zu kleinen Transporttöpfen in ein größeres Gefäß mit frischer Erde gibt den Pflanzen den nötigen Raum zum Wachsen.
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Vermehrung durch stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist die gebräuchlichste und erfolgreichste Methode, um Fuchsien zu vermehren. Sie ermöglicht es, genetisch identische Nachkommen der Mutterpflanze zu ziehen und so deren besondere Eigenschaften, wie Blütenfarbe und -form, zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung ist das Frühjahr oder der Spätsommer, wenn die Pflanze kräftige, aber noch nicht vollständig verholzte Triebe hat.
Für die Stecklingsgewinnung wählt man gesunde Triebspitzen ohne Blütenknospen. Mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer Schere schneidet man einen etwa sieben bis zehn Zentimeter langen Steckling direkt unterhalb eines Blattknotens ab. Die unteren Blätter werden sorgfältig entfernt, sodass nur die obersten zwei bis vier Blätter am Steckling verbleiben. Dies reduziert die Verdunstungsfläche und verhindert, dass der Steckling welkt, bevor er Wurzeln gebildet hat.
Die vorbereiteten Stecklinge können nun entweder in einem Wasserglas oder direkt in Anzuchterde bewurzelt werden. Im Wasserglas kann man die Wurzelbildung gut beobachten; das Wasser sollte alle paar Tage gewechselt werden. Sobald sich ein ausreichendes Wurzelbüschel gebildet hat, wird der Steckling vorsichtig in einen kleinen Topf mit Erde gepflanzt. Bei der direkten Bewurzelung in Erde werden die Stecklinge in ein feuchtes Gemisch aus Anzuchterde und Sand gesteckt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, die durch das Überstülpen einer durchsichtigen Plastiktüte oder durch die Verwendung eines Minigewächshauses erreicht wird, fördert die Bewurzelung erheblich.
Der Standort für die bewurzelnden Stecklinge sollte hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein, bei einer Temperatur von etwa 18 bis 20 Grad Celsius. Nach zwei bis vier Wochen haben die Stecklinge in der Regel genügend Wurzeln gebildet, was sich oft durch neues Blattwachstum zeigt. Sobald die jungen Pflanzen kräftig genug sind und der Anzuchttopf gut durchwurzelt ist, können sie in größere Gefäße umgetopft und wie ausgewachsene Fuchsien weiterkultiviert werden.
Weitere vermehrungsmethoden
Neben der gängigen Stecklingsvermehrung gibt es weitere, wenn auch seltener praktizierte Methoden, um Fuchsien zu vermehren. Eine davon ist die Aussaat von Samen. Diese Methode ist vor allem für Züchter interessant, die neue Sorten entwickeln möchten, da die Nachkommen sich in ihren Eigenschaften von der Mutterpflanze unterscheiden können. Die Samen werden aus den reifen, weichen Beerenfrüchten der Fuchsie gewonnen, gereinigt und auf feuchter Anzuchterde ausgesät. Da Fuchsien Lichtkeimer sind, werden die Samen nur leicht mit Erde bedeckt oder angedrückt.
Die Keimung erfolgt bei Temperaturen um 16 bis 20 Grad Celsius und kann mehrere Wochen dauern. Die Anzuchtschale sollte mit einer durchsichtigen Abdeckung versehen werden, um eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Sobald die Sämlinge das zweite Blattpaar entwickelt haben, können sie vorsichtig pikiert und in einzelne kleine Töpfe gesetzt werden. Bis zur ersten Blüte vergeht bei aus Samen gezogenen Fuchsien in der Regel mehr Zeit als bei Stecklingen.
Eine weitere vegetative Vermehrungsmethode ist das Absenken, das sich vor allem bei ausgepflanzten Fuchsien im Garten anbietet. Dabei wird ein langer, biegsamer Trieb vorsichtig zum Boden gebogen, ohne ihn von der Mutterpflanze zu trennen. An einer Stelle, an der ein Blattknoten den Boden berührt, wird die Rinde leicht angeritzt und der Trieb mit einem Haken oder Stein am Boden fixiert. Die Stelle wird mit Erde bedeckt. An diesem Kontaktpunkt bilden sich mit der Zeit Wurzeln. Sobald die neue Pflanze ausreichend bewurzelt ist, kann sie von der Mutterpflanze abgetrennt und an einen neuen Standort verpflanzt werden.
Bei älteren, großen Fuchsienstöcken ist auch eine Vermehrung durch Teilung möglich. Dies geschieht am besten im Frühjahr beim Umtopfen. Der Wurzelballen der Pflanze wird vorsichtig mit einem scharfen Spaten oder Messer in zwei oder mehr Teile geteilt, wobei darauf zu achten ist, dass jedes Teilstück über genügend Wurzeln und mindestens einen kräftigen Trieb verfügt. Die so gewonnenen Teilstücke werden dann separat in neue Töpfe gepflanzt und wie Jungpflanzen weiterkultiviert.